Wie weit sollte man gehen?

Hallo sweetie,

Zuerst zu der Frage zum verlieben. Für mich ist liebe ein sehr großes Wort. Zwischen liebe und Sex gibt es sehr viele Abstufungen. Ich hatte zum Glück nie das Problem, dass ich mich verliebt habe, wenn klar war, dass es um Sex geht. Trotzdem ist bei mir Sex immer mit Gefühlen verbunden. Aufregung, Zuneigung, Erregung, Sympathie, schwärmerei... wie man es verhindert, dass man sich in diesen Gefühlen verliert ist eine gute Frage. Ich glaube man muss sich vorher sehr sicher sein was man möchte. Und sich das bewusst machen.

Zu der Frage, wie weit soll man gehen. Ich bin vll nicht der, der da die Mega Erfahrung hat, und ich stehe wenn dann auch auf der anderen seite. Das die Vorsicht hier schnell der Lust weicht liegt wohl irgendwie in der Sache selbst. Als sub möchtest du die Grenzen erleben, dich fallen lassen und Neues erleben. Ich würde dir raten, lerne ihn genauer kennen bevor du ihm so viel macht über dich gibst. Wenn dritte ins Spiel kommen ist das ein riesiger Schritt. Und den würde ich mir sehr gut überlegen, und erstmal ausklammern. Ich würde bei jeder Grenze die du spürst sehr gut überlegen ob du das willst. Und zwar nicht in der Situation sondern mit etwas Abstand. Denn Erregung wirkt besser als Alkohol 😉 Hemmungs senkend und schaltet den Kopf aus. Vg

Sweetie, ich komm jetzt nicht mit, wie kommst Du jetzt darauf, dass es nur Fassade ist?

Oft haben Doms auch das Problem, dass sie berauscht sind davon, dass sich ihnen ein Mensch so hin gibt... Du solltest mit ihm über Deine Bedenken sprechen und schauen, wie er reagiert... Ein gutes Zeichen wäre, wenn er einen Schritt zurück ginge...

Du musst lernen Dich zu schützen, den Prozess habe ich auch durch... Wenn Du in dem Moment gleich ja sagst, dann ist das nicht seine Schuld und da muss noch lange nichts böses dahinter stecken...

Ja, ein Dom sollte verantwortungsvoll mit seiner Sub umgehen, aber in erster Linie musst Du Dir gegenüber Verantwortung übernehmen und schauen, in welche Hände Du Dich begibst...

Kurzum, meiner Meinung nach hat er bisher nichts falsch gemacht... Du musst Deine Grenzen vertreten... Und ihn richtig kennen lernen...

So mit der richtigen Dosis Ben & Jerries will ich mich mal an einer Antwort versuchen.

Wenn ich Deine beiden Beiträge durchlese, stelle ich eine Art Fatalismus fest. Berühmt gewordener Ausspruch: zwischen himmelhoch und zu Tode betrübt. Also vorneweg: Entspann Dich!

Ich nehme wahr, dass Dich das Thema aufwühlt und etwas belastet, daher versuche ich Dir ein paar von meinen Erfahrungen mitzugeben, die ich auf der anderen Seite der D/s Seite über die Jahre gesammelt habe.

Gefühle sind nicht immer gleich Liebe

Eine gute Kombination von führendem und geführtem Mensch ist sehr intensiv, die Gefühle, die dabei entstehen sind raumgreifend und wollen sich Bahn brechen. Wenn endlich die Sehnsüchte ausgelebt werden können, entstehen Dankbarkeit, Neugier, Lust und je nach Tagesform auch Verunsicherung, Zweifel und Frustration. Deshalb ist diese Form/Facette von Sexualität ja so spannend, denn wenn man mit offenem Visier genießt, gibt es keine Schutzzone sondern man ist ganz schnell auf der Seele eines Menschen unterwegs. Vielleicht ist die Form von Geborgenheit, Zuwendung, Zuneigung und Interesse für Dich / an Dir schon so intensiv, dass Du denkst, dass Deine Gefühle, die aufkommen schon Liebe ist.
Kurzum: Genieß die Wonne und mach Dich frei von Begriffen wie Liebe.

Führungs- und Charakterstärke

Dominante Gegenüber haben Macht. Macht, die sie sich leihen, nämlich bei Dir. Mit Macht entsteht Verantwortung und da sind wir bei einem Dilemma. Wie auch in der Arbeitswelt sind nicht alle Führungskräfte charakterstarke und verantwortungsvolle Menschen, sondern sie sind in diese Position z.B. qua Entscheidung oder via Zufall gekommen. Das kann Dir hier genauso passieren. Du hebst den Gegenüber in den Chefsessel, dabei ist es aber vorher und auch dabei Deine Verantwortung den richtigen Chef für Dich auszusuchen. Du solltest entsprechend mit klaren Kriterien für Dich an die Auswahl gehen oder eben Deinem Bauchgefühl vertrauen. Das scheint hier nicht ganz der Fall zu sein: Hier hat das Lustzentrum derzeit die Oberhand und das Gehirn meckert rum, weil Du nicht auf den Bauch hörst. Das Problem lässt sich ganz einfach lösen: Du gibst die Krtierien und den Rahmen vor und er nutzt diesen Rahmen in Eurem Sinne. Wenn Du diesen Rahmen nicht klar machst, bist Du tatsächlich selber Schuld, wenn Du am Ende Dinge tust, die Du eigentlich nicht wolltest.
Kurzum: Sag ihm klar, was Sache ist und zieh Konsequenzen, wenn Du das Gefühl hast,
er geht nicht verantwortungsvoll mit seiner Macht über Dich um

Selbst.Wert.Gefühl

Hier muss ich sagen, ist die eigentliche Baustelle. Sehnsucht an sich ist was schönes, denn sie treibt uns an. Fehlendes Selbstwertgefühl hingegen ist eine Sache, über die Du vielleicht etwas mehr nachdenken solltest, ohne Dich selbst fertig zu machen.
Prinzipiell hat jeder den gleichen Wert, außer er oder sie ist gegenüber den Mitmenschen ein Arsch. Deine Grenzen, Deine Sorgen, Deine Tabus und auch Deine Wünsche sind genauso viel Wert wie die Deines Gegenübers. Das ist wichtig sich klar zu machen. Du bestimmst wer Dich genießen darf und wer eben nicht. Wenn Du Deine Grenzen aufgibst, ohne dass es dafür einen guten Grund gibt, ist das Deine Sache. Wenn Du das tust, weil Du sonst Angst hast, dass er Dich nicht weiter begehrt, ist das ein Problem. Da sei Dir gesagt: Du schenkst Dich, also sei auch ein wertvolles Geschenk. Wenn Du nicht an Deinen Wert glaubst, wirst Du Dich vielleicht an den Falschen schenken.
Kurzum: Dich madig zu machen, lockt nur Scheißhausfliegen an. Strahle und genieße die Welt und hol Dir Dein Stück Kuchen davon

Zu meinem Eingangsabsatz abschließend:
Entspann Dich, bewerte für Dich ob es Dir gut tut, wenn Du denkst es tut Dir nicht gut, suche das Gespräch mit Ihm und gib ihm klar mit: Verändere etwas oder verliere mich. Wenn er sich nicht verändern will oder kann, ziehe Deine Konsequenzen.

Als selber sub nur anschließen.
Ihr habt offensichtlich über Tabus gesprochen, hoffe ich zumindest. Wenn du freiwillig darüber hinaus gehst, musst du es wissen, ob es für dich tragbar ist.
Sicherlich habe ich in den Jahren mit meiner Mistress ein paar Tabus von mir gelockert, bzw. aufgehoben. Aber wie gesagt, im Laufe der Jahre.

Wenn du ihn seit einer Woche kennst, dann ist es nicht ratsam deine Tabus über den Haufen zu werfen, da mit dem, was du schreibst, sehr viel Vertrauen gehört. Auch wenn dein Herr für dich momentan alles ist (war und ist meine Mistress für mich auch), dauert es aber länger als eine Woche um solch ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
Auch als sub hast du deine Grenzen, an die du ran geführt werden willst. Von Anfang an zu sagen, Ja, das geht alles, könnte ziemlich schwer werden. Vor allem wenn es dann in den Bereich Mehrfachbenutzung geht.

Wie der Herr vor mir schon schrieb, DU musst schauen was für DICH das Beste ist.

Mein Rat ist deshalb recht einfach. Übe dich in Zurückhaltung. Du willst am Anfang glrich alles haben. Wollte ich auch. Ging nach hinten los. Meine Mistress hat mich dann 5 Damen "ausgesetzt". Ich liebe das Spiel mit Mehreren. Aber sitzen war danach nicht mehr möglich. Da habe ich dann auch gemerkt, von meiner Seite aus, dass nicht alles sofort geht. Mittlerweile (nach 4 Jahren) freuen wir uns immer wieder auf den Partys, über die Aufmerksamkeit von Fremden.