Gänsehaut
Widerstandslos schmiegst du dich in meine Umarmung. Ich genieße, wie sich die Konturen unserer Körper perfekt ineinander fügen. Meine Brüste drücken sich an deinem warmen Rücken platt, dein prallrunder Po schmiegt sich in meinen weichen Bauch. So stehen wir da, wie aneinander geschweißt. Beinahe gemütlich mutet dieser Zustand an – zu gemütlich für meinen Geschmack. Doch noch möchten meine Hände wandern, streicheln, zärtlich sein, dir auf sanfte Art huldigen. Sie gleiten über deinen Bauch und von da über deinen Busen, deine Schultern, deinen Hals entlang.
Hübsch, deine Auswahl: der rote seidene Stoff und die schwarze Spitze zu deinem hellen Teint. Ich weiß, du lässt dich gern bewundern. Für einen weiteren Moment will ich dir den Gefallen tun. Ich umfasse deine Brüste in ihren Körbchen und wiege sie andächtig. Den Kiefer lässt du leicht zur Seite drehen und meine Fingerspitzen fahren in minimalen Berührungen über die gespannten Sehnen am Hals, durch die Mulde oberhalb des Schlüsselbeins über deinen Arm. Mein Atem streift zugleich warm, dann wieder kalt deinen Nacken. Gänsehaut überzieht deinen ansonsten entspannten Körper. Das ist die Ruhe, die mich aufwühlt, die Ruhe vorm Sturm.
Aus den geschmeidig-sanften Liebkosungen heraus, schlage ich meine Zähne in deinen zarten, fast weißen Hals. Du erstarrst augenblicklich. Ich packe deine Hände und zerre sie hinter den Rücken, drücke dich mit meinem ganzen Gewicht auf den Boden. Ich will dich unter mir, klein und wehrlos. Ohne Gestrampel lässt du dir das Seil um die Hände schlingen und erträgst mein Gewicht in dieser zusammengefalteten Positur ohne ein Wimmern. Gerade so lässt du dir ein Keuchen entlocken und dein Atmen wird hektischer. Ich rutsche langsam von dir herunter und lege mich neben dich. Spür hinein in diese erzwungene Pose, meine Schöne. Dein Gesicht auf dem kalten Boden; die Hitze, die dir in den Kopf steigt; die Knie, die schmerzhaft auf dem harten Untergrund aufliegen; die Jute, die straff um deine Gelenke liegt und dort in die Haut einschneidet.
Ich lege meine Finger um deine Kehle und zwinge dich auf die Seite um mich dichter an dich schmiegen zu können. Sicher ahnst du, dass das Seil hinter deinem Rücken gleich gestrafft wird denn ich meine zu spüren, wie sich deine Schenkel anspannen. Ich sehe deine langen Wimpern flattern und du öffnest Mund und Augen zugleich, als ich meine Füße zwischen deine Knie drücke um den Strick nach vorn zu holen. Einen Kuss fordere ich ein, ehe ich das Seil straff durch Po und dein Geschlecht ziehe. Wie vom Blitz getroffen kräuseln sich deine Brauen angespannt zur Nase hin und du ziehst scharf Luft durch die zusammengebissenen Zähne. Du windest dich neben mir schlangengleich aber ich habe dich im schmerzhaften Griff. Jetzt habe ich die Gänsehaut.