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eStim Gerät selbstgebaut

****42 Mann
4.908 Beiträge
Themenersteller 
eStim Gerät selbstgebaut
Vorab möchte und muss ich einen Sicherheitshinweis geben. Wer sich mit der Wirkung von elektrischem Strom auf den menschlichen Körper, die Stromflusswege und die Arten von Strom (Frequenz, Pulsmuster, Gleich- bzw. Wechselstrom) nicht auskennt, der MUSS DIE FINGER DAVON LASSEN.
Wenn man das entsprechende know how hat, dann erschließt sich ein schier unendlich großer Spielbereich. Es gibt professionelle eStim-Geräte aus dem Medizinsektor oder aus dem BDSM-Bereich von Erostek. Letztere sind gut und SM-Tauglich, aber unglaublich teuer und in ihren Möglichkeiten begrenzt. Mir haben einige Features gefehlt. Die Folge war ein Eigenbau mit Mikroprozessor, Touchscreen und zwei Kanälen + einem Schaltausgang für Vibs, Fickmaschinen etc. Beide Kanäle sind selbstredend isoliert aufgebaut und erlauben dadurch auch "dreiphasigen" Einsatz von Elektroden.

Der größte Unterschied zu den medizinischen Geräten, die gerne für ca. 100€ auch im BDSM-Shop erhältlich sind, ist die Kurvenform der Signale. Medizinische Geräte arbeiten mit extrem Kurzen Impulsen zur Muskelstimulation. Das Gefühl ist wie Nadelstiche. Bei großflächigen Elektroden reicht die Leistungsfähigkeit nicht annähernd aus.

Mein Gerät liefert dagegen Rechteck, Dreieck und Sinuskurven, welche wesentlich stimulierender sind. Die Ausgangsleistung (sprich Spannung), Freqzenz und Modulation sind einstellbar und programmierbar im Verlauf. Durch eine entsprechende Software werden Kurvenverläufe generiert, die keinen Gewöhnungseffekt erzeugen. Das geht dann von soft bis sadistisch. Dank Programmierbarkeit kann man lange Sessionsequenzen (bis mehrere Stunden) ohne Wiederholungen hinterlegen. Wem das nicht reicht, der kann das Signal mit Musik oder Microphon zusätzlich modulieren.

Das war die Beschreibung in aller Kürze.

Hank
****sch Mann
376 Beiträge
Kompliment. Sehr schönes Gerät. Kann man das bei Dir erwerben oder gibt es Bauanleitungen? Gerne als PN. Beste Grüße
****42 Mann
4.908 Beiträge
Themenersteller 
Bisher ist das Gerät ein Unikat. Eine Bauanleitung gibt es im Moment noch nicht. Nur zur Erklärung. Nur die Schaltung sind 3 A3-Sheets voll und das System erfordert Kenntnisse im Bereich analoger und digitaler Schaltungstechnik. Bisher habe ich keine PCB's dafür entwickelt, sondern auf das Systen auf Prototyping Boards aufgebaut. Dazu muss man Microcontroller programmieren und hardwaretechnisch an periphere Module andocken können. Die Hauptintelligenz liegt letztendlich in der Software des Systems.

Ich kann es im Moment keinem wirklich an die Hand geben. Einfach nur zusammenbauen geht nicht wirklich, weil eine Reihe von Kalibrierungen z.B. im Bereich der vier Frequenzgeneratoren bzw. -modulatoren notwendig sind. Das wiederum setzt das Vorhandensein von geeigneter Messtechnik (Oszilloskop) voraus. Natürlich kann es sein, dass bei dir alle Voraussetzungen gegeben sind.

Ich habe schon darüber nachgedacht mir einen professionellen Hersteller für Kleinserien zu suchen. Ich würde es gerne an andere weitergeben. Natürlich jetzt nicht zum Nulltarif. Dazu war der Entwicklungsaufwand, speziell der Software, zu groß. Leider fehlt mir gerade etwas die Zeit.

Hank
****42 Mann
4.908 Beiträge
Themenersteller 
Ein paar Gedanken zu eStim-Elektroden
Weiterführend zum eStim-Gerät selbst möchte ich noch ein paar Worte zu den Elektroden verlieren. Ohne die ist alles Mostrich nach Tisch.

Generell kann man unipolare und bipolare Elektroden unterscheiden. Es gibt sie aus Metall, leitfähigem Gummi (meist Silikon) oder als Klebepads.

Unipolar ... an der Elektrode wird nur ein Leiter des Ausgangs des eStim-Geräts angeschlossen. Damit Strom fließen kann, muss eine zweite Elektrode an einer anderen Stelle des Körpers angebracht werden. Ein Beispiel ist ein leitfähiger Analplug im Anus und eine Klebeelektrode auf dem Venushügel. Oder eine leitfähige Klammer an einem Nippel und ein Klebepad auf derselben! Brustseite. Der Strom fließt durch den Körper von einer Elektrode zur anderen. Immer auf dem Weg des geringsten elektrischen Widerstands.

Vorteile: sehr flexible Anwendung an fast jeder Stelle des Körpers, die Elektroden sind deutlich billiger

Nachteile: der aktive Part sollte sehr genau wissen, welche Wege der Strom nimmt. Sonst kann es u.U. zu schweren Herzproblemen kommen, die Wirkung hängt stark von der Entfernung und der Fläche der Elektroden ab (Widerstand und Stromdichte)

Bipolare ... haben zwei Anschlüsse. D.h. es werden beide Leiter (Pole) eines Ausgangs des eStim-Gerätes an diese Elektrode angeschlossen. Diese führt man dann sinnvoller in eine Körperöffnung ein oder legt sie auf und hat damit auf eine Stelle konzentriert den Stromfluss in der Umgebung der Elektrode.

Vorteil: der Stromfluss bleibt immer lokal konzentriert um die Elektrode, die Wirkung ist meist um vielfaches heftiger als bei unipolaren Elektroden (Widerstand und Stromdichte sind höher). Im BDSM-Kontext geht es hier richtig zur Sache. Sie können auch unipolar verwendet werden (siehe Sicherheitshinweise).

Nachteil: die Elektroden sind i.d.R. viel teurer, die Wirkung ist lokaler begrenzt

Interessant wird es, wenn man mit zwei Kanälen und zwei bipolaren Elektroden arbeitet und diese über kreuz verkabelt. Auch hier muss man genau wissen wo der Strom entlangfließt. Die Wirkung ist vergleichbar mit der von vier unipolaren Elektroden.

Wenn es interessiert kann ich auch mal eine Verschaltung mit 3 Elektroden und zwei Kanälen posten.

Im Anhang ein paar Beispiele für Neulinge auf dem Gebiet. Klebepads habe ich jetzt nicht mit gezeigt. Die gibt es überall in den verschiedensten Formen. Hier gilt auch, umso kleiner umso gemeiner. Ich benutze ausschließlich selbstklebende.

Hank
Bipolare Elektroden: links Schamlippenklammer, rechts eStim Dildo
Bipolare Elektroden: Oben Analplug zur Stimulation des Schließmuskels, unten eStim-Ei für analen oder vaginalen Gebrauch
Unipolare Elektroden: unten links Socken mit Silberfäden im Gewebe, unten rechts das gleiche als Handschuhe, oben leitfähige Saugnäpfe für die Nippel
Bipolare Brustpads. Diese lassen sich gut mit einem Metall-BH oder jedem anderen straff sitzenden BH fixieren
Zur bipolaren Elektrode umgebautes Spekulum.
Unipolare Klammern: Oben MAWA-Klammern, die Gummiummantelung ist entfernt, der Rest ist gaffer tape, unten gemeine Drahtklammern, die durch ihre sehr kleine Auflagefläche sowohl durch die Klemmkraft als auch durch die große Stromdichte sehr weh tun.
Unipolare Stabelektroden: Gut kombinierbar mit jeder anderen Elektrode. Mit ihr kann man wie mit einem Zauberstab über den Körper fahren und an der Berührungsstelle sowie der Gegenelektrode einen Stimulation bzw. Schmerz auslösen. Sehr interaktiv
****42 Mann
4.908 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe mich inspirieren lassen und heute Vormittag einen Prototypen einer Klitoriselektrode gebaut. Es ist ein technisches Testmuster. Das Design lässt noch einige Wünsche offen. Etwas ähnliches gibt es zu kaufen. Allerdings sind mir 200€ für zwei Metallteile, Gummizug und ein Plastikteil deutlich zu viel. Die Idee ist allerdings reizvoll. Biploare Klitoriselektroden sind fast nicht zu bekommen. Höchsten noch als umgebaute Vacuumzylinder mit Folienauskleidung. In dem Bereich kleben Elektrodenpads auch sehr schlecht.

Hank
Durch die Löcher muss 5-10mm breites Gummiband gezogen und an einem Taillengurt u.ä. befestigt werden. Die runde Platte sollte auf bzw. oberhalb des Venushügel zum liegen kommen. Die Klitoris zwischen den beiden Polen der Elektrode.
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