Was bedeutet eigentlich der Begriff "Rhetorik" genau..?
Eigentlich steht der Begriff "Rhetorik" für "Beredsamkeit".
Das heißt erst einmal sich beredsam oder eloquent ausdrücken zu können.
Von Grammatik und Orthografie, hat es erst einmal nicht wirklich etwas zu tun.
Rhetorik, gesellt sich gerne mit dem Begriff "Dialektik", der Kunst der "Gesprächsführung.
Beide kommen aus den Kategorien der "sieben freien Künste", der in der Antike entstandenen Kanon von sieben Studienfächern.
Sie wurden im späten Mittelalter und der frühen Renaissance neu entdeckt, von der kath. Kirche akzeptiert und an den damaligen ersten Universitäten offiziell unterrichtet.
Ziel der Rhetorik war es, sich unter anderem in wissenschaftlich-sachlich geführten Dispute (Streitgespräche) zu trainieren, in denen philosophische, juristische und sogar hochtheologische Themen, als Diskussionsthemen angeführt wurden.
Ziel dieser "Dispute" war es, solche Streitgespräche durch Eloquenz zu bestehen und seine theoretischen Ansichten, durch feinsinnige, rhetorische Beredsamkeit zu verteidigen und diese zu untermauern zu lernen.
Dabei waren oft Themen zur Disputation, welche keine realen, sondern oft irreale, hypothetische Inhalte zur Disputation standen.
Themen, wie z. B. "Was wäre, wenn Christus kein Mann, sondern eine Frau gewesen wäre?".
Bei der "disputatio" stellte der Proponent, auch Respondent oder Defendant eine Behauptung auf bzw. vertrat eine These, die der Opponent durch eine Gegenthese oder Antithese zu widerlegen suchte.
Diese "Tatsache Christus" wurde zwar nicht infrage gestellt, das wäre Häresie, aber eben rein hypothetisch ausdiskutiert.
Damit wollte man seine eigene Streitkultur auf höchstes Niveau trainieren, aber nicht die Person Christus, als Frau zu widerlegen, oder infrage stellen. Mehr nicht.
In einem Gespräch, ist es mir nun wichtiger, dass mein Gegenüber, sich entsprechend rhetorisch gepflegt und eloquent auszudrücken zu versteht. Erst dann wird es für mich ein spannender Dialog und ich beginne ich mich auch ernsthafter mit einer Person zu interessieren.
Die Höhe dieser Schwelle kann sich jeder selber setzen und findet dadurch dann eben seinen jeweils passenden Dialogpartner.
Also... Was hat das jetzt mit Legasthenie zu tun..? Eher wenig.
Belesenheit und ein adäquates Allgemeinwissen helfen da eher weiter als irgendein Diktat.