„Was das sich angegriffen fühlen betrifft: Mein Eindruck täuscht mich vielleicht, aber ich stelle für mich fest, dass wir in einem Zeitalter angekommen sind, wo es nicht mehr en Vogue ist, sich auch mal anderslautende Meinungen anzuhören und sich damit zu befassen. Entsprechend ist auch die Argumentationsdecke sehr dünn, wenn man jemanden, der seine Meinung oder Werte nicht teilt, rasch als Idioten (ich nehme jetzt bewusst keinen Ausdruck aus der Politik) abstempeln kann. Thema erledigt.
Meine Vermutung ist, dass soziale Medien diesen Trend begünstigt haben, neben der allgemeinen Wohlstandssituation, die das überhaupt erst möglich macht. Wir müssen gar nicht mehr um unsere Positionen kämpfen, sondern können lautstark unsere Befindlichkeiten in die Welt verblasen - etwas, was lange Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts nur Kopfschütteln ausgelöst hätte. Ob gut oder nicht: Die Gesellschaft hat sich diesbezüglich aus meiner Sicht verändert.
Auch ich habe diesen Eindruck
@*******der
Aber deine Vermutung allein reicht nicht aus.
Ich glaube gerade durch die neuen Medien und die Geschwindigkeit in der Informationen gesendet werden tragen ebenfalls ihren Teil bei.
In unserer Zeit in der Kommunikation über neue Medien lediglich schriftlich statt findet, ohne Nonverbale Kommunikation gibt es viel Interpretationsspielraum.
Nonverbale Kommunikation ist dabei so wichtig, denn erst durch sie erkennen wir an was und wen die Botschaft gerichtet wird: an die Person oder an das Thema. Zu dem Thema: Interpretation habt ihr aber alle gute Beiträge geleistet.
Ich glaube aber auch dass Tempo ebenfalls eine Rolle spielt. Wenn ich mich und meine Zeit hier rückblickend betrachte, erkenne ich eine Entwicklung an mir:
ich lasse mir Zeit mit meinen Antworten und halte mich so ein bisschen an die Regeln vom Eingangstext.
Ist es schon gesagt worden? Ist es wichtig? Bezieht es sich aufs Thema?
Schnelle Antworten sind oft unüberlegt und gerade bei sensiblen Themen, die "in die Tiefe" gehen und somit unangebracht, weil ich oft eher auf persönliche Trigger reagierte/reagiere.
Und da ich gerade bei Triggern bin.
Unsere Psyche will heilen. Jeder trägt seinen Verletzungen, Probleme oder psychische Probleme mit sich.
Es gibt schon seit längerem die Diskussion darüber in wie weit diese Erkrankungen und Probleme von einer Generation auf die nächste übertragen wurde. Daher glaube ich jeder hat diese Triggerpunkte und durch die vielen Infos im Netzt von Livecoaches, Psychologen und Psychatern haben viele Menschen auch ein
Gespür was sie triggert um versuchen nun die guten Ratschläge aus und üben sich in Vermeidung des Triggern. Oder im durchsetzten seiner Bedürfnisse: richtig verstanden zu werden. Mein Eindruck: für viele ist das schon fast zwanghaft:
richtig verstanden zu werden. Das fatale bei den Triggern: es wird von vielen vergessen, dass jeder für seine Trigger selbst verantwortlich ist.