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Therapeutische Haltung zu Monogamie/Polyamorie

Therapeutische Haltung zu Monogamie/Polyamorie
Wir hatten
letzthin in der Paar- und Sexualtherapie-Fortbildung eine recht lebhafte Gesprächsrunde zum Thema Eifersucht.
Und in diesem Zusammenhang wurde auf verschiedene Beziehungsformen, wie monogame, offene bzw. polyamore Beziehungen eingegangen.
Das war eine spannende Diskussion, auch weil die einzelnen Teilnehmer der Fortbildungsgruppe eben verschiedene Formen der Beziehungsgestaltung leben, dabei fiel mir wieder diese Sendung hier ein:

"ICH LIEBE NICHT NUR EINEN" - POLYAMORY DOKU (ZDF "37GRAD")



Mir ist diese Doku seinerzeit noch ein paar Tage nachgegangen, hat mich nachdenklich gemacht und verschiedene Eindrücke und Gefühle hinterlassen.
Ich würde mich gerne einmal mit euch über diesen Film austauschen.

Und mich würde auch interessieren, wie es Euch mit dem Film geht, welche Tendenzen in Euch dabei entstehen, wenn ihr den Film gesehen habt. Wird Polyamorie reizvoller und interessanter für Euch? Oder findet Ihr es eher abschreckend? Wie nehmt Ihr die verschiedenen Personen wahr? Empfindet Ihr das, was sie sagen, und das, was sichtbar ist, als kongruent, oder nehmt Ihr Widersprüche wahr? Fällt Euch eine Person als besonders stimmig oder besonders widersprüchlich auf?

Letztlich ist für mich interessant, mit welcher inneren Haltung begegne ich diesen Themen in der Beratung/Therapie, wenn Klienten damit zu mir kommen?
Sicherlich hat jeder von uns seine eigene Weise, eine von vielen möglichen Beziehungsformen zu leben, weil er sie für sich selbst richtig hält.
In der Arbeit mit Klienten kann es ja aber nicht darum gehen, den Klienten die dem Therapeuten eigene Lebensweise nahe zu legen.
Und dennoch hat einE TherapeutIn/einE BeraterIn eine innere Haltung, eine Art innerer Richtschnur, an der entlang er oder sie berät, nicht wahr?
Und irgendwo knüpft die doch auch an der eigenen Lebensweise an, oder?

Ich zum Beispiel würde mich gar nicht einmal als strikten Verfechter der Monogamie bezeichnen, komme bei meinen inneren gedanklichen Ausflügen letztlich aber dann doch für mich bei einer monogamen Lebensweise an. Dem liegt eine Richtschnur zugrunde:
Ich möchte für mich eine Sexualität, in der ich mir selbst, den Menschen, die ich liebe und anderen Menschen nicht schade und nicht seelische Schmerzen zufüge.
Mich führt das bisher zur Monogamie, das heißt aber ja nicht, daß diese meine Richtschnur für andere Menschen auch dorthin führt, und auch nicht zwingend, daß sie für mich selbst in alle Zukunft dorthin führt.
Und dennoch scheint mir diese innere Richtschnur auch als therapeutische Haltung anwendbar zu sein. Ist sie das? Was meint Ihr?
Welche Haltung liegt Eurer Arbeit zu Grunde? Inwieweit knüft sie an Eure eigene Lebensweise an?

Ein wenig konfus das Ganze - ist aber auch kein leichtes Thema, finde ich *zwinker*

Lieben Gruß
erwil
******fun Frau
8.229 Beiträge
***il:
In der Arbeit mit Klienten kann es ja aber nicht darum gehen, den Klienten die dem Therapeuten eigene Lebensweise nahe zu legen.

ich denke, dass genau in dem NICHT deiner aussage der ca­sus knack­sus liegt. natürlich sollte ein therapeut immer möglichst objektiv an die aussagen seiner klienten herangehen... aber dennoch auch ehrlich zu sich stehen...

wer die polygamie ablehnt, der kann seinen patienten nicht ernsthaft zureden oder so tun, als wäre es eine lebensform die er/sie präveriert... warum auch?

ist es nicht eher unser job mit dem patienten alle vor- und nachteile in einer solchen frage abzuwägen... sowohl für sich als auch für seinen partner?

für mich ist es wichtig meinen gegenüber ernst zu nehmen aber ich kann mich auch durchaus von gewissen, für mich nicht als positiv definierten eigenarten seinerseits, distanzieren.
bei meiner therapeutischen Arbeit
ist es MIR wichtig, dass ich so wenig, wie möglich werte.
Dies ist ein durchaus nicht immer einfaches Unterfangen,
doch gelingt es mir immer besser.

Nicht zu werten, bedeutet nicht, dss ich mir gewisse Gedanken untersage,
vielmehr, immer wieder meine Gedanken auch zu hinterfragen.

Dabei helfen mir die 4 Fragen von Byron Katie sehr gut:

Ich schreibe mir den Gedanken auf und hinterfrage ihn dann.

1.) Ist das wirklich wahr?

2.) Kann ich 100%ig sagen, dass das wahr ist?

3.) Was passiert, wenn ich das glaube?

4.) Wer wäre ich, ohne diesen Gedanken?

Dazu stelle ich den Gedanken dann

1.) ins Gegenteil 2.) zum anderen und 3.) zu mir selbst.


Dies hilft mir sehr, aus einer Bewertung heraus zu kommen.

Bewertung durch unser Denken, hindert oft daran,
die eigentlichen Dinge dahinter zu sehen.


Somit kann Polyamorie eine Zeit lang sehr wichtig sein für einen Menschen,
wie lange oder kurz dieser Zeitraum andauern kann, dass entscheidet jeder
Mensch für sich.
Ebenso ist es mit der Monogamie.

Ob eine Sicht- oder Lebensweise richtig oder falsch ist,
kann ich nicht beurteilen! Schon gar nicht FÜR MEINEN KLIENTEN!!!
Denn jeder muss SELBST die ENTSCHEIDUNG treffen,
wer oder was für ihn gut ist und sich gut anfühlt!

Menschen würden sicher nicht in Partnerschaften leben,
wenn diese Partnerschaften bedeutungslos wären.
Denn dann hätten wir im Laufe der Evolution sicher gelernt,
unsere Beziehungsebenen anders zu gestalten!
Selbst in polygamen Kulturkreisen, sind diese Beziehungsformen,
ob nun patriarschalisch oder matriarschalisch, über lange
Zeiträume, dann mit mehreren Partnern.
(Beispielsweise: ein Mann hat 4 Frauen, für die er LEBENSLANG sorgt)

Dann gibt es ja auch noch die Hedonisten...

also bleibe ich als Therapeutin offen und bereit dafür,
Hilfestellung zu geben, dem Klienten eine FREIE ENTSCHEIDUNG
zu ermöglichen.


Defi
Die vier Fragen von Byron Katie kenne ich, und finde sie auch hilfreich.
Für mich selbst ebenso wie für die Arbeit mit Klienten.
Danke, @********nich, daß Du sie hier noch einmal anführst.
Tut mir gut, die noch einmal vor Augen zu haben! *zwinker*


@******fun:
ich denke, dass genau in dem NICHT deiner aussage der ca sus knack sus liegt. natürlich sollte ein therapeut immer möglichst objektiv an die aussagen seiner klienten herangehen... aber dennoch auch ehrlich zu sich stehen...

Ja, das finde ich sehr wichtig!
Es beinhaltet für mich, einerseits die Anforderung einer neutralen Haltung als Therapeut/BeraterIn vor Augen zu haben, und andererseits so ehrlich zu sich und dem Klienten zu sein, daß die hunderprozentige Erfüllung dieser Anforderung nicht möglich ist.

Ich bin übrigens auch noch gespannt auf Eure Wahrnehmungen und Emfpindungen bezüglich des Films.

Lieben Gruß

erwil
Gutes Thema
Hallo zusammen,

das Video in dem Link ist gelöscht, wenn ich mich jedoch richtig erinnere, dann war es ein Beitrag mit einem älteren Ehepaar und einem Paar mit einem Tantra Institut.
Den Beitrag fand ich sehr spannend, denn mein Mann und ich befassen uns immer wieder mit diesem Thema.

Der Weg, dies mit Byron Katie zu beleuchten, ist immer gut.

Was ist Eifersucht?
Ist es nicht so, dass darin Angst liegt als Basis?
Angst, wenn noch jemand meinen Partner liebt, ich nicht mehr genug von ihm habe oder er mich verlässt?

Ist Eifersucht dann nicht die Einladung, dass man seine Angst um dieses Thema ausheilt?
(Was nicht bedeutet, dass der Prozess einfach sein könnte)

Was wäre, wenn wir den Weg gingen, unsere Emotionen, wie Angst, Neid, Eifersucht, Wut, Ärger, Groll, etc. auszuheilen, wäre es denn dann ein Thema, welche Beziehungsform wir leben?
Wäre es denn dann nicht eher so, dass wenn mein Partner eine weitere Frau liebt, dies mich frei machen könnte, um eigenes Neues zu erfahren (selbst auch einen weiteren Partner finden oder etwas anderes Neues im Leben zu machen, z.B. was man immer schon tun wollte) und dies vielleicht eine Bereicherung sein könnte?

Was sagt Ihr zu diesen Gedankengängen?

Viele Grüße,
Ulla und Detlef
*****rix Mann
112 Beiträge
cognitive und empatische ansätze
ich stimme euch zu dieser cognitive ansatz mit fragenlisten sich aus dem eigenen horizont zu befreien ist ein sehr wichtiger ansatz.
hierzu gibt es eine weiter reihe die mir im umgang mit priorisierung für mich und meine klienten immer wieder durch den kopf geht

1. getrifft dieser sachverhalt, diese idee, dieses thema mich / meinen klienten / oder die gruppe
2. wenn ja ist das thema wirklich jetzt drann dann nähern wir uns diesem jetzt für eine zeit
3. wenn 2. nein quasi auf wiedervorlage..

diese form sich cognitiv am eigenen schopf aus dem sumpf zu ziehen ist für mich in der interaktion sehr wichtig
denn nicht immer bin ich in der lage oder hab ich genügend zeit mich einem thema selbst oder meines klienten zu widmen.

ein empatischer ansatz der mir sehr gut gefällt is
comparsion ich verwechsle immer den buddistischen und den polyansatz, was mir und meinen klienten so ziemlich egal ist wenn dieses thema zum tragen kommt.

für mich is es wichtig die ziele und werte des klienten zu erarbeiten, wenn eben polygami oder polyamorie ein thema darstellt dann bin ich dankbar in der Welt des klienten "den mokasin" mitgehen zu dürfen.
therapie is für mich lösen von blockierter energie im rahmen der selbstwirksamkeit, defizite mit dem klienten gemeinsam zu erarbeiten um diese entweder zu integrieren oder wenn möglich auszugleichen.

der wertekanon des klinenten is in einem therapeutischen seting für mich die richtschnur. selbstverständlich endlang der gesetzlich zulässigen grenzen.

mir schwebt hierzu ein begriffe vor der mir an anderer stelle im joy beinahme aggressiv um die ohren geflogen ist.

viele die sich mit dem thema poly (polyamorie, polygamie, polygynie, polyandrie) beschäftigen verwenden die kurzform poly wie ein weiteres lebenskonzept ähnlich homo oder hetero..

viele sprechen davon eine person sei poly oder eben nicht
poly

ich frag mich seit einiger zeit was ist das poly sein oder eben nicht poly sein.

is das wirklich nur ein reines beziehungskonstrukt oder
steckt dahinter eine art sexuelle orientierung
die ähnlich wie homo oder hetero oder trans sexualität eine spielart des lebens darstellt..

wäre solch eine sexuelle orientierung als model nicht hilfreich dieses feld besser verstehen zu können

und eben sich als therapeut von der eigenen einstellung lösen zu können

lg lothar
Ich stimme mit Dir überein
@*****rix, dass Therapie Klienten dabei unterstützen können sollte, blockierte Energien lösen zu können, oder, um es in meinen Worten zu sagen: den Handlungsspielraum zu erweitern.

Ich bezweifle allerdings die Möglichkeit, sich als Therapeut vollständig von der eigenen Einstellung lösen zu können, und frage mich ferner, inwieweit das überhaupt therapeutisch sinnvoll ist.
Eine eigene Haltung für sich zu definieren halte ich für unabdingbar.
Kann ich wirklich den Wertekanon des Klienten zur Richtschnur machen?
Auch dann, wenn dieser Wertekanon den Handlungsspielraum des Klienten massiv einschränkt?
An dieser Stelle brauche ich doch schon auch eine eigene Haltung, alleine schon, um eine Rückmeldung aus einer anderen Perspektive heraus zu ermöglichen!

Die Bereitschaft, die eigene Haltung immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, sollte allerdings auch da sein, wenn ich therapeutisch arbeiten will.
*****rix Mann
112 Beiträge
wertekanon
ich stimme dir zu dass sich meine darstellung als etwas "idealistisch" anhört..

ich hatte nicht gemeint die eigene haltung oder gar sein eigenes selbst zu verdrängen und damit im therapeutischen seting eine symbiose mit dem klienten herzustellen.
einige sekten wie die fokolarbewegung haben dies vorrangig in den 80 jahren als "gott in der mitte" bezeichnet wenn das gefühl einer symbiose unter gruppen funktioniert hat.
solche persönlichkeitsverändernden techniken halte ich definitiv zumindest für fragwürdig.

mein haltung ist genau das was du formuliert hast
in mir und mit mir als "messlatte" kann ich in der übertragung diverse themen einordnene,, aber dabei nur in "mein" weltbild und in meine eigene erfahrung..

ich musste lernen dass diese sicht der dinge den klienten manchmal als element der gegenübertragung helfen konnte.. dies ihm oder ihr zu spiegeln.. jedoch ein eintauchen in meine oder seine / ihre welt total war nicht gelungen und kann auch nicht ziel des therapeutischen handelns sein.

nichts des do trotz ist es hilfreich ein wenig seine eigene haltung hintanzustellen und quasi empatisch mit dem klienten eine strecke des weges mitzugehen...
ich stimme zu diese ist nicht ganz ungefährlich..

in meiner ausbildung hatte ich das glück sowohl einen hervorragenden analystiker, der modelle theoretisch hervorholen konnte ähnlich wie unsere fragentechnik weiter oben...
damit konnte an hand des models ein relatives reales modell des krankheitsstandes beschrieben werden.
gleichzeitig war eine hoch empatische kollegin im selben team, diese hat diese mitschwingfähigkeit zur maxime geführt..
es war desswegen interessant weil beide sichtweisen sich ergänzt haben.

um dem fass den boden auszuschlagen hat der psychiater dann immer die krankenschwestern gefragt ob sie denn aus deren sicht er meinung sind dass ein patient diese oder jehne symptome wirklich hat oder ob es nur so scheint..

in der psychodeucation geht man nun davon aus.. dass der patient der beste diagnostiker ist und eigendlich auch sein bester therapeut..

wir hatten mal die gelegenheit diese drei sichtweisen zu vergleichen
arzt, pflege, patient... der patient war der beste profi im zusammenhang seiner therapie

im kleineren kontext wird nun auch in der psychosomatik diese empatische compasion / comparsion thematik herangezogen.
aber genau wie die kritik eben auch als problematisch diskutiert..

diese verfahren sind zu neu um klarheit darüber zu haben wie man da sich am besten nähert.

im kontext von mono und poly scheint der ansatz,, externer experte ( gibts nach meinem dafür halten derzeit), partner (durchaus) betroffener (da sind wir angekommen)

wir wissen über die psychodynamik von poly eigendlich so gut wie gar nichts, wir können derzeit nur von wohlwollenden therapeuten die poly anerkennen ausgehen und hoffen, dass sich die datenlage verbessert
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Die Zwänge der Gesellschaft prägen das Selbstbild des Menschen.
Wir sind einen Bund fürs Leben eingegangen, also dürfen wir nur einen Menschen lieben.
Ist das so? Lieben wir unsere Kinder, unsere Eltern nicht mit der gleichen Intensität? Platon hat dazu die Meinung von Sokrates festgehalten der festgestellt hat das es nur eine Liebe gibt.
Diese kann sich genauso auf Dinge oder Tiere erstrecken und auf mehr als einen Menschen. Manchen Schüler oder Studenten schließt man genauso ins Herz wie ein Kind oder einen Freund.
Wo ist also ein wirklicher Unterschied?
Aus meiner Sicht liegt der Unterschied im ehrlichen Umgang mit dem Lebenspartner.
Im Bereich BDSM kommt es häufig vor, dass sich zusätzliche Partner für bestimmte Praktiken ergeben. Respekt und Wertschätzung sind hier Grundvoraussetzung für eine funktionierende Spielbeziehung.

Wir alle kennen die Ehepaare die sich gegenseitig mit Vorwürfen überhäufen und ihr Festhalten aneinander nicht begründen können. Der gegenseitige emotionale Missbrauch ist die Basis dieser Beziehungen. Oftmals findet auch keine Sexualität mehr statt. Von Liebe kann hier keine Rede mehr sein. Dennoch sind diese Beziehungen gesellschaftlich anerkannt. Vereint durch die Gemeinsamkeit der Ablehnung!

Polyamore Paare berichten einheitlich über die Startschwierigkeiten wie ein Gefühl der Ausgrenzung wenn der Partner mit einem weiteren Partner ein Date hat. Das Gefühl dauert aber nicht an. In den meisten Fällen schleicht sich eine heilsame Routine ein, die den Weg zur Normalität bereitet.
Eine stabile Beziehung beruht eben nicht auf einem engen Korsett aus Besitzansprüchen und Eifersucht.

Im täglichen Umgang mit Patienten in einer Veränderungskrise die sich aus einer aufgelösten Partnerschaft ergibt, spielt die Walt Disney Philosophie einer funktionierenden Partnerschaft immer ein große Rolle. Die Erwartungshaltung ist oftmals unerfüllbar hoch. Das da ein Partner ausbricht obwohl eine tiefe innige Beziehung da ist ist doch klar.

Die Polyamorie als Form einer Partnerschaftsphilosophie erscheint als gangbarer Ausweg.
Nitzsche's Neubewertung der Werte ist der Kernsatz den ich zu vermitteln suche in der Findung einer gemeinsamen Partnerschaftsphilosophie.

Ich bin also der Meinung das die Polyamorie keine psychologische sondern eine philosophische Einstellung zur Partnerschaft ist.
@who2
das klingt mir zu ideologisch, sowohl die Kritik an der Monogamie als auch die Utopie der Polyamorie.
Ich merke auch immer, dass mich Ideologien dazu reizen, sie zu hinterfragen.
Das von mir verlinkte Video ist inzwischen nicht mehr verfügbar, für mich aber merkte ich, das dargestellte fühlte sich nicht stimmig an:
Wenn das Gesprochene nicht stimmig ist zur Dynamik, zur Mimik und zur Körpersprache, dann schaue ich als Therapeut genauer hin, und hinterfrage das unter Umständen auch - Monogamie oder Polyamorie, oder Asexualität oder was auch immer, ist dabei für mich nicht von Bedeutung.
Insofern mache ich mich da von meiner persönlichen Einstellung zu verschiedenen Formen der Liebe - die sich im übrigen auch wandelt - auch ein Stück weit frei.
Interessant ist eher, zu schauen, ob ein Klient mit seinem Wertekanon seine Ziele überhaupt erreichen kann, und ob die Ziele auch dann noch Bestand haben, wenn der Wertekanon einmal auf dem Prüfstand war *zwinker*
*****rix Mann
112 Beiträge
gerinschaetzen
das geringschaetzen von emotionen ist durch eine flucht als beziehungsphilosophie kein ausweg sondern eine form der vertraengung eben rationalisieren.. hilft nicht im geringsten weiter...
den aucc fuer poly lebensweisen gibt es sicher anhalte aus der persoenlichkeitspsychologie ..
ideologien oder aufokruieren ist nicht hilfreich...
wir sollten hier ernstaft diskutieren und nicht den gedanken das es doch psychologische faktoren gibt die einen tendetiel zu einem poly macht durch theoretisieren abwuergen.
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Gut gesagt!
Doch von Zeit zu Zeit ist es erforderlich, festzustellen das wir es bei lebensmodell eben nicht nur mit den Folgen von Lebensereignissen zu tun haben sondern mit dem Ergebniss einer Erkenntnis.

Ich finde im Ergebnis habe ich nicht abgewürgt sondern angestoßen. Lasst uns so weitermachen. Hinterfragen und kritisieren.

Und so meine ich, ein Leben kann ein Kunstwerk sein, eine Beziehungsmodell kann ein Kunstwerk sein. Auch wenn sich dahinter die Folgen von Traumata, Missbrauch und Misshandlung verbergen. Es ist was es ist!

Liebe Grüße
Who3
*****rix Mann
112 Beiträge
poly erziehung / determination
eine haltung im therapeutischen kontext fehlt mir.

1. die meisten von uns sind in einer mutter vater kind familie erzogen worden
hier kann sich durch die sozialen setings vorzugsweise monogamie ausbilden
ist eine solche familienaufstellung oder constellation vorhanden gehe ich zunächst davon aus
dass polyamorie nicht grundlage des lebens war.

2. pachworkfamilien / mehrer gleichzeitige familien in der biographie
hier gehe ich mittlerweile davon aus das diese personen die tendenz zu poly beziehungen in die wiege gelegt bekommen haben, es is in den entwicklungsphasen als kind mit wechselnden bezugspersonen schon ne gewaltige herausforderung

ich wurde von drei müttern, und zwei vätern grossgezogen, wenn man meine taichilererin hinzunimmt von vier müttern..
und jetzt von meiner doktormama;)

in meiner therapeutischen arbeit wurde dann klar dass diese polybeziehungsform mein eigenes soziales verhalten geprägt hat und eben eine monogame beziehung für mich eher "unnormal" wirk auch wenn ich mir dies in meinem leben immer als ideal vorgenommen hatte, funktioniert halt nicht.

ich komme mittlerweile zur ansicht, dass es neben der gestalltung als beziehungsform und beziehungsphilosophie auch persönlichkeitsmerkmale gibt die tendenz zur poly lebensweise haben.

auch personen welche zwangsadoptiert wurden haben eine ähnliche konstellation,

es ist denke ich an der zeit sich den kernthemen der polylebensweise zu nähern und nicht nur das ganze auf beziehungsinteraktion über sprechen abzutun

lg lothar
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