Voll auf die Ohren
Du stehst in meinem Lieblingsoutfit vor mir. Nackt. Deine Hände liegen in den Handschlaufen, die wir mit Paracord am Deckenhaken befestigt haben. Ich genieße Deine Ungeduld und Deine kindliche Vorfreude. Diese Idee hatte ich schon länger. Ich hole mein altes Bundeswehr-Dreieckstuch aus meiner schwarzen Tasche und rolle es etwas zusammen, um Deine wunderschönen großen Augen zu verbinden. Ein paar Haare von Dir finden ihren Weg in den Knoten und ich lächle bei dem Gedanken, dass an diesem Abend das Ziepen wohl Deine geringste Sorge sein wird. Gebannt hältst Du inne, was als nächstes passiert, während ich kurz die Hardware checke. Dann stecke ich Dir meine Bluetooth-Hörer in Deine Ohrmuscheln und fixiere sie etwas mit dem Dreiecktuch. Du beißt Dir lächelnd auf Deine Lippen, ich nehme mein Smartphone in die Hand und suche das passende Lied heraus: Adagio in D-Minor von John Murphy. Ich drücke auf "Play"...Ja, ich hätte auch die große Anlage nehmen können, dann hätte ich auch etwas von der Musik gehabt. Aber ich will, dass Du Dich ganz auf Dich und Deine Empfindungen konzentrieren kannst. Und ich, ich will all Deine Reaktionen in absoluter Stille genießen. Mir bleibt nur der Blick auf die Zeitleiste meines Handys um abzuschätzen, ob das erste Crescendo schon vorüber ist. Mit meinen Fingerspitzen berühre ich Deine Schulter, wandere langsam den Oberarm herunter. Du quittierst meine Berührung mit einer epischen Gänsehaut, es brauchte also nicht viel, um Dich voll "auf Empfang" zu bringen. Du seufzt leicht, als ich meine Berührungen ändere, von den Fingerspitzen wechsle ich zu meinen weichen Handflächen. Zärtlich streichle ich Deinen Körper, schmiege den meinen von hinten an Dich heran. Dieses erotische Knistern zwischen uns macht mich fast wahnsinnig.
Langsam gehe ich um Deinen Körper herum und löse meine Berührungen von Dir. Bist Du im Kuschelmodus? Auch wenn ich ewig so weiter machen könnte, ich will sehen wie Du auf mich reagierst, egal was ich tue. Völlig unvorbereitet trifft meine flache rechte Hand zum Schlag auf Deine linke Brust. Du zuckst jauchzend zusammen und lächelst Dein schönstes Lächeln. Du genießt den Lustschmerz, ich genieße Deinen Anblick. In der Zwischenzeit habe ich nach meinem Taschenmesser gegriffen und halte Dir die kalten Messingbacken an Deine Nippel, Du zuckst erschrocken zurück, ich weiß was Du denkst, aber Du irrst Dich, es ist nicht DAS Spielzeug. Ich liebe diese Macht über Dich, ich liebe den Respekt den Du vor mir hast und ich liebe es, dass Du mir alles zutraust.
Mit der Riemenpeitsche bringe ich Dich ein wenig zum tanzen, es macht so viel Spaß, ich könnte stundenlang so weiter machen. Ein Blick auf den Zeitstrahl, das Stück ist zu Ende. "Willst Du noch ein Lied hören?", frage ich Dich. Du strahlst über beide Ohren und nickst heftig mit dem Kopf. Ich greife zur Drachenzunge und glaube, es wird ein wundervoller Abend...