Ihr Lieben,
ich habe mich auch im früheren Erwachsenenalter freiwillig aus hygienisch-ästhetischen Gründen beschneiden lassen und würde es auch wieder machen lassen. Meine Vorhaut war allerdings ziemlich lang und auch im errigierten Zustand voll über der Eichel. Hinten blieb sie freiwillig nur kurz und ist immer wieder vorgerutscht.
Es gibt hier so manches was ich gerne an die Beschneidungswilligen unter Euch weitergeben möchte. Einmal, überlegt Euch sehr gut zu welchem Urologen ihr geht. Es gibt welche, die eine Beschneidung eben so machen, die fragen nicht groß nach eigenen Wünschen und Vorlieben, die machen eben Standard und es gibt eben welche, die viel genauer beraten, high tight, low and loose oder anders kombiniert, die Fragen nach der Betäubung, nach dem Bändchen, der Straffheit und die auch eigene Wünsche einfließen lassen wie beispielsweise ein Ritual daraus zu machen. Oh ja, das gibt es. Denn es ist ja etwas sehr persönliches welches man rituell begehen kann. In divesen Religionen wird dies so gemacht. Wichtig ist auch die OP Technik, da gibt es jede Menge Klemmen oder Klammern oder Freihand. Unter circlist.de findet ihr viele Infos. Oder wo soll die Narbe gesetzt werden, oder soll das Bändchen mitentfernt werden, oder doch nicht? Was für Intimschmuck kann danach gut gesetzt werden...
Denn es ist die Entfernung eines sehr sensiblen Rüsselchens, das viel mehr Nerven beinhaltet als die immer hochgehaltene sensible heilige Eichel. Vorhäute sind aufgrund ihrer Hautbeschaffenheit besonders für die Pharmaindustrie wertvoll. Manche hätten vielleicht sogar gerne ihre Vorhaut in Formalin eingelegt, wer weiß ;-).
Zum Körperlichen kommt aus meiner Perspektive ganz klar die Psychische: Da es eben ein Schnitt im Intimbereich ist, kann das durchaus die sexuelle Phantasie ankurbeln. Auf der anderen Seite ist da auch das unwiederbringlich Verlorene danach, das eben weg ist. So ganz selten hätte ich auch gern mal wieder eine Vorhaut, damit alles nicht so freigelegt und ausgesetzt und damit auch mehr als vorher präsent ist. Damit meine ich die Präsenz der männlichen Sexualität. Wenn die mal kurzfristig weniger dominant ist, dann genieße ich diese Zeit, in der ich dann offener für anderes bin. Das bin ich natürlich auch so, aber beschnitten erlebe ich mich eben doch leichter als "angeturnt".
Optisch und hygienisch würde ich auch - sowohl aus männlicher oder weiblicher Perspektive - einen beschnittenen Penis immer bevorzugen.
Ich habe damals aus Scham nicht genug gefragt und das bereue ich heute, ich hatte eine Vollnarkose und hätte es gern mitbekommen. Außerdem hätte ich es gerne high tight gehabt jetzt habe ich eine low medium Beschneidung. Aber es ist dennoch gut gemacht worden, nur wurde ich eben nicht gefragt und habe auch nicht gefragt. Und weil vielleicht die Scham beim ein - oder anderen im Weg steht, ist es eben gut einen Urologen zu haben, der sich echt Zeit nimmt und der hält, was er verspricht.
Also, gut Schnitt will Weile haben.
Ich wünsche Euch gute Entscheidungen, bin gerne für Fragen offen und verrate auch mal eine Adresse, dann aber nicht hier im Forum.
Herzliche Grüße
Sangye