Dieser Artikel stellt fest, dass in Jahre des wirtschaftlichen Wohlstandes Girls mit grosser Oberweite und ausladenden weiblichen Rundungen bevorzugt gewonnen haben.
Während in rezessiven Jahren vor allem sehr schlanke Frauen mit kleine Brüsten vorne lagen.
...ob das nun mit selbstempfundenen Wohlstand zu tun hat, sei mal dahingestellt.
Ich halte die Werbung da für viel prägender, als der selbst empfundene Wohlstand.
Mich würde in diesem Zusammenhang eher interessieren, ob die Werbung in rezessiven Jahren mit schlankeren Menschen wirbt, schließlich leben wir im Kapitalismus, der davon lebt, dass Bedürfnisse geschaffen und auch gleich erfüllt werden.
Es gab mal eine Zeit, da haben alle versucht, ihre Haare möglichst parallel aneinander zu legen, heute versucht man seine natürlichen Locken bzw. Wirbel nicht mehr zu verstecken und sie eher noch unterstützend herauszukehren. (Ich weiß, dieser Absatz ist anfechtbar, aber er soll auch nur in eine ungefähre Richtung weisen.)
Während früher das Thema in der Werbung, möglichst zu der größten Gruppe der Menschen zu gehören, war, so ist heute eher Individualität gefragt und die Werbung ködert uns damit, etwas besonderes zu sein.
Ebenso sehe ich das mit Schönheit und Attraktivität, wir sind heute viel freier in dem Denken, dass die wahre Schönheit in dem Individuum liegt.
Was die Medien angeht, sie sind immer bestrebt etwas besonderes, nicht alltägliches zu zeigen und nachdem sie nun jahrelang mit Üppigkeit auftrumpfen konnten, tun sie es nun eben mit dem Gegenteil.
Was den Wettbewerb zum Girl des Monats angeht, wenn ich zehn Frauen zur Wahl stelle und davon 9 eine große Oberweite haben, hat die eine Frau mit der geringeren Oberweite schon mal den Trumpf der Andersartigkeit in der Tasche. Umgekehrt funktioniert das genauso.
Eine andere Tatsache im Zusammenhang mit Schönheit und Attraktivität ist die, des gesellschaftlichen Umfeldes.
Das soll heißen, befinde ich mich in einem Personenkreis "minderer Attraktivität" kann ich dort als sehr attraktiv gelten, befinde ich mich in einem Personenkreis "höherer Attraktivität", beachtet mich unter Umständen niemand.
Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist das Beobachten von Gesellschafftsgruppen mit Herrenüberschuss. Sie wählen bewußt oder unbewußt immer die attraktivste Dame aus dem vorhandenen Spektrum aus. In einem anderen Zusammenhang würden sie die gleiche Dame, unter Umständen, nicht mal eines Blickes würdigen.
Um das noch ein bischen drastischer zu formulieren, ein Mann findet eine Frau nicht attraktiv und landet nun ausgerechnet mit dieser auf einer einsamen Insel. Mit der Zeit wird die Frau für ihn immer attraktiver. Nun kommt eines Tages eine andere Frau ebenfalls auf die Insel und schlagartig schrumpft die Attraktivität der ersten Frau, denn die neue Frau hat den Trumpf der Andersartigkeit in der Hand.
Heute binden wir Medien, Rundfunk, Fernsehen und Werbung in unser gesellschaftliches Umfeld mit ein und bilden daraus unser Schönheitsideal. Jemand der ausschließlich nur hochgestylte amerikanische Fernsehserien sieht, wird dadurch zu einem ganz anderen Schönheits-/Attraktivitätsideal kommen als jemand, der die Talkshows am frühen Nachmittag auf den privaten Sendern sieht.
Nichts desto trotz kann jeder Mensch den Trumpf der Andersartigkeit ausspielen und somit zu der ihm höchstmöglichen Attraktivität in seinem Umfeld gelangen.
hier passt nun das Zitat von Felix ganz gut:
Attraktivität ist aber komplexer und auch eine Frage der Ausstrahlung.
Ein "schöner" Mann der kein Selbstbewusstsein hat, ist möglicherweise beim anderen Geschlecht nicht so erfolgreich, wie ein Durchschnittstyp mit hohem Selbstwertgefühl.
Im übrigen gilt das auch für Frauen.