Ein erstes Date der anderen Art
Es ist lange her, seitdem sie sich mit jemandem auf eine solch intime und erotische Art ausgetauscht hatte. Sie hat es sehr vermisst, aber ihre Ansprüche konnte und wollte sie bisher nicht reduzieren. Ihre bisherigen Erfahrungen hatten immer einen schlechten Beigeschmack. Das wollte sie nicht noch einmal. Deshalb war sie, nachdem sie sich auf einer relativ bekannten BDSM-Plattform angemeldet hatte, zu Beginn eines Austauschs zaghaft und zurückhaltend. Sie wusste schnell, wen sie direkt aussortieren konnte. Es waren die Anschreiben mit einem „Hallo“ oder einem Einzeiler. Hatten die Männer auf dieser Plattform denn nicht mehr zu sagen? Sie fragte sich das immer wieder.Es ist Jahre her, als sie ihr Schlüsselerlebnis hatte. Damals lernte sie eindrucksvoll, dass sie mehr als nur mit der Missionarsstellung oder der gesellschaftlich akzeptierten Sexualität, wie sie in manchen Hollywoodfilmen vorgelebt wurde, jemals zufrieden sein könnte.
Es war mit ihrem damaligen Freund. Eines Abends hatten sie beide etwas getrunken. Die Stimmung war leicht aufgeheizt und etwas anders als sonst. Er neckte sie mit Worten und auch körperlich. Zwickte sie in den Arm und kitzelte sie an der Seite. Das konnte sie nicht anders und zuckte immer wieder zurück und boxte ihm in den Oberarm. Er lachte nur und nahm sie mit seinem Arm an der Hüfte und zog sie hart an sich. Das tat er normalerweise nie. Sie mochte das und fühlte sich wohl. Nach dem Abendessen beim Italiener bei ihm um die Ecke gingen sie noch zu ihm und er holte Eiscreme aus dem Eisfach. Es schmeckte lecker und beide waren beschwingt und heiter. Das gegenseitige Necken eskalierte weiter, bis er sie leidenschaftlich in den Arm nahm und küsste. Der Kuss war intensiv und härter als sonst. Ein wenig fühlte sie sich bedrängt. Er fasste sie mit seinen großen Händen stark an den Oberarmen an und zog sie an sich. Sie ließ es geschehen. Es fühlte sich schön und anders an. Plötzlich hörte er auf, sie zu küssen und schaute ihr tief in die Augen. „Willst du mal etwas anderes ausprobieren?“ Fragte er unvermittelt und fixierte sie mit seinen Augen, als dulde er kein Nein? Es war ihr etwas mulmig zumute, aber sie sagte, was hast du vor?, etwas verschämt lächelnd. Bestimmt war sie rot.
Wortlos ließ er sie los und ging zu seiner Sporttasche und holte sein rotes Springseil hervor.
Ich würde dich gerne fesseln. Kam es aus ihm hervor und sein Blick war immer noch intensiv und stechend.
Sie konnte nichts sagen. Verschämt senkte sie den Blick und nickte kaum merklich. Zieh dich aus. Sagte er in einem etwas herrischen Ton und zog ihren Gürtel aus den Schlaufen ihrer Jeans. Sie zog ihr T-Shirt aus und er knöpfte ihre Hose auf. Wenige Handgriffe später stand sie nackt vor ihm. Er stand vor ihr und starrte sie immer noch mit diesem intensiven Blick an. Allein diese Situation und die Art, wie er sie ansah, erregten sie auf eine ihr unbekannte Weise. Sie spürte die Nässe zwischen ihren Beinen und ein Ziehen im Unterleib.
Dreh dich um. Sagte er und sie tat es. Nun stand sie mit dem Rücken zu ihm und fühlte sogleich, dass er das Seil an ihren Oberarm anlegte und am Bizeps festzog. Ein weiterer Knoten am anderen Arm machte ihre Arme nahezu bewegungsunfähig und es tat auch weh. Irgendwie war es jedoch ein Schmerz, der ihre Erregung noch weiter steigerte. Instinktiv beugte sie sich nach vorne und er nutzte das aus und spreizte ihre Beine.
Er war auch erregt. Als er seine Hose öffnete und seinen Schwanz hervorholte, war es nicht wie sonst, dass er mit der Hand nachhelfen musste, bis er hart wurde. Er war hart. Er griff ihr zwischen die Beine und stellte mit Genugtuung fest, dass sie feucht war und er in sie eindringen konnte. Das tat er auch und hielt sie dabei mit der einen Hand am Seil fest und mit der anderen zog er an ihrem dunkelblonden Haarschopf.
In dieser Position fickte er sie von hinten, hart und erbarmungslos. Ganz anders als sonst.
Sie hatte auch entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit dem nichts entgegenzusetzen. Sie war ihm ausgeliefert und ganz im Moment. Konnte an sonst nichts anderes denken und nahm nur das wahr, was gerade passierte. Sie waren beide berauscht. Nicht vom Alkohol des Rosés vom Abendessen, sondern von dieser ganz anderen und unbekannten Situation.
Es sollte bei diesem einen Mal bleiben. Er hat es danach nie wieder versucht. Vergessen hat sie das jedoch nicht. Jetzt ist sie älter und sexuell erfahrener, aber solch einen Sex hatte sie nie wieder. Die Sexualität mit ihren vorherigen Liebhabern war schön, aber der Rausch und dieses „im Moment sein“ wie damals haben sie nicht losgelassen. Natürlich gab es da das Internet und die Pornos, wo Frauen gefesselt, geschlagen und benutzt wurden. Gab es das auch in der Realität? Oder waren die Pornos schöne Fiktion? So eine Art Raumschiff Enterprise, wo alles schön und einfach ist, aber davon nichts jemals real werden kann. Sie wollte es herausfinden und stieß auf die BDSM-Kontaktseite, auf der sie nach einigem Zögern und Rücksprache mit ihrer besten Freundin, die glücklicherweise ein offenes Ohr für sie hatte, einen Account erstellte.
Überrascht stellte sie fest, dass sie da nicht nur ihre Kontaktinformationen ausfüllen, sondern auch einen Neigungsfragebogen ausfüllen konnte, der ihr dann in der Auswertung zeigte, wo sie sich im BDSM Spektrum befand. Dominant oder devot, sadistisch oder masochistisch, Bondage aktiv oder passiv. Ihre devote Ader war ihr schon vorher klar. Soweit hatte sie sich auch auf anderen Internetseiten informiert. Nun sah sie es schwarz auf weiß.
Lange passierte so gut wie nichts. Sie erhielt natürlich direkt am Anfang sehr viele Nachrichten. In der ersten Woche waren es ca. 20. Doch diese konnte sie schnell und gekonnt als das erkennen, was sie waren: Interessensbekundungen ohne eigentliche Hintergrund oder Bezug zu ihrer Suche.
Die Monate vergingen und sie schaute nur noch einmal die Woche in das BDSM Portal. Ein Mann, mit dem sie über zwei Wochen fünf Nachrichten austauschte, entpuppte sich als jemand, der andere Neigungen als sie hat. Da rebellierte ihr Bauchgefühl. Sie hatte ihr ganzes Leben Kompromisse gemacht. Damit sollte jetzt Schluss sein.
Nach einem weiteren Monat erhält sie plötzlich offenbar von jemandem, der sich noch nicht so lange in dieser Plattform angemeldet hatte, eine Nachricht. Ihr Profil würde ihn ansprechen und er würde sie gerne kennen lernen. Das, was er in seinem Profil über sich schrieb, war interessant. Er drückte sich gepflegt aus und ihre Tabus, was ja beim BDSM sehr wichtig ist, entsprachen sich auf dem ersten Blick. Mit diesem Mann entwickelte sich ein interessanter Austausch. Es stellte sich heraus, dass er einen guten Job hat und auch vernünftige Vorstellungen, wie seine Partnerin sein sollte. Er beschrieb seine Hobbies und seine Interessen und es war die Art wie er schrieb und was ihn in seinem Leben bewegte, was sie immer neugieriger machte.
Nach weiteren Nachrichten wurde er auch neugierig und fragte sie nach ihrer Handynummer. Er wollte sie nicht bedrängen, sondern sie lediglich sehen. „Optik ist mir auch wichtig.“ Dachte sie und sie sahen sich das erste Mal im Messenger Dienst ihrer Wahl. Auch das gefiel ihr. Was Ihr Interesse aber um ein Vielfaches steigerte, war die Sprachnachricht, die er ihr am Abend darauf sendete. Seine Stimme gefiel ihr ausgesprochen gut. Sie tauschten weitere Sprachnachrichten aus und verabredeten sich einige Tage später zu einem Telefonat. Sie war aufgeregt und machte sich Gedanken. Wie wird er sein. Wird er meine Stimme und meinen Dialekt mögen? Aber es stellte sich heraus, dass ihre Bedenken grundlos waren. Als sie telefonierten, war er auf einem Straßenfest seiner Heimatstadt und konnte nicht so lange reden. Sie verlegten ihr Kennenlernen auf einen anderen Tag. Ihre Spannung stieg. Sie tauschten weitere Sprachnachrichten aus und sie wurde immer neugieriger auf die Person hinter dieser faszinierenden Stimme.
Es stellte sich heraus, dass ihr Bauchgefühl sie nicht hinters Licht führte. Sie haben über Telefon und Messenger eine sehr schöne Freundschaft entwickelt und herausgefunden, dass ihre Interessen und Neigungen ungewöhnlich kompatibel waren.
Sie konnte es nicht mehr erwarten und ihre Neugierde und Ungeduld waren zu groß. Ein erstes Treffen musste her. Er wollte es auch sehr, aber er wollte kein konventionelles „Date“.
Was möchtest du denn sonst? Fragte sie ihn in einem ihrer langen Telefonate.
Ich möchte in deinen Kopf. Raunte er mit seiner ruhigen, sonoren Stimme.
Ich möchte, dass deine Neugierde und deine Geilheit auf die Spitze treiben und deinen Kopf ficken, so dass du allein schon bei der ersten Berührung so etwas wie einen Orgasmus erlebst.
Er machte sie schon während ihrer Telefonate mit seinen Worten und seiner Stimme wahnsinnig. Es ging so weit, dass sie gar nicht mehr auflegen wollte. So sehr zog er sie allein am Telefon in seinen Bann. Doch diese Aussage trieb es auf die Spitze. Sie haben bereits Fotos ausgetauscht. Das heißt, dass die Optik keine Überraschung bieten würde. Neu und überraschend wäre allerdings das Gefühl bei einem realen Treffen. War es das, was sie sich schon lange erträumte? Sie war so angespannt, dass sie fast jeden Tag masturbierte und sich dabei vorstellte, dass seine Hände sie überall berührten. Sie fühlte sich dabei wie elektrisiert und erlebte dabei großartige Höhepunkte. Doch diese konnten sie nicht befriedigen und die Spannung von ihr nehmen.
Der Tag ihres Treffens nahte. Sie haben sich entschlossen, eine kleine Wohnung in der Nähe ihres Wohnortes anzumieten. Ihm machte es nichts aus, 150 Kilometer zu fahren. Sie hatte lediglich 50 Kilometer bis zu dem Ort ihres Treffpunktes. Anscheinend kannte er sich dort aus. Sonst hätte er nicht diese perfekt für den Treffpunkt geeignete Lokation aussuchen können.
Ich will etwas besonderes für dich. Raunte er ihr am Telefon ins Ohr.
Ich will, dass wir uns in einem Park treffen. Ich kenne eine Stelle in diesem Park, in der wir unbeobachtet sein werden und uns ungestört unterhalten können. Du wirst einen knielangen Rock tragen und nichts drunter. Führe den kleinen Analplug ein, von dem du mir erzählt hast. Wir werden telefonisch in Kontakt sein und ich werde dich zu dieser Stelle im Park dirigieren. Du wirst mit dem Gesicht zur Mauer stehen und geduldig auf mich warten. Meine Stimme wird telefonisch in deinem Ohr sein, bis ich hinter dir bin und du mich ohne Telefon hörst.
Die von ihm angeregte Situation erregte sie. Sie sollte einen Fremden an einer entlegenen Stelle in einem öffentlichen Park treffen? Ohne Unterwäsche und mit einem eingeführten Plug? Das drohte sie zu überfordern. Ihr Gedankarussel drehte sich. Das Risiko, dass sie jemand sehen würde, ihre Erregung, ihn das erste Mal zu sehen, von ihm berührt zu werden. Das alles kam in ihrem Kopf zusammen und explodierte in einem Fest der Emotionen.
Während ihrer Telefonate sagte er ihr oft, wie gerne er sich hinter sie stellen und sie zärtlich am Hals streicheln und sie am Ohrläppchen küssen würde. Genau das stellte sie sich vor, als er sagte, sie sollte mit dem Gesicht zur Mauer auf ihn warten. Es war für sie der ultimative Brain-Fuck. Aus ihren Telefonaten wusste sie, dass er im BDSM nicht so zärtlich war und seine früheren. Er hat ihr schon angekündigt, dass er sie von hinten an ihrem Hals packen und sie mit seiner anderen Hand zwischen die Beine greifen würde. Aufregend, dachte sie.
Sie machte sich auf den Weg. Die Autofahrt war geprägt von ihrem Kopfkino und dem Bestreben, keinen Unfall zu verursachen. Unter ihrem Rock trug sie wie befohlen nichts und den kleinen Analplug hatte sie eingeführt. Ein braves Mädchen eben.
Im Park ihres Treffpunktes fand sie so gleich einen Parkplatz. Puh, dachte sie, das ging gut. Dann muss ich nicht so weit mit eingeführtem Plug durch die Gegend laufen. Sie fühlte sich, nachdem sie aus dem Auto ausgestiegen war, von jedem Passanten beobachtet. Es waren subtile Seitenblicke. Nichts Besonderes. Oder bildete sie sich das alles nur ein? Ihre Emotionen tobten und ihr Kopfkino schwappte in die Realität über. So hart hat noch niemand meinen Kopf gefickt, gestand sie sich ein, während sie an einer großen Wiese vorbeilief und die Zahl der Passanten wurde immer kleiner. Sie stoppte kurz und schaute sich verstohlen um. Sie war praktisch allein und lief auf einen menschenleeren Teil des Parks zu. Warum verdammt rief er nicht an. Er wollte sie doch dirigieren?
Hoffentlich kommt da nicht noch jemand um die Ecke gelaufen. Etwa noch hundert Schritte bis zu dem Treffpunkt. Da verstand sie, warum er ihn ausgesucht hatte. Es war eine Ecke, an der sie abbiegen konnte, aber weder aus der Richtung, aus der sie kam noch die Richtung, in die sie abbiegen würde, konnte diese dichte Baumgruppe eingesehen werden.
Sie zuckte heftig zusammen, machte fast einen kleinen Hüpfer, als ihr Telefon vibrierte. Er war es. Hastig ging sie ran.
Wo bleibst du Mädchen? Raunt er ihr mit seiner gewohnten Stimme ins Ohr. Du bist zu spät. Aber ich sehe dich. Ich beobachte dich. Sie konnte den Impuls sich umzuschauen nicht unterdrücken. Wo ist er? Sie konnte niemanden in ihrer Nähe sehen. Geh an die Ecke zu der Baumgruppe vor dir und trete hinein, bis du an die Mauer kommst. Dort wartest du, Gesicht zur Mauer mit Geschlossenen Augen auf mich. Ich bleibe am Telefon und in deinem Kopf.
Sie tat, wie ihr befohlen und trat ins Dickicht der Bäume. Sofort wurde es dunkler und sie musste sich durch einige Zweige und Äste kämpfen, bis sie an die befohlene Position kam.
Bist du angekommen? Fragte er. Ja. Hauchte sie etwas atemlos geworden.
Was jetzt? Fragte sie. Jetzt wartest du. Schließ die Augen, fühle den Plug und denk an unsere Telefonate.
An seinem Tonfall merkte sie, dass er sich nun bewegte. Er kommt, dachte sie und reflektierte nun die Telefonate und ihren Austausch mittels Text-, Sprach- und Bildnachrichten. An dieser Mauer stehend und an einen Baum gelehnt, erinnerte sie sich an seine warme und sie in ein wohliges Gefühl eintauchende Stimme aus seiner ersten Sprachnachricht. Er sagte nicht viel, aber seine Stimmfarbe und das, was er damit ausstrahlte, nahmen sie sogleich ein. Na Engelchen, lass mal etwas von dir hören. Sagte er ruhig und doch bestimmend. Der Gedanke daran machte ihr eine Gänsehaut. Sie dachte nun auch an die Bilder, die sie aus diversen Internetseiten herauskopiert und sich zugesendet haben, die sie darin bestärkten, dass sie ähnliche Neigungen haben. Gefesselte Frauen, die mit der bloßen Hand oder mit Schlagwerkzeugen ein Spanking unterzogen werden. In allen erdenklichen Posen. Frauen, die bis zur Bewegungslosigkeit fixiert von ihrem Dom vaginal und oral penetriert werden. Fotos, die Kniende Frauen zeigen, mit gesenktem Kopf und verbundenen Augen ausgepeitscht, auf Po, Rücken und Vulva geschlagen.
Ihre Spalte war nun so feucht, dass die Feuchtigkeit auf den Oberschenkel rann. Vor Aufregung drückte sie unwillkürlich den Analplug zusammen, so dass es leicht schmerzte.
Hast du alles wie von mir gewünscht umgesetzt? Fragte er. Sie konnte auch wieder nur ein Ja, das habe ich, ins Telefon hauchen. Eine weitere Minute verging, in der sie an die wunderbaren BDSM-Kurzgeschichten dachte, die er sie über seine Internetseite hat lesen lassen. Das waren schöne und berauschende Beschreibungen von Sessions, die sie direkt und unerwartet hatten feucht werden lassen. Bist du feucht? fragte er plötzlich, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Sie konnte nur noch ins Telefon wimmern und der einzige Gedanke, den sie jetzt noch hatte, war Jetzt hat er mich. Ich bin ihm ausgeliefert. Er kann mit mir machen, was er will. Kaum hatte sie diesen Gedankenfetzen im Bewusstsein geformt, hörte sie ein Rascheln in den Blättern hinter ihr.