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Meine Stadt, mein Kiez, ... - ich habe es selbst erlebt

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****fan
2.336 Beiträge
Themenersteller 
Meine Stadt, mein Kiez, ... - ich habe es selbst erlebt
Ich hatte heute Zeit, und so beschloss ich, den Berliner Kurfürstendamm vom Bahnhof Zoo bis fast nach Halensee zu Fuß zu gehen.
Es war ein Erlebnis.
Wie viele Damen mit Gucci - Handtaschen, einem Pfund Schminke im Gesicht und Schoßhündchen mit viel zu kleinen Beinen für den schnellen Schritt der Besitzerinnen ich gezählt habe, vergessen.
Ich fragte mich nur irgendwann, ob Schosshunde und Gucci Taschen wirklich Glück schenken.
Denn bei den Obdachlosen, an Litfaßsäulen gelehnt und in ihrem Kampf um das Überleben dieses Tages, wurde der Blick schnell in die Auslagen der Edelboutiquen geschwenkt.
Empathie? Fehlanzeige!
Apropos Auslagen. Mein Blick auf die Preisschilder sagte mir schnell, dies ist nicht meine Einkaufsstraße.
Dabei zähle ich nach der Statistik mit meinem Einkommen schon zu unteren Mittelschicht.
Nicht mal der Statistik kann ich trauen.
Dafür dröhnt neben mir der Motor eines Porsche mit einem sehr jungen Mann am Steuer auf. Bravo, wie das Gaspedal durchgetreten wird, hat der Typ schnell verstanden. Dumm nur, nach 150 Metern muss an der nächsten Ampel eine Vollbremsung hingelegt werden, möchte man nicht bei Rot über die Kreuzung rauschen.
Mein Blick fällt auf eine hoch stylisch aufgepeppte junge Mama, die ihren beiden Söhnen, maximal 10 Jahre alt, pflichtgemäß die Türen ihres Audi Q7 öffnet, damit die Herren einsteigen können. Leise fallen die Türen danach in das Schloß. Die junge Dame stolziert nun mit ihren hochhackigen Schuhen um das PS-Geschoß herum, um ihre viel beschäftigten Kinder zum nächsten Termin zu chauffieren.
Moment, das Geräusch hatten wir heute schon mal.
Na klar, der Porsche jault jetzt auf der anderen Straßeneite auf. Schließlich möchte Mann gesehen werden.
Ich steige die Treppen hinab und verlasse den Kurfürstendamm. Mein Weg führt mich jetzt nach Neukölln an den Hermannplatz.
Den Abend verbringe ich in entspannter Atmosphäre mit Kundalini Meditation und Atementspannung. Hier fährt niemand einen Porsche. Und wenn doch, will ich es gar nicht wissen.
**********engel Mann
727 Beiträge
...hab einen Vorschlag.... mach auch einen Spaziergang durch die Neukölner Karl Marx, oder Sonnenallee, der genau so lang ist und zu ähnlicher Zeit.

Würde mich interessieren wie da Deine Wahrnehmung und Bericht ausfällt....

...vielleicht mache ich das auch mal....ein spannender subjektiver Vergleich der persönliche Wahrnehmung....
..spannende Sache...
*zwinker*
**********ede56 Mann
6.271 Beiträge
Coole Idee, wobei ich jetzt natürlich beeinflußt bin von seiner Sichtweise.
Ich bin mir sicher , daß jedem etwas anderes auffällt , spannend allemal.
Da mich die Gegend aber nicht reizt, werde ich mir eine andere in Berlin aussuchen.
Wo ich auch sehr gut Vergleiche ziehen kann von 1986 bis Heute.
Im Prenzelberg und Friedrichshain hat sich die Bevölkerung nach 1990 zu 90% ausgetauscht. Das hat natürlich gravierende Auswirkungen.
Die Veränderungen sind aber in allem Ecken Berlins zu spüren.
*****hos Mann
1 Beitrag
Ein sehr schöner Beitrag. Danke! *g*
****ce Mann
13.790 Beiträge
Gruppen-Mod 
meine Stadt Berlin
Der Spaziergang durch (m)einen Kiez, was ich sehe, was im empfinde, was mir gefällt und auch was mich abstößt,- eine wirklich gute Idee. *top*

Da werde ich bestimmt auch einen "Spaziergang" beisteuern.
Lasst uns mal durch Berlin streifen, beschreibt uns eure Eindrücke.


LG Pierce
*berlin*
Eine super Sache - haben wir früher (vor 20 Jahren) öfter mal gemacht und sind über den KuDamm gebummelt und haben anschließend mit einem Augenzwinkern die vermeintlich Reichen und Schönen bei Gosch/Sylt und einem Fischteller beobachtet (sehr lecker übrigens).

Ich geniesse es allgemein mal zu Fuss oder mit dem Rad unterwegs zu sein - weil man viel mehr wahr nimmt als im Auto - leider ist die Zeit viel zu selten da!

Dein Beitrag hat mich ermuntert auch mal wieder los zu gehen - die Spandauer Altstadt bis zur Zitadelle lädt dazu ja auch ein! *zwinker*
********is_O Paar
1.309 Beiträge
in Mitte
Wochenende!

In meinem Kiez gibt es bestimmt noch mehr zu sehen und zu erleben, nicht umsonst kommen die vielen Touristen hierher, gern auch in die Oranienburger Straße in Mitte.
Da ist nicht nur die jüdische Synagoge, es gibt jede Menge Galerien und Lokale, die sich mit ihren Tischen auf dem Bürgersteig immer mehr ausbreiten.
Es wohnen aber auch ganz normale Menschen hier, durch die Gentrifizierung bestimmt nur noch wenige "Ureinwohner".
Ich bin so einer, hier geboren und auch nie weggezogen. *cool*

Es ist kurz nach 7 Uhr.
Gern stehe ich am Wochenende relativ früh auf und erlebe diese irre Meile ganz anders.
Auf dem Fahrrad genieße ich, wie meine Stadt langsam wach wird, es dürfte die Phase sein, wo man sich noch den Schlaf aus den Augen reibt. *gaehn*
Es ist noch ganz ruhig, nur wenige Menschen sind unterwegs.
Vor der Synagoge stehen rauchende Polizisten, die sicherlich froh sind, daß die Nacht vorbei ist und die Ablösung gleich kommt.
Die Stühle auf dem Bürgersteig werden wieder aufgestellt, die Tische für die Gäste abgewischt.
Beim Mexikaner, dem israelischen Hummuslokal, auch der Inder,- alle bereiten sich auf den neuen Tag und den Ansturm vor.
Eine 3er-Gruppe biertrinkender Engländer stolpern lautstark über die Oranienburger,
ein knutschendes Paar kann es kaum erwarten, ins Bett zu kommen, es ist nicht zu übersehen.
Das sind die Helden der Nacht, die jetzt aus den Clubs kommen. *party*

Ich biege in die Tuchholskystraße, wo ein Chaot die abgestellten E-Roller umwirft.
Das ist bei uns ein neuer Sport geworden. *oh*
Die Kreuzung zur Auguststraße ist menschenleer, ich habe überall Vorfahrt.
Das Ziel erreicht, mein türkischer Bäcker begrüßt mich mit einem "Hallo Herr Direktor!".
Warum sagt der das, ich war nie in dieser Position?
Egal, meine übliche Brötchentüte ist schon gefüllt, er kennt mich und ich gebe ihm passend Geld, scherze noch, weil mein Fahhrad so gewöhnlich ist.
Mein Rennrad steht im Keller, Berlin ist eine Hochburg der Fahrraddiebe.

Die Sonne kitzelt mir im Gesicht und ich fühle mich gut.
Könnte man auch woanders leben?
Bestimmt, aber ich werde hier bleiben, das ist mein Kiez. *top*

Die warmen Brötchen liegen noch eingepackt auf dem Tisch.
Ich ziehe mich aus und schlüpfe noch einmal ins warme Fickebettchen, werde schon erwartet ... *schweig*


ER
*berlin*
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