Ich versuche in meiner Ausdrucksweise geschlechtsneutral zu sein bzw. gendere. Sowohl schriftlich als auch mündlich.
Das Ganze aus einem Selbstverständnis heraus, dass es u.a. mehr als zwei Geschlechter gibt.
Was mich dafür tierisch ankotzt sind die Diskussionen darum, ob man es denn tun solle oder nicht. Und noch viel mehr die Menschen, die es dann absichtlich ins lächerliche ziehen.
Dass viele es nicht nachvollziehen oder selbst tun wollen, kann ich verstehen. Dass Menschen wie mein Vater, der ganz klassisch
alter, weißer Mann ist, darüber Scherze macht ist für mich auch normal. Aber der Mensch lebt in seiner geistigen Haltung auch vor 30 - 40 Jahren und ist mit seiner Weltsicht und Menschenbild kein Verlust, wenn es ausgestorben ist.
Und da hier nun schon wieder von
verhunzter Sprache die Rede ist, so fordere ich dazu sich fortan nur noch einer Wortwahl zu bedienen, welche auch unsere Vorfahren als angemessen empfunden hätten. Schließlich geziemt es sich nicht, sich unanständig zu artikulieren. Wo solle dies hinführen, da wir Sünder uns ohnedies schon auf einer verwerflichen Plattform der fleischlichen Gelüste befinden.
Anders gefragt… Wieso meinen Menschen immer wieder, dass sie so wahnsinnig tolerant seien, doch strafen sich selbst lügen, wenn es um das Thema gendern geht?
Macht was ihr wollt, aber haltet doch die anderen daraus!
Vor 24 Jahren hat jede*r betont, dass
man selbst ja
kein Problem mit Homosexuellen hätte. Die wären schließlich
auch nur Menschen.
Bis 1994 war Homosexualität noch eine Straftat. Bis 1991 war Homosexualität und bis 2019 war Transsexualität gemäß dem geltenden ICD eine diagnostizierbare Krankeit. Immerhin bereits seit 2018 kennt das Personenstandsregister mehr als die binäre Erkennung von Geschlechtern.
Ich hätte da wirklich gedacht, dass auf in einer
sexpositiven Community und insbesondere bei Mitgliedern einer Gruppe für
undogmatischen BDSM mindestens das Verständnis und die Toleranz ausgeprägter wären.
Oder möchtet ihr gerne nach den gleichen Denkmustern bewertet werden, wie ihr diese in Hinsicht auf die verhunzung der Sprache vorwerft?
Bis 2019 wurde BDSM gemäß ICD-10 im Bereich F65: Störungen der Sexualpräferenzen diagnostiziert. F65.3 war Voyeurismus, F65.5 Sadomasochismus und dazwischen mit F65.4 die Pädophilie! (Siehe
https://gesund.bund.de/icd-code-suche/f65)
Was? Ein Aufschrei wie ich BDSM und damit die Mitglieder dieser Gruppe in einem Atemzug mit Pädophilen nennen kann? Das habe nichts miteinander zu tun und wer BDSM als
krank bezeichne habe viele Dinge nicht verstanden und müsse dringend sein Weltbild überdenken?
Flache Pfütze, in der mein Finger rührt? Oder trifft es bei dem Thema eher auf andere zu? 😉
Und für alle, die mir nicht mehr folgen können… Mit welchem Recht erwartet ihr Toleranz für eure Lebensweise, wenn ihr nicht einmal die inklusive Ausdrucksweise anderer Menschen tolerieren könnt, ohne diese öffentlich abzuwerten?