Aufgesetzte Devotion

Die Frage nach der Verantwortung ist eine wechselseitige. Im Spiel übernimmt Top die Verantwortung. Auf der Beziehungsebene ist die Verantwortung wechselseitig. Klare Ansagen wie intensiv, wie tief, wie dauerhaft man sich eine Verbindung wünscht ... oder ob überhaupt keine Verbindung, die über das Heute hinaus geht.

Ich bin sehr devot, aber hatte trotzdem früher viele ONS. Die auch von mir ausgingen. Geschädigt hat mich das nicht - es war ja mein Wunsch. Ich wollte keine Nähe, keine Tiefe, keine Beziehung oder sonstwas.
Wie also @*******der sagt: Es muss kommuniziert werden.

Nur weil man „echt devot“ ist und gerne dient, heißt es ja nicht, dass man auch ausschließlich Dauerhaftes will.

Es ist ziemlich grandios was hier alles für Gedanken geteilt werden die bedenkenswert sind.
Zu Beginn war ich etwas genervt. "Schon wieder ein Thema, in dem einige erklären, was echt devot ist?"

Schlussendlich kann ich immer nur sagen. Jeder möchte seine Bedürfnisse befriedigt bekommen, auch devote Menschen. Ich bin mir sicher, dass Frauen da wesentlich subtil sind.
Natürlich gibt es Menschen, die zu Beginn einem zum Mund reden. Aber die sind doch relativ schnell zu filtern. Was nicht zu mir passt wird aussortiert.
Und dann sind wir ganz schnell beim Thema Ehrlichkeit. Ich erkläre meine Bedürfnisse und bin neugierig auf die von meinem Gegenüber. Wobei ich es gar nicht schlimm finde, wenn mir jemand sagt, dass er keine Erfahrung hat oderdann doch merkt, dass das nicht seins ist.

Nur Ehrlichkeit zählt. Wenn ich merke, dass ich angeschwindelt werde dann bin ich weg.

Mhhh...ich finde das gar nicht so trivial "nur aufgesetzt".

Ich habe eine wirklich ausgeprägte devote und dienende Seite in mir und verdammt mich triggert das (TPE, 24/7 usw.) wirklich hart...

...aaaber, ich habe auch einen wirklich ausgeprägten Anarcho in mir wohnen. Regeln sind super, gelten aber nur für andere. Ich habe einen tiefen Unabhängigkeitswillen und will doch geführt werden. Naja...das muss man halt irgendwie unter einen Hut bringen. Jetzt mit Mitte 40 verstehe ich mich sehr gut und auch, dass so manches im Kopf echt super ist aber ich niemals durchhalten werde.

Kann das von außen wir aufgesetzte Devotion aussehen? Ich bin mir sicher, dass das früher manchmal so rüber gekommen ist.

Sich aber so kennenzulernen hat gedauert.

Ich denke auch, dass man einen Devoten für eine Session nehmen kann ohne ihn zu schädigen, solange wie schon gesagt wurde, beide geklärt haben was sie wollen und bereit sind zu geben.
Die Frage ist wohl eher, ob der Devote einen tiefen Wunsch nach einer langfristigen Bindung hat. In dem Fall würde das Ende der Session sicherlich psychisch weh tun.

Ich denke auch, dass es einen Unterschied gibt, ob jemand tiefe innere Devotion spührt bzw sich wünscht eine solche ausleben zu dürfen oder ob jemand für eine Session auf der BottomSeite steht.
Und das meine ich wertfrei, denn beides hat seine Berechtigung.

Und weiter glaube ich auch, dass jemand der von innen heraus Devotion spührt, diese nicht für eine Sesseion "anknipsen" kann.
Zumindest für mich persönlich ist es so, dass die Devotion mit dem Vertrauen wächst. Und das braucht Zeit. Ich kann durchaus mit einem vertrauten Freund spielen, ich Bottom- er Top, doch gibt es dann dort keine Devotion meinerseits.

Glückwunsch zum 2.000. Beitrag und weiterhin viel Spaß mit uns im Forum!

Spannendes Thema.. Was ich erst jetzt gefunden habe(?)

Sehr interessante Aspekte und Sichtweisen.

Was ich dazu noch beitragen möchte: in meinen Anfängen, bevor ich wusste wo ich bin und wo ich stehe, kann ich jetzt sagen, dass ich mir jedes Mal "die Devotion" habe aufsetzen lassen, als mir gewisse Dinge vorgegeben wurden, die gänzlich meinem BDSM (wie ich es jetzt kenne) widersprechen. Größtes Beispiel ist die Anrede. Siezen sowie jegliche Assoziationen mit Herr, mein Herr, Meister whatever.. ich habe sie benutzt, weil Mann es wollte, ich habe es aber nie so gefühlt. Ich habe "die Devotion" aufgesetzt bekommen und mir selbst aufgesetzt.

Habe ich mich manchmal gefügt, obwohl ich es nicht gefühlt habe? Ja. War da meine Devotion aufgesetzt? Bestimmt in einem gewissen Maß. Aber nie in berechnender oder manipulativer Absicht.

Ich erkannte im Laufe meines BDSM-Wegs, dass ich nicht "naturdevot" bin. Dass ich weniger im Ds zuhause bin, sondern im SM. Ich bin Masochistin. Und erst wenn Mann mir Schmerzen zufügt, mich damit abheben lässt, DANN kommt sie zum Vorschein, meine Devota. Dann werde ich real demütig, dann verschiebt sich das Machtgefälle deutlich, dann werde ich sehr sehr hingebungsvoll und diene nahezu bedingungslos mit Leib und Seele, tief und voller Hingabe. Und real.

Ist deshalb alles vorherige aufgesetzt, wenn ich z.B. auf die Knie gehe? Mich und meinen Körper benutzen lasse, obwohl ich emotional noch nicht in meiner Devotion bin, ich es aber trotzdem geil finde und ich weiß, dass das der Weg ist, der uns beide ans Ziel bringt? - Jein.. Der Grat ist schmal, finde ich.

@*********now76
Ja, ich verstehe sehr gut, wovon du redest. Keine selbsternannten Titel sind für mich von Bedeutung, es sei denn, der Mann kann mich mit einem schönen Schmerz begeistern.
Aber wenn die Chemie funktioniert, wird vieles möglich. Aus meine Dankbarkeit entsteht Respekt und der Wunsch, ihm zu folgen.
Ich nehme nur meinen naturgemäß Platz in unserer Hierarchie ein.

LG Аліса