Toyfetisch
Nach 16 Jahren Vanillabeziehung fing ich 2017 wieder mit BDSM an. Dieses mal mit dem Wissen was überhaupt BDSM ist. Denn in meiner Jungen tat man es einfach. Es war ein Gefühl das ganz ohne einen Begriff auskam, aber auch häufig für Irritierung sorgte.Im ersten Jahr war ich rein als Subi unterwegs. Ich hatte eine laaange To-Do-Liste für die armen Doms zum abarbeiten. Langsam begann mein Toyfetisch. Was es nicht alles gab und ausprobiert werden wollte, ich kam mir wie im Spielzeugladen vor. Ich fing an zu kaufen. Anfänglich sagte man mir noch "eine Sub kauft nicht ihr eigenes Spielzeug" Stimmt war etwas kontraproduktiv dem Dom die Toys in die Hand zu drücken und erst einmal zu erklären wie Dom sie zu benutzen hat. Als ich anfing meinen Sadismus (von dem ich immer wusste das er da ist, ich es aber als etwas böses empfand) langsam anfing als einen Teil von mir zu akzeptieren und auszuleben, passierte es plötzlich. Der Toyfetisch war erwacht. Dies ist kein Witz. Ich kann nicht mehr einkaufen ohne das mir irgendein Blödsinn in die Finger kommt. Während andere Fernsehschauen oder ein Buch lesen suche ich nach Toys die ich noch nicht kenne. Alles will ausprobiert und getestet werden. Peitschen haben da eher aber da eine sehr ungeordnete Rolle. Am liebsten mag ich Funktionstoys (gibt es das Wort überhaupt?). Ich muss aufs Knöpfchen drücken können. Egal ob Vibration oder Strom. Am liebsten Sogar in Kombination. Ich liebe alle meine Toys. Aber am liebsten welche mit Knöpfchen. Meine Toys räume ich von links nach rechts. Sie werden in Tütchen verpackt und haben ihren eigenen Platz. Ich würde lieber mein Hab und Gut aus dem Alltag verkaufen als meine Toys. Ich sitze immer wieder da und frage mich was brauche ich. Es ist irrsinnig. Ich trenne mich leicht von Gegenständen. Aber sofern das Toy irgendwie nützlich sein könnte schaffe ich es nicht. Man könnte es ja noch modifizieren. Es gleicht einem Heimwerker mit seinen Schraubenschubladen.
Morgen kommt der Heizungsbauer. Ich baute alles Vanillatauglich zurück. Ich freue mich wirklich auf meine Heizung denn diese brauche ich. Trotzdem stimmt es mich traurig meine Räume nun so zu sehen. Es ist als würde ein Teil von mir fehlen. Gestern sah ich einen Käfig in Joy. Für den halben Preis wie er normalerweise kostete. Ich schrieb die Verkäuferin an. Mein Herz pochte, ich bekam feuchte Finger und rechnete hin und her. Dann endlich die Antwort ich bekomme ihn. Ich freue mich mehr über den Käfig als über meine Heizung. Ich weiß noch nicht einmal wo ich meine Heizkörper hinhaben möchte aber ich weiß schon wo der Käfig hin soll. Statt zu überlegen mit was ich heizen möchte, denke ich darüber nach wie ich den Käfig für verschiedene Spiele modifizieren kann.
Ich habe einen Toyfetisch.
Rückblickend betrachtet hatte ich ihn, denke ich, schon immer. Als ich noch in einer Vanillabeziehung und mein Kind klein war gingen nicht nur 1-5 Dinos, Nein, es mussten jede Dinovariante sein. Dazu bastelte ich ganze Landschaften aus Pappmaché. Es ging nicht nur eine Spiderman Figur, es musste das ganze Marveluniversum mit allen Figuren sein. Es ging nicht nur ein Priatenschiff, sondern es musste dann auch ein Soldatenschiff, eine Festung und eine Priateninsel sein. Damals war es einfach. Wenn mein Sohn kein Interesse mehr hatte wurde es wieder verkauft. Ich frage mich ob ich als BDSMlerin jemals in der Lage bin mich von meinen Toys zu trennen. Ich denke nicht. Ich muss einfach aufpassen es nicht zu übertreiben, sonst ist mein Haus sehr schnell voll.
Ich würde gerne Wissen welchen Bezug ihr zu euren Toys habt?