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Polyamorie ohne Eifersucht.. möglich?

*********e281 Frau
1.341 Beiträge
Zitat von *****olf:
Zitat von *********e281:
Die Frage ist was genau ist Eifersucht? Oder was macht sie mit einem selbst, dem Gegenüber, der Beziehung oder gar dem ganzen Beziehungsgeflecht.

Ich (rein für mich) würde heute sagen: ja Eifersuchtsfrei bin ich schon. Neid frei allerdings nicht.
...
Spannende Frage dabei ist: Ist das Disneid oder Euneid?
Missgönnst Du oder willst Du auch?


Zum Glück fast immer Euneid. *zwinker*
Auch wenn ich oft genug Sachen/Zeit einfach gönne ohne sie zu wollen (auch einfach weil ich manche Dinge/Vorlieben eben einfach nicht teile)
Ich möchte mich da auch noch korrigieren, nachdem jetzt gesagt wurde, es dürfe keine Eifersucht geben.
Natürlich war ich auch schon eifersüchtig. Auf eine andere Partnerin meines Freundes, nicht meines Ehemannes. Und da staune ich, dass es bei manchen Frauen kein Problem ist für mich, und dass ich bei anderen aber Mühe habe. Das finde ich schon interessant.

Und ja, natürlich geht es dann darum, dass man sich damit auseinandersetzt.
Aber ich denke, solche Gefühle können auch mal kommen.
*******ice Paar
6.719 Beiträge
Zitat von ****wen:
Auf eine andere Partnerin meines Freundes, nicht meines Ehemannes. Und da staune ich, dass es bei manchen Frauen kein Problem ist für mich, und dass ich bei anderen aber Mühe habe. Das finde ich schon interessant.

Und da bist Du dann eifersüchtig auf die Mädels Deines Freundes? Oder eher eifersüchtig/neidisch auf Deinen Freund, weil Du weißt, dass die Mädels auch Deinen BI-Geschmack träfen?
Zitat von *******ice:
Zitat von ****wen:
Auf eine andere Partnerin meines Freundes, nicht meines Ehemannes. Und da staune ich, dass es bei manchen Frauen kein Problem ist für mich, und dass ich bei anderen aber Mühe habe. Das finde ich schon interessant.

Und da bist Du dann eifersüchtig auf die Mädels Deines Freundes? Oder eher eifersüchtig/neidisch auf Deinen Freund, weil Du weißt, dass die Mädels auch Deinen BI-Geschmack träfen?

*g*
Stimmt, könnte ja beides sein.
Nein, eifersüchtig auf die Mädels, dass sie was von meinem Freund bekommen.
*******ice Paar
6.719 Beiträge
Zitat von ****wen:
Zitat von *******ice:
Zitat von ****wen:
Auf eine andere Partnerin meines Freundes, nicht meines Ehemannes. Und da staune ich, dass es bei manchen Frauen kein Problem ist für mich, und dass ich bei anderen aber Mühe habe. Das finde ich schon interessant.

Und da bist Du dann eifersüchtig auf die Mädels Deines Freundes? Oder eher eifersüchtig/neidisch auf Deinen Freund, weil Du weißt, dass die Mädels auch Deinen BI-Geschmack träfen?

*g*
Stimmt, könnte ja beides sein.
Nein, eifersüchtig auf die Mädels, dass sie was von meinem Freund bekommen.

Bekommen diese etwas, dass Dir fehlt? Das Du nicht bekommst?
Oder auch: "Könnte" er es Dir denn zu diesen Zeiten geben? Oder bist du eher neidisch, weil DEIN Terminplan Dir diese zeitlichen Chancen nicht ermöglicht, in denen er sich um eine Andere kümmert?

Sorry für so viel Direktheit. Ich will eigentlich gar keine Antwort von Dir, sondern eher in die Richtung:
WAS ist die Ursache für das Grummelgefühl?
@*******ice
Ich spreche für mich gerade in Vergangenheitsform. Ich habe momentan neben meinem Mann keinen Partner.
Bei mir war es Aufmerksamkeit und Zeit. Davon habe ich zu wenig bekommen von ihm. Er meinte, er hätte nicht mehr Kapazität neben seiner Ehe und der Arbeit. Eigentlich - wenn ich jetzt darüber nachdenke - war es klar, warum ich eifersüchtig war. Sie haben mir ja tatsächlich etwas weggenommen. Besser gesagt: Er hat es lieber ihnen statt mir gegeben.
*****olf Mann
1.970 Beiträge
@****wen
Würde ich eher als "unterversorgt" sehen als eifersüchtig.
Wenn Bedürfnisse lange nicht gestillt werden können, kann es eine Belastung für die Beziehung sein.
@*****olf
Ja. Es äusserte sich aber unter anderem in Eifersucht auf andere Partnerinnen.

Aber lasst uns nicht über jene Beziehung sprechen. Das war ein dunkles Kapitel.
*****lio Mann
9 Beiträge
Ja, Polyamorie ohne Eifersucht ist definitiv möglich, hängt halt von den Menschen ab, die miteinander verbunden sind: Wie die so strukturiert sind, welche Bedürfnisse sie haben und was ihnen so wichtig ist.

Ich persönlich unterscheide zwei Arten von Eifersucht:
1. Die Eifersucht, die auftritt, wenn beispielsweise die Anwesenheit eines anderen Mannes irgendwie dafür sorgt, dass meine Nähe/Intensität zu einer romantischen Freundin rapide abnimmt, weil die Freundin sich zeitlich oder interessehalber teilweise von mir abwendet (ich nenne sie 'mal logische Eifersucht).
2. Die Eifersucht, die auftreten würde, wenn z.B. eine romantische Freundin sich einem anderen Mann zuwendet (der dann womöglich für sie genauso wichtig oder gar wichtiger ist), die tatsächliche Nähe/Intensität zwischen mir und der Freundin sich aber kaum ändert (ich nenne sie mal unlogische Eifersucht).

Letztere ist mir persönlich gänzlich unbekannt und begegnet mir lediglich bei anderen Menschen. Im Gegenteil, wenn zwischen mir und der Freundin im realen Kontakt nichts weniger wird, freue ich mich eher darüber, dass sie noch jemand anderen gefunden hat.

Dass ich logisch eifersüchtig bin, kenne ich vor allem, wenn die Freundin nicht polyamor liebt und lebt; denn dann bedeutet ein anderer Mann in ihrem Leben ggf. das Ende unserer Beziehung wie sie bisher war. Im schlimmsten Fall bricht sie den bislang intensiven Kontakt zu mir ab. Logisch, dass dieser Verlust Eifersucht auf diesen Mann hervorruft.
In polyamoren Beziehung bedeutet aber ein anderer Mann (und sei er noch so toll) aus meinen bisherigen Erfahrungen mit romantischen Freundinnen selten ein Verlustrisiko. Daher reagiere ich nicht eifersüchtig auf ihn. Ich muss aber erwähnen, dass es für mich vollkommen unwichtig ist, ob ich für eine Freundin an erster Stelle stehe. Eigentlich bin ich lieber die Nummer 2 oder 3 ... (oder 4?).

Was meine seit über 15 Jahren bestehende Freundschaft mit zwei Frauen (von denen eine verheiratet ist) angeht, erlebe ich mich und die (monogame) Freundin als nicht eifersüchtig, die verheiratete (polyamore) Freundin als sehr (unlogisch) eifersüchtig.
Insofern bleibe ich zwar bei meinem Statement, dass (gerade!) Polyamorie ohne Eifersucht möglich ist, vollkommen erlebt habe ich dies aber in den letzten 20 Jahren nicht.
******978 Mann
3.886 Beiträge
Ich empfinde es nach wie vor schwierig, wenn man von Hauptpartnern (meist der Ehepartner) und von "anderen" spricht....für mich hat das mit Polyamorie nichts zu tun, sondern ist eher eine offene Beziehung mit Freundschaften +. Das sich dort Eifersucht breit macht ist in meinen Augen quasi vorprogrammiert.

Die Kunst einer poly Lebensweise besteht meines Erachtens darin, sein Beziehungsgeflecht gleichmäßig zu verteilen, allen Partnern auf Augenhöhe zu begegnen und diesen die selbe Wertigkeit zuzusprechen....das gelingt den meisten nicht, da einfach viel zu sehr in alten Klischees gedacht und auf Sicherheit gebaut wird....
@******978
Sehe ich völlig anders. Ich kann meinen Freund genauso tiefgehend lieben, wenn ich verheiratet bin, und deshalb das Alltagsleben an meiner Seite halt schon besetzt ist.
Freundschaft plus bedeutet, dass man nicht verliebt ist oder nicht liebt. Und ob man das tut oder nicht, hat ja nichts damit zu tun, ob man mit seinem Ehepartner zusammenlebt oder nicht.
******978 Mann
3.886 Beiträge
@****wen

Das Du das anders siehst bleibt Dir unbenommen.. *zwinker*
******_22 Frau
11.287 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******978 *g*

Polyamor hat einfach die Bedeutung, für mehrere Menschen tiefe Gefühle, bis hin zur Liebe entwickeln zu können. " Lebst du dann mit mehreren Herrschaften zusammen?"
Nein, wäre dem so, würde ich Polygam leben und das ist nicht so meines.
" Aber wenn du mit dem einen Herr zusammen lebst, und mit dem anderen nicht, machst du ja Unterschiede"
Die Unterschiede betreffen nicht die Gefühle..sondern die "Form". Liebe hat 1000 Facetten.
Wenn ich Schüler bin..und 2 Lieblingsfächer habe, kann ich nicht beides gleichzeitig lernen. Ich habe erst das eine Fach, dann das andere. Trotzdem sind beides meine Lieblingsfächer.
( Auszug aus meiner Homepage Polyamor)
*****dal Mann
820 Beiträge
Zitat von ****wen:
Sehe ich völlig anders.
Sehe ich genauso wie du, wobei ich nicht mit meiner Ehefrau das Alltagsleben lebe, sondern mit einer nichtehelichen Partnerin.
******978 Mann
3.886 Beiträge
@*****a_A

Ich lebe mit 3 "Herrschaften" zusammen... nämlich mit meinen vierbeinigen... *zwinker*

Ansonsten leben meine Partnerinnen ebenfalls in ihren eigenen Haushalten ohne dort lebenden Mitmenschen.....für mich ist das eine Grundvoraussetzung....und ja...meine Partnerinnen haben auch andere Partner neben mir....gut so...

Sollte beispielweise eine meiner Partnerinnen in einem eheähnlichen Gefüge in einem Haushalt zusammenleben, wäre die Sache für mich beendet, da so etwas Unwuchten erzeugt, von denen hier ja ausgiebig schon berichtet wurde... *zwinker*
*****dal Mann
820 Beiträge
Zitat von ******978:
Ansonsten leben meine Partnerinnen ebenfalls in ihren eigenen Haushalten ohne dort lebenden Mitmenschen...
So leben wir auch, wobei bei der Zeitverteilung seitens meiner Partnerinnen Ungleichgewicht explizit gewünscht ist, sodass sich trotzdem niemand benachteiligt fühlt.
Ich finde die äußere Form belanglos für die Beurteilung, ob es sich um Polyamorie handelt, es kommt für mich auf die individuelle emotionale Bindung an.
******978 Mann
3.886 Beiträge
@*****dal

Für einige mag die Form keine Rolle spielen, für mich schon....einfach aus Erfahrung... Emotionen unterliegen nun mal gewissen Schwankungen, während Formen meist bestand haben....jeder wie er will..ich habe keinen missionarischen Auftrag ☀️
@******978
Die Aussage "für mich geht es so am besten" ist auch eine andere als "für mich hat das nichts mit Polyamorie zu tun ".

Dass Du für Dich die Erfahrung gemacht hast, dass das besser läuft so, kann ich problemlos stehen lassen. *wink*
****xus Mann
27 Beiträge
"Polyamorie ohne Eifersucht.. möglich?"

Die kurze Antwort ist meiner Meinung nach: ja, aber... 😉

Und vielleicht hilft es, in diesem Kontext zunächst zu fragen: "Beziehung ohne Eifersucht... möglich?"

Denn Eifersucht kann natürlich, so denke ich zumindest, in Mono- oder Nicht-Mono-Beziehungen gleichermaßen auftreten. Nur sehe ich im Durchschnitt ein deutlich größeres Potential für Eifersucht in Nicht-Mono-Konstellationen.

Die naheliegende Frage ist nun, warum es denn überhaupt zu Eifersucht kommt und was mir mein Gehirn damit sagen will. Ich glaube, die Gründe dafür können vielfältig sein. Zwei Beispiele:

Hat sich eines meiner Elternteil im Laufe meiner Kindheit wegen eines anderen Menschen getrennt, vielleicht sogar mit Umzug an einen für mich als Kind nicht selbstständig erreichbaren Ort, kann das ein traumatische Erlebnis sein, dass meine Bindungssicherheit nachhaltig stören wird.

Vielleicht habe ich erlebt, dass meine Leistungen in der Schule niemals den Ansprüchen meiner Eltern gerecht geworden sind. Es besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass ich unterbewusst von späteren Bezugspersonen ähnliches Verhalten erwarte und Angst davor habe, dass ein anderer Mensch meiner Bezugsperson besser gerecht wird und mich ersetzt.

Die offensichtliche Schnittmenge beider Beispiele liegt im zeitlichen Ursprung, Erfahrungen aus der Kindheit. Ich glaube, sehr viele wesentliche Trigger von Eifersucht sind dort zu finden, da wir hier in unserem Bindungsverhalten positiv und auch negativ geprägt werden. Wir lernen dazu einen Haufen gesellschaftliche Normen, die selbst dann, wenn wir sie im Erwachsenenalter auf rationaler Ebene in Frage stellen oder sogar ablehnen, unser Handeln und unsere Gefühle unterbewusst beeinflussen können.

Solche Trigger lassen sich in Nicht-Mono-Beziehungen sehr viel leichter auslösen, da wir zum Beispiel vielfach dazu erzogen werden, uns zu vergleichen. In der Schule, im Studium, im Job. Das schlägt natürlich durch ins Private und kann dann sehr fies unsere Ängste, deren Ursprung uns vielfach gar nicht bewusst ist, füttern.

Um dies vermeiden zu können, hilft letztlich nur das Auf- und Verarbeiten. Ob und wie dies geschieht, muss jede*r selbst entscheiden.

Ein spannendes Buch zu diesem Thema, dass ich weiterempfehlen kann, ist 'polysecure' von Dr. Jessica Fern. Wurde mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt und eignet sich auch zum gegenseitigen vorlesen. Erschienen ist es bisher nur auf englisch, soweit mir bekannt.

Ich hoffe, dieser Beitrag eröffnet vielleicht nochmal eine neue Perspektive.

Viele Grüße,
Flixxus
Sicherlich ist das möglich. Genau so wie eine monogame Beziehung ohne Eifersucht funktionieren kann. Nur wird das Thema noch eher in einer Polybeziehung auftreten als in einer monogamen.

Per se würde ich dieses Gefühl auch nicht negativ sehen sondern es bewusst annehmen und damit arbeiten.

Schwierig wird es, aus dem Gefühl heraus nicht zu reagieren. Das geht häufig nach hinten los und führt zu Anschuldigungen und eher unschönen Momenten. Ich finde es sehr wichtig sachlich über Gefühle zu reden um den anderen die Chance zu geben sich in mich hineinversetzen zu können.
****ssi Frau
117 Beiträge
Eifersucht ist für mich ein Zeichen von Unsicherheit. Man sollte die annehmen und versuchen zu schauen, woran die Unsicherheit liegt.
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