Verdammt schwierig die Aufführung in eine Schublade zu stecken. Thema ist das Leben des Marquis de Sade, aufgeführt in einer bizarren und monströs fast brachial anmutenden Location, dem ehemaligem Kohlekraftwerk Vockerode. Gregor Seyffert nutzt dazu fast alle Möglichkeiten des klassischen Theater, angefangen bei Musik, Gesang, Tanz, Ballett und Schauspiel. Man fühlt sich während der Aufführung hin und hergerissen zwischen der Dekadenz des Barock und der Heutezeit. Anspielungen auf aktuelle Sachen sind sicher gewollt. Das Kraftwerk selbst ist in das Stück integriert und mit seinen vielen akustischen und optichen Installationen taucht man während der Vorstellung in eine ganz eigenwillige unwirkliche und bizarre Welt ab. Einen Wolfgang Böhmer wird es sicher nicht geben, dafür einen Gregor Seyffert, der sich als de Sade Kopfüber an einer Kette vom Dach des Kraftwerkes abseilt. Es gibt auch keine eigentliche Bühne, denn das Publikum wird in Form von 3 Akten und Locations durch das Stück geführt. Man befindet sich mittendrin und das Stück spielt um einen herum und zum Teil auch mitten im Publikum. Ich hoffe ich konnte wenigstens einen kleinen Teil von der Einzigartigkeit der Aufführung rüberbringen.
Die Afterstageparty im Anschluss soll das ganze krönen. In Form von Playareas, ausgestattet mit SM-Spielmöglichkeiten, Lounge mit Speis und Trank, Partybereich mit Musik und diversen anderen Sachen soll man sich nach der eigentlichen Aufführung in angenehmer Atmosphäre unter Gleichgesinnten nocheinmal richtig gehen lassen können, will heißen 'spielen', austauschen, tanzen ect ect.