Hier liegt noch'n bißchen Senf rum.
Aus meiner Sicht kann so eine "Soft"-D/s-Geschichte deshalb dem BDSM zugeordnet werden, weil es klar um "Machtgefälle" geht, um Abgabe der Kontrolle, um Führung usw.
Muß aber nicht, wie gesagt: ich selbst hab's erst rückwirkend als "sanfte Dominanz" eingestuft, lange nachdem ich diese Art Liebeleien gelebt hatte, und zwar einfach wegen der grundlegenden "Machtgefälle", die da mitspielten und die ich erst dank BDSM-Austausch für mich überhaupt einordnen konnte. (wie das Ding sich dann nennt, ist mir persönlich ziemlich gleichgültig)
Zu behaupten, es würde nicht zu BDSM gehören, weil ja soooo sanft, finde ich deshalb fragwürdig, weil Dominanz/Submission ein sehr breites Spektrum umfaßt. Vieles, was im BDSM-Kontext ausgelebt wird, würde ich um nichts in der Welt für mich wollen, ich käme aber nicht auf die Idee, deshalb zu behaupten, daß das NICHT in diesen Kontext gehört. Wenn Bondage schon ausreicht, sich dem BDSM zugehörig zu fühlen, oder Praktiken wie Fisting oder DT, dann sehe ich überhaupt keinen Grund, der sanften Art der Führung selbiges abzusprechen. Warum? Einfach weil sich in diesem bunten Tummelkessel diejenigen, die ihre speziellen Vorlieben ausleben wollen, leichter finden.
Ich kann allerdings verstehen, daß einige meinen, daß das ja mit dem, was sie unter BDSM verstehen (eh ein relativ modernes Kürzel, ne?) herzlich wenig zu tun hat. Ging mir ähnlich, als alle Welt plötzlich meinte, eine zarte Bi-Neigung in sich entdecken zu müssen und mit roten Bäckchen und glänzenden Augen in der Gay-Szene aufzutauchen und treuherzig um Einführung von "Lesbensex" zu bitten - nervte, und wie!
Aber mei, Zeiten ändern sich, und je akzeptierter eine Subkultur wird, desto mehr "verwässert" sie auch.
So, das war jetzt mein Senf dazu. Und demnächst eröffne ich vielleicht ein Thema, warum Sub nicht mit Schwert neben ihrem Herrn laufen darf und jeden, der eben diesen Herrn schräg anschaut, aus den Puschen kloppen darf. Wär doch eine äußerst dienliche und dienende Rolle, oder nicht?