Das soziale Netz wird dünner
Nachdem nun auch Selbsthilfetreffpunkte geschlossen sind, wird das soziale Netz für Betroffene immer dünner. Wir haben uns als Selbsthilfegruppe heute dafür entschieden, der notleidenden Gastronomie hilfreich unter die Arme zu greifen und in ein Restaurant zu gehen. Nur ist das eben kein geschützter Raum, in dem wir unter uns sind. Was mir auffällt, die drohenden weiteren Einschränkungen der Bewegungsfreiheit lösen bei Menschen mit Angststörungen tiefe Ängste aus. Ich höre davon, wie diese Menschen, zum Teil mit Mehrfachdiagnosen wie Depressionen, nicht wissen, wie sie diese Zeit überstehen sollen. Auch von der Zunahme der Suizidgefahr wird gesprochen.
Was wir jetzt brauchen, gerade bei einer Ausgangssperre, ist eine weitere psychosoziale Betreuung Betroffener. Sei es per Messenger wie WhatsApp, per Telefon, Skype oder wie auch immer.
Was wir jetzt brauchen, ist das Verständnis dafür, diese Menschen werden durch die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit noch tiefer in ihre Krankheit getrieben. Haben sie das verdient? NEIN!
Und deshalb werden wir uns als SHG am kommenden Samstag wieder treffen, entweder vor der Spandauer Nicolaikirche zu einem Spaziergang oder im Restaurant "Satt & Selig". Denn diese Begegnungen sind wesentlich für die seelische Stabilität aller Mitglieder der Gruppe.
Und wer dabei sein möchte, ist gerne eingeladen....