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Wie wichtig ist Rhetorik für Euch?

**********Magic Mann
19.849 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wie wichtig ist Rhetorik für Euch?
Seit einiger Zeit fällt mir auf das es einen wandel in der Sprache gibt, bzw eher Aussprache und auch beim Schreiben.

Da werden Endungen verschluckt oder man spricht nicht von einem sondern nem, usw usf.

Wenn mir dann jemand schreibt und diverse "kürzel" verwendet oder ein Klassiker "der wo" oder "die wo", dann graust es mich ziemlich.

Tatsächlich habe ich dann auch keine große Motivation solch eine Unterhaltung zu vertiefen.

Wie wichtig ist Rhetorik für euch?
********1700 Mann
547 Beiträge
Für mich ist Rhetorik sehr wichtig.
Anhand der Rhetorik, Orthografie und Grammatik, kann man schon so einiges über das Niveau und den Intellekt einer Person erfahren.
Kleine Grammatikfehler kann ich schon verschmerzen, die unterlaufen mir ja auch mal.
Aber grundsätzlich sollte das Gesamttextbild, schon flüssig lesbar und inhaltlich schlüssig sein.
Ich lese grundsätzlich, fast alle meiner verfassten Texte, kurz Korrektur.
Erstens schult dies meine Grammatikkenntnisse und ich lerne immer etwas dazu.
Das ist mir auch auf solch einer Website sehr wichtig.
**********ffair Paar
13 Beiträge
Sehr sehr wichtig. Wenn ein Mann z.B. den und denn nicht unterscheiden kann, ist es unmöglich für Ihn in meinen Kopf zu gelangen. Da muss er aber für den Rest zuerst hin.
*****ree Frau
22.071 Beiträge
Ganz schön arrogant. Da tun mir all die Legastheniker:innen jetzt schon leid.
Vllt erst mal rausfinden, ob jemand wirklich nur dumm ist, oder eine Einschränkung hat.

Mir ist der Umgang mit Sprache und Rhetorik auch wichtig, aber manchmal auch mit Vorsicht zu genießen.
********1700 Mann
547 Beiträge
Zitat von *****ree:
Ganz schön arrogant. Da tun mir all die Legastheniker:innen jetzt schon leid.
Vllt erst mal rausfinden, ob jemand wirklich nur dumm ist, oder eine Einschränkung hat.

Mir ist der Umgang mit Sprache und Rhetorik auch wichtig, aber manchmal auch mit Vorsicht zu genießen.

Stimme ich Dir voll und ganz zu. Daher achte ich auch auf die "Umgangssprache/Slang" und "Dialekte".
Aber meistens kann man ja auch anhand der Person und deren Profilbilder, (wenn denn eines drin ist) oder am Vor- und/oder Nachnamen, "erfühlen", ob dieser aus einem anderen Land stammt oder an Legasthenie leidet. Ich meine das jetzt nicht abwertend, sondern in Form von reiner Menschenkenntnisse und Bauchgefühl.
Aber manchmal, verhaue oder vergesse ich das auch mal. Dann gibt es auch bei mir mal Missverständnisse. *g*
*********79_71 Paar
3.539 Beiträge
Ganz ehrlich, mir ist der Mensch hinter der Rhetorik wichtig, weil ich in meinem sehr nahen Umfeld ganz genau weiß, daß kein Mensch etwas für seine Schwächen kann, zum Beispiel für LRS.

Ganz im Gegenteil, mir sind solche Menschen sogar viel lieber, weil sie intelligent und sehr emotional menschlich agieren. Schlechte Grammatik oder ähnliches hat nicht zwingend etwas mit mangelnder Souveränität oder gar Intelligenz zu tun. Es ist meistens eine oberflächliche Bewertung von Außenstehenden.
**********Magic Mann
19.849 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Lassen wir einfach die Menschen mit einer Lserechtschreibschwäche und ähnlichem aussen vor.
*********79_71 Paar
3.539 Beiträge
Zitat von **********Magic:
Lassen wir einfach die Menschen mit einer Lserechtschreibschwäche und ähnlichem aussen vor.
Nun, in den ersten Gesprächen, bzw im ersten Schriftkontakt, werden diese Menschen wohl eher nicht damit hausieren gehen. Allerdings ist das ein nicht zu verachtender Punkt hier und auf anderen Plattformen, der erste Schriftverkehr.

Menschen mit solch einer Schwäche, in unserem Umfeld, gingen nie damit hausieren, vielleicht erst später, wenn es angesprochen wurde. Sie wollen wie "normale" Menschen in der Gesellschaft behandelt werden, was eigentlich unmöglich ist. Entweder werden sie negativ behandelt, wenn sie Hilfe beanspruchen oder vorverurteilt werden, sie seien nicht souverän und eloquent. Dabei sind gerade solche Menschen in der mündlichen Sprache sogar sehr eloquent, es scheitert nur im schriftlichen Bereich.

Ein Beispiel aus dem Schulsystem, in einem Fach, sagen wir mal Deutsch, müssen Schüler mit LRS andere Nachweise für ihre Leistung erbringen, statt ein Diktat zu schreiben. Das finden viele andere Schüler nicht so prickelnd, unfär wird oft genannt. Jemand, der nicht gut sehen kann, bekommt eine Brille, warum ist das okay und das andere aber nicht? Es ist ein Ausgleich für eine Schwäche und keine bevorzugte Behandlung. Viele Kinder mit LRS nehmen diese Möglichkeit eines Ausgleichs überhaupt nicht an, weil sie nicht als Sonderbehandlung betrachtet werden wollen.

Das zieht sich wie ein roter Faden durchs Leben, also auch mit dem Leben in der Gesellschaft, also auch das erste schriftliche Kennenlernen. In einer ersten realen Begegnung mit einem Menschen mit LRS wird man nicht sofort bemerken, daß dieser LRS hat. Warum gibt es kaum keine Chance für diese Menschen, wenn sie versuchen auf solche Plattformen jemanden zu finden? Liegt es daran, daß sie LRS haben oder das Gegenüber denkt, derjenige ist nicht souverän, eloquent oder nicht intelligent genug?

Man sollte meinen, daß durch Aufklärung keine Vorurteile entstehen oder solche negativen Bewertungen nicht stattfinden, so ist das leider nicht und da spreche ich aus eigener Erfahrung.
*******Dom Mann
4.854 Beiträge
Ich sehe das wie @**********Magic und finde es passiert nun genau das was eben nicht geschehen sollte.

Der Thread läuft nun in Richtung LRS obwohl es doch darum ging, wie wichtig jedem Rhetorik, ggf. Rechtschreibung und Interpunktion ist.

Kurz um … mir ist das wichtig, denn ich lebe nicht 24 Stunden BDSM, sondern favorisiere auch intensive Gespräche, Freizeit, Hobby, Urlaub u.v.m. was wir gemeinsam verbringen, denn wir leben gemeinsam in einer Partnerschaft und ist dann die beste Basis.
*****ree Frau
22.071 Beiträge
Ich wollte eigentlich nicht, dass dieser Thread geschreddert wird. *sorry* dafür.
********1700 Mann
547 Beiträge
Was bedeutet eigentlich der Begriff "Rhetorik" genau..?

Eigentlich steht der Begriff "Rhetorik" für "Beredsamkeit".
Das heißt erst einmal sich beredsam oder eloquent ausdrücken zu können.
Von Grammatik und Orthografie, hat es erst einmal nicht wirklich etwas zu tun.
Rhetorik, gesellt sich gerne mit dem Begriff "Dialektik", der Kunst der "Gesprächsführung.
Beide kommen aus den Kategorien der "sieben freien Künste", der in der Antike entstandenen Kanon von sieben Studienfächern.
Sie wurden im späten Mittelalter und der frühen Renaissance neu entdeckt, von der kath. Kirche akzeptiert und an den damaligen ersten Universitäten offiziell unterrichtet.
Ziel der Rhetorik war es, sich unter anderem in wissenschaftlich-sachlich geführten Dispute (Streitgespräche) zu trainieren, in denen philosophische, juristische und sogar hochtheologische Themen, als Diskussionsthemen angeführt wurden.
Ziel dieser "Dispute" war es, solche Streitgespräche durch Eloquenz zu bestehen und seine theoretischen Ansichten, durch feinsinnige, rhetorische Beredsamkeit zu verteidigen und diese zu untermauern zu lernen.
Dabei waren oft Themen zur Disputation, welche keine realen, sondern oft irreale, hypothetische Inhalte zur Disputation standen.
Themen, wie z. B. "Was wäre, wenn Christus kein Mann, sondern eine Frau gewesen wäre?".
Bei der "disputatio" stellte der Proponent, auch Respondent oder Defendant eine Behauptung auf bzw. vertrat eine These, die der Opponent durch eine Gegenthese oder Antithese zu widerlegen suchte.
Diese "Tatsache Christus" wurde zwar nicht infrage gestellt, das wäre Häresie, aber eben rein hypothetisch ausdiskutiert.
Damit wollte man seine eigene Streitkultur auf höchstes Niveau trainieren, aber nicht die Person Christus, als Frau zu widerlegen, oder infrage stellen. Mehr nicht.
In einem Gespräch, ist es mir nun wichtiger, dass mein Gegenüber, sich entsprechend rhetorisch gepflegt und eloquent auszudrücken zu versteht. Erst dann wird es für mich ein spannender Dialog und ich beginne ich mich auch ernsthafter mit einer Person zu interessieren.
Die Höhe dieser Schwelle kann sich jeder selber setzen und findet dadurch dann eben seinen jeweils passenden Dialogpartner.
Also... Was hat das jetzt mit Legasthenie zu tun..? Eher wenig.
Belesenheit und ein adäquates Allgemeinwissen helfen da eher weiter als irgendein Diktat. *zwinker*
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Zum Thema Rhetorik an sich:
Ich liebe eloquente Menschen, ich habe einen Fetisch für Wordspielereien und mag auch Wörter, die sich im heutigen Sprachgebrauch kaum mehr widerspiegeln.

Ich nutze Sprache, um Wirkungen zu erzielen, so ganz neben der Funktion der Kommunikation. Wenn ich zB Worte verkürze, also aus "einem" ein "'nem" mache, dann tue ich das mit Bedacht. Dann geht es mir absolut darum, eine gewisse Schnoddrigkeit in die Sprache zu bringen. Eben um entweder meinen Post zu verstärken oder eine gewisse Wirkung bei den Lesenden oder der Person, auf die ich mich beziehe, zu erzielen. Wenn ich mal so schreibe, dann ist das Absicht, nicht sprachliches Unvermögen *g*

Sprache ist nicht nur eine Waffe (leider sind da viele echt unbewaffnet), sie ist auch ein Spielzeug... ist das nicht toll?

Noxx
*****110 Mann
160 Beiträge
Ich weiß nicht ob Rhetorik hier der richtige Begriff ist oder eher Eloquenz. Für mich ist Rhetorik, ganz klassisch, die Kunst der freien Rede. Das kann im Kontext "Roleplay" o. ä. schon reizvoll sein.
Eloquenz bezieht sich m. E. auf alle Formen der Kommunikation, auch hier im Chat oder bei den Kommentaren. Und da gebe ich den Vorpostern recht, die Sprache hat gelitten. Und das ist, für mich, definitiv unsexy. Und: Es gibt auch Legastheniker, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut ausdrücken können.
Das hat für mich auch was mit Wertschätzung des Kommunikationspartners zu tun.


Und immer daran denken: Schon das Vertauschen eines Buchstabens kann einen ganzen Satz urinieren 😀
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