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Sexualtherapie
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Selbst in der Mitte

******_65 Frau
18.111 Beiträge
Themenersteller 
Selbst in der Mitte
bleiben.
Ob als Therapeut oder als Coach, Trainer oder Sozialarbeiter
Die Belastungen des Jobs und die des privaten Lebens wirken.

Was tut ihr um in der Mitte zu bleiben und euch nicht zu verlieren?

Wer hat eine eigene Anlaufstelle bei einem Kollegen?
Warum wird so selten darüber gesprochen?

Es darf doch kein Tabu sein, sich als mehrfach belasteter Mensch, Unterstützung zu gewähren.

Grüße aus Berlin
Syl
Goldener Durchblick
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****fan
2.316 Beiträge
Wie bewahre ich mein eigenes Gleichgewicht...
... ist für mich immer wieder die Frage. Ja, ich spreche auch mit einem Kollegen darüber, mit dem ich mich regelmäßig zum Kaffee treffe.
Dazu kommt, ich habe unterschiedliche Arbeitsmethoden. Ein Inhouse Seminar in einer Firma ist etwas anderes als ein individuelles Beratungsgespräch oder das wöchentliche Treffen einer Selbsthilfegruppe, die ich fachlich betreue. Und bei Kursen in Progressiver Muskelentspannung komme ich auch als Kursleiter zur Ruhe.

Außerdem helfen mir Rituale wie das morgendliche Yoga oder ein ruhiges Frühstück ohne den Blick auf Smartphone oder Tablet. Und ich nehme mir Zeit, packe mir die Tage nicht voll, weil ich mir auch Zeit für meine Gespräche nehme. Die Achtsamkeit, Zeit für andere Menschen aufzubringen, nicht nur beruflich, auch privat, fließt als positive Energie zu mir zurück.

Liebe Grüße und eine friedliche Zeit wünscht Dir

yogagfan
********n_he Mann
4.116 Beiträge
******_65:
Wer hat eine eigene Anlaufstelle bei einem Kollegen?
Warum wird so selten darüber gesprochen?

Mir sagen deine Fragestellungen zu.

Meine Erfahrung besagt, dass wir gern konkurrieren bzw. nur im Rahmen einer Ausbildung uns zu einander verhalten.

Bestimmt gibt es kooperativere Beziehungen. Kurioserweise liefen sie mir bisher nicht über den Waeg. Eine Zeit lang vermutete ich dies sei etwas geschlechtsspezifisches. Sozusagen Männer reden halt nicht über das was sie tun bzw. was nicht klappt.
In der Zwischenzeit kann ich dies auch für Ausbildungen mit dominierendem Frauenanteil sagen. Nun kann dies sein, da ich dann der Mann bin.

Lasen wir die Genderproblematik einfach außen vor. Meine Erfahrungen beruhen auf dem Bereich der körperlichen & geistigen Fitness.
Was ich eine zeitlang praktizierte, war eine professionelle Begleitung. Leider erkrankte die Person des Vertrauens, damit kam der Kontakt zum Erliegen.

Natürlich bin ich nicht immer in der Mitte. Die letzten Tage schrie etwas nach außen. Es suchte eine Möglichkeit des Auslebens, des selbst Erfahrens. Jetzt bin ich in einer ambivalenten Stimmung habe ich es ausgesprochen, unterdrücke ich den Schrei, war die Zeit noch nicht reif dafür?
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****fan
2.316 Beiträge
Natürlich bin ich nicht immer in der Mitte. Die letzten Tage schrie etwas nach außen. Es suchte eine Möglichkeit des Auslebens, des selbst Erfahrens. Jetzt bin ich in einer ambivalenten Stimmung habe ich es ausgesprochen, unterdrücke ich den Schrei, war die Zeit noch nicht reif dafür?

Wenn etwas aus dir heraus möchte, dann lass es heraus, denn es kommt aus Dir und damit ist es richtig..

Als Angstberater habe ich immer wieder mit Menschen zu tun, die durch das Unterdrücken Ihrer Stimmungen und Bedürfnisse krank wurden...

LG yogafan
*******6_by Mann
5 Beiträge
Wie macht ihr das?
Das ist ein sehr interessanter Beitrag.
Mir geht es nämlich ähnlich, du bist ständig für Patienten da und läufst Gefahr dich selbst dabei zu ruinieren. Was ich dann auch noch sehr enttäuschend finde ist, dass die Dankbarkeit manchmal sehr zu wünschen übrig lässt.
Mittlerweile bin ich fast 30 Jahre im Job und kann ein Lied davon singen.
Glg
Ich hoffe, dass ihr gute Ratschläge für uns habt.
*g*
******fun Frau
8.229 Beiträge
geht mir ähnlich wie dir... ich hab die frage auch schon mal gestellt... Berater & Therapeuten: auftanken...
*********lebee Mann
1.598 Beiträge
#yoga30 . . .
. . . Mein guter Vorsatz für 2017: 30 Minuten Yoga vor dem Frühstück (inklusive Gleichgewichtsübungen auf einem Bein/Adler/Tänzer/etc.) - soviel zu: Was tut ihr um in der Mitte zu bleiben und euch nicht zu verlieren?

Ausserdem schliesse ich gerade eine weitere (1-jährige) Coach-Weiterbildung ab, bei der ich viel Supervision hatte.

Wer hat eine eigene Anlaufstelle bei einem Kollegen?
Notme . . . d.h. so ganz richtig ist das auch nicht . . . aber ich nehme sie viel zu selten wahr . . . is' das so 'ne Männer-Höhlenmensch-Sache ?

Warum wird so selten darüber gesprochen?
Hmh . . . nach MBTI bin ich ein (ehem. ISTP) ISFP . . . warum andere möglicherweise so selten darüber sprechen ? Keine Ahnung.

Viele Grüsse aus Frankfurt am Main und HNY 2017 . . . *g*
****_he Mann
127 Beiträge
Was mache ich, danach?
Manchmal, wenn es eine eher frustrierende oder belastende Arbeitserfahrung, meistens Supervision/Coaching, war, ziehe ich mich, zu Hause angekommen, direkt um und dusche oder nehme ein Bad. Sport und Spaziergänge in Wald und Flur helfen mir im Hier-und-Jetzt zu bleiben und die Arbeit bis zum nächsten Termin ruhen zu lassen. Wenn ich nicht im persönlichen Kontakt mit den Klienten bin, kann ich ohnehin nichts Hilfreiches gestalten, keine Inputs geben, etc., also beschäftige ich mich nicht weiter damit. Ich kann gut abschalten. Einige Male im Jahr habe ich eine Intervisionsgruppe mit Kollegen/innen und brauche ich zwischendrin Gespräch und Austausch, so habe ich einige langjährig befreundete Kolleginnen/en, die ich telefonisch oder persönlich kontaktiere. Ich nehme mittlerweile nur noch Arbeit an, die mir zusagt, soweit man das voraussehen kann.
******_65 Frau
18.111 Beiträge
Themenersteller 
Vielen Dank für die Einlassungen

Der regelmäßige Austausch mit Kollegen und das breite Angebot der Weiterbildungen
helfen mir bei der Selbstreflektion

Gerade durch die vielen Jahre der intensiven Auseinandersetzungen mit Anderen
merke ich an mir, die Instrumente der eigenen Beobachtung vernachlässigen zu wollen

Wach und aufmerksam zu bleiben, das weiße Blatt * zu sein, ist auch mit viel Professionalität ohne Korrektur nicht möglich
So meine Selbstwahrnehmung

Ich freu mich dass ihr hier kein Tabu nennt sondern auch die Professionalität der Kollegen schätzt

Syl
*****one Frau
13.323 Beiträge
selbst in der mitte bleiben...
das musste ich erst erlernen. der klassiker: burnout mit 43. ich habe mich nach langem zögern zu einer thearpie entschlossen. allerdings hat es noch jahre gedauert, bis ich an dem punkt ankam, an dem ich heute bin und von dem ich hoffe, dass ich dort bleiben kann.
irgendwie ist es "berufsimmanent", dass der schuster die schlechtesten schuhe hat...
was mache ich im alltag: der austausch mit kollegen oder freunden ist sinnvoll, aber reicht mir nicht. ich habe eine persönliche alarmfunktion. wenn ich merke, ich schlafe schlecht, bin über tage ausgelaugt- dann cut. besinnung und achtsamkeit. ich trenne dann ganz strikt die arbeit von der freizeit- sogar mit andern klamotten. ich lenke mich ab. ich schreibe gedichte oder andere texte, durchsuche das netz nach kochrezepten...beobachte das wetter und mache fotos...
ja, das ist kleinkram, aber mir hilft es.
******ark Mann
133 Beiträge
Selbstfürsorge
Hey, ich habe dazu eine Arbeit verfasst die dieses Thema beinhaltet.
Für mich ist eine gewisse Art Sport und die Einstellung dazu wichtig.
******_65 Frau
18.111 Beiträge
Themenersteller 
Selbstfuehrsorge
Bei aller Vorsicht und bei allen Versuchen der Selbstachtung und Fürhrsorge können wir uns trotzdem nicht einbilden, perfekt zu sein.
Das Wissen um die Selbstachtung hat auch ihre Grenzen und der Weisse Fleck hinter uns mag zwar klein sein, er ist trotzdem da.

Ich glaube das es falsch ist, dem Gefühl nachzugeben, selber alles zu erfassen zu wollen, was auch bei bester Qualität der Ausbildung, einem selbst betrifft.

Ein Therapeut ohne Therapeuten ist auf lange Sicht auch nur noch Mensch und belastet in seinen Diagnosen.

Auch als Elternteil ist die Selbsthilfe keine perfekte Lösung für Probleme.
Die eigenen Kinder haben das Recht auf unperfekt Eltern zu Haus und nicht auf *Rund um die Uhr * Coaching.

Ich glaube, dass es wichtig ist, sich selbst als Mensch zu sehen und sich selbst gut zu sein, indem Andere ein Feedback geben und es wahrgenommen wird.
Über allen Befindlichkeiten stehen zu wollen, ist meiner Meinung nach falsch und ungesund.
Zeigt sich darin eben doch das Unvermögen des
Therapeuten, Coach, Trainer, Sozialarbeiter.

Selbstpflege ist nur sogut, wie Andere davon partizipieren können.
Die Gefahr der Ueberzeichnung ist gar nicht so klein.
Aus meinem Blickwinkel dient das auch Manchem nur noch als Versteck.
Ueberforderungen sind kein Markel, sie sind auch für Sozialhelfer menschlich.

Syl
********eser Mann
120 Beiträge
Achtsamkeit
Je nach Klientel und Themen ist die eigene Belastungsgrenze oftmals schneller erreicht und ein schleichender Prozess. Auch als Therapeut merkt man dies oft viel zu spät. Ich selbst habe 1 x im Monat einen festen Termin zur Supervision und das passt perfekt. Zudem habe ich ein kleines Netzwerk aus den unterschiedlichsten Richtungen von Therapeuten Heilpraktikern ubd Beratern im Raum Hannover gegründet Wir treffen uns 1-2 x im Monat zu einer Gruppensitzung. Dort herrschen die gleichen Regeln wie bei einer Selbsthilfegruppe und wir tauschen uns offen und ehrlich über unsere beruflichen und auch persönlichen Probleme aus. Ich bin ein grosser Freund der Gruppendynamik. Ich habe in meiner Praxis 2 Klientengruppen installiert die immer von einem Berater begleitet werden. Dies läuft seit November und ich bin immer wieder erstaunt welche Fortschritte jeder Klient für sich im Rahmen der Gruppe macht.
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