Manches passiert einfach, Meistens gibt's Ursachenvielfalt
(Fast) alle Entwicklungen haben mehrere und unterschiedlichste Ursachen.
Die wichtigste könnte der Generationenwechsel zu den feiernden jungen Partymachern sein, die auch im Bekanntenkreis geschlechtsverkehrsmäßig sehr aktiv sind, jedoch in der Öffentlichkeit für die von flower-power und Mauerfall geprägte reifere Jugend schon geradezu prüde wirken, weil die früher gelebte natürliche Freizügigkeit mit und ohne direktem Sexbezug einer allgemeinen Zugeknöpftheit gewichen zu sein scheint, trotz Hypersexualisierung z.B. in Werbung und frühkindlicher Genderschulung.
Das Flair der Berliner Klublandschaft, der auch ich nachtrauere, finde ich bei den Events der BDSM-Lounge wieder. Leider fehlt mir die Zeit, den Hinweisen von
@********sten Antasten in absehbarer Zeit persönlich nachzugehen. Dies könnten später einmal vielversprechende Veranstaltungen für mich sein.
Meine Zeitprobleme rühren von gesundheitlichen Einschränkungen aus Ereignissen her, die zum Teil von Polizei/Staatsanwalt und Gewaltschutzambulanz registriert sind. Verursacher waren keine pauschalen "Ausländer", sondern stammen aus einem ganz eng umrissenen Personenkreis. Bei mir gab es keinerlei Zusammenhang mit der Berliner Klubszene, dennoch wirkt es verhaltensändernd.
Mir wurde vorgeworfen, ich dürfe nicht die allgemeinen Ängste von Frauen ansprechen, da ich ein Mann bin. Sofort sind die üblichen Posterinnen zur Stelle, die ergänzen, dass sie niemals negative Erlebnisse mit "Ausländern" hatten, ganz im Gegenteil:
Aus meiner Erfahrung sind “alte weiße Männer“ im Durchschnitt übergriffiger als Ausländer - egal ob in Clubs oder auf der Straße. Aber insgesamt sind Pauschalurteile immer daneben, insbesondere dann, wenn irgendwelche Rassen oder Religionen dafür herhalten müssen, irgendetwas zu pauschalisieren.
Sowas hat schon früher zu Millionen Toten geführt - von den ersten Christen über Hexenverbrennungen und Indianerausrottungen bis hin zu 6 Millionen ermordeter Juden (und diese Aufzählung ist alles andere als vollzählig)
Oh-lala!!!
Da beschuldigt jemand eine Personengruppe, das Schlechte nur von dieser erfahren zu haben, jedoch von einer einer anderen eigentlich nur Gutes.
Nach einer kleinen Relativierung schwingt die ganz große Keule: Sowas führte zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Wie bitte? Was? Soll dies eine Selbstanklage sein?
Denn das, was die Autorin zum Besten gibt, kann nach ihrer eigenen Logik doch eigentlich nur als Aufruf zum Progrom umgedeutet werden oder nicht?!
Wieso sollten nicht Ängste aus eigenen Erfahrungen oder Kriminalstatitiken genauso wie Denkverbote und Diskussionsunterdrückung einen zumindest geringen Einfluss auf die Klublandschaft haben?
Verletzungen habe ich in der Jugend schneller und besser auskuriert als im höheren Alter. Da werde ich übervorsichtig. Lieber bleibe ich gesund, als dass ich ein unnötiges Risiko eingehe.
Immer wieder ertappe ich mich bei Risikoabwägung, wo ich mir früher keine Gedanken machte. Lockerer Dauerlauf über kurze Distanzen als maximale Leistung anstatt 3000m-Lauf Zeiten um die 8min verlangen von mir Umdenken, was ich mir zutraue.
So wird es vielen gehen, die früher vielschichtig und relativ offen, aber verantortungsbewußt, sich und ihre Körperempfindungen ausprobiert haben - ob sexuell oder allgemein. Diese Personengruppe wird bei gefühlten Ängsten sich eher zurückziehen, als die Haudrauf- und Fick-den-Lukas-Fraktion, womit ich eine vielleicht gewagte, weitere Erklärungsmöglichkeit zu den Veränderungen in der Klublandschaft bei der reiferen Jugend für denkbar halte. Besonders, wer für sein Vergnügen auf Individualverkehr verzichten möchte bzw. auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist oder in Problemgebieten wohnt. Welchen Anteil es haben mag, kann ich nicht einschätzen.