Nun wurde ich von der Krone der Schöpfung (die natürlich eine Frau ist <--- keine Ironie!!) unhöflich, aber nichtsdestoweniger nachdrücklich 'gebeten' (ich glaube, sie benutzte das Wort "gefälligst"), mich hier auch noch einmal zu äußern. Für den Fall, dass ich das nicht tun würde, wurde mir die Höchststrafe - also quasi die Hölle angedroht (eine Nacht mit Rita Süssmuth). Ich muss das nicht haben.
Das Thema, das im Grunde eigentlich niemanden interessiert, ist ja Weihwasser.
Deswegen möchte ich darauf eingehen, wie Weihwasser gemacht wird.
Man benötigt dazu natürlich einen Weiher (also Weih Er!). Er, also der liebe Gott, hat dem Menschen (er hat nicht explizit auf Männer hingewiesen, aber es sind dies doch meist solche) angewiesen, das Wasser in dem Weiher nun auch zu weihen und dadurch zu Weihwasser zu machen, ähnlich wie ein Vermieter seinen Mietern die Schneeräumpflicht übertragen kann. Er selbst hatte ja ziemlich schrumplige und vernarbte Hände vom ganzen Schöpfen und so. Das so zu schildern ist aber keine Blasphemie, sondern eben nur eine Tatsache, weil die Schöpfung schon ziemlich anstrengend und schmerzhaft gewesen ist. Man stelle sich nur vor, wieviele Galaxien mit ihren Sternen, die ja Sonnen sind, er geschaffen hat. Beim Formen zu so einer Sonnenkugel, wie es unsereiner mit einem Schneeball macht, kann man sich schon ganz schön die Hände verbrennen. Aber ich schweife ab, obwohl ich gar keinen Schweif habe. Also zurück zum Weihwasser:
Es wird in dem Weiher von orthodochsen kathogelischen Jägern (einer speziellen Gruppe von orthodoxen Christen, die entgegen landläufiger Meinung keine Asse in Orthographie sein müssen), dadurch geweiht, dass diese Jäger ihre Jagdtrophäen zum dem Weiher bringen um diese zu Weihnachten (es muss also Nacht sein) in den Weiher zu tauchen. Bei den Jagdtrophäen muss es sich allerdings um Zwölfender-Hirschgeweihe handeln, da das Jahr ja 12 Monate hat. Manchmal kommt es vor, dass ein mondsüchtiger Jäger einen Dreizehnender anschleppt, weil der Mond sich im Laufe eines Jahres ja 13 mal um die Erde kringelt; das gibt dann immer ziemlichen Ärger und Tumult. Wie auch immer: sind die Nächte vom 24. auf den 25. und vom 25. auf den 26 Dezember vorbei, ist das Weihwasser aus dem Weiher gar und kann von interessierten Theologen aus der Region abgeschöpft werden. Meist segnen sie es dann noch - der Form halber.
Ich selbst habe als Kind auch einmal eine Erfahrung mit Weihwasser gemacht.
Als ich als 11- oder 8-jähriger mal bei meiner Oma übernachtete, bekam ich mitten in der Nacht fürchterlichen Durst, nahm die Flasche, die neben dem Nachtschränkchen stand und trank daraus. Es schmeckte absolut ekelhaft, aber für gefühlte 12,329 Sekunden erstrahlte das Zimmer in einem hellen Lichtschein, der jede heutige LED wie ein funzeliges Glimmen aussehen lassen würde. Es war aber kein unangenehmes Licht. Am nächsten Tag erfuhr ich dann, dass ich von dem Weihwasser meiner Oma getrunken hatte, das sie in der Flasche aufbewahrte. Das Licht könnte ein Heiligenschein gewesen sein, aber ich konnte ihn ja nicht sehen, weil so ein Heiligenschein ja immer hinter einem selbst, etwas oberhalb des Kopfes ist. Und wenn ich mich an den Geschmack dieses Wassers erinnere, benutze ich doch lieber die Nachttischlampe. Länger als diese 12,329 Sekunden hat meine Heiligkeit eh nicht gedauert und ich bin eigentlich froh darüber. Mit so einem Heiligenschein wird man doch leicht stigmatisiert.