Ehe ohne Liebe

Also ich glaube, dass eine Ehe ohne Liebe nicht funktioniert, allerdings glaube ich, dass viele Ehen >durch< blinde Verliebtheit keine große Chance haben, weil diese Verliebtheit nunmal endlich ist und dann bleiben die Dinge die uns stören und einengen, die sogn. Kompromisse und je mehr man sich verbiegen muss, damit es irgendwie funktioniert, desto kleiner sind die Chancen in meinen Augen, dass es hält. Die Sache bei der Fernsehschow finde ich schon interessant und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Sachen funktionieren, aber nicht deshalb, weil sie sich beim Blinddate gleich verheiraten, sondern weil es der Verstand bzw. wissenschaftliche Grundlagen waren sind die der Beziehung zugrunde liegen und nicht irgendein spontanes Gefühl, dass nach einiger Zeit wieder verschwindet. Ich glaube tatsächlich, dass das Internet uns allen diese Chance gibt, aber dazu müssten wir ehrlich zu uns selbst sein, offen auch mal über den ersten Blick hinweg zu sehen und uns mit den Menschen wirklich befassen, die zu uns passen. Wenn es dann funkt, dann glaube ich, hat man den Chackpot. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, das auch dort der/die Richtige eine Nadel im Heuhaufen ist ;). Die meisten Frauen die super zu mir gepaßt hätten waren schlicht nicht mein Typ und leider hat bei den meisten auch eine intensivere Beschäftigung nichts daran verändert, aber das heist ja nicht, dass das nicht noch irgendwann klappen kann ;).

Es bedeutet doch in der Show und in dem Beispiel, das Du zitierst, dass sich zwei zusammen tun, die nicht durch romantische Liebe zueinander gefunden haben. Die Auswahl wurde von außen getätigt, nach wahrscheinlich "vernünftigen" Gesichtspunkten bei dem Pärchen (zwei Familien, die zueinander passen haben sich damit verbunden) oder "wissenschaftlichen" bei der TV Show.

Und wenn ich mir angucke, wie "Verliebtheit" blind machen kann, z.B. dafür, dass der angebliche Traumpartner überhaupt nicht zu einem gemeinsamen Leben passt, dann denke ich, da ist was dran. Mehr Kopf, weniger Illusionen, wenn es um lebensverändernde Entscheidungen geht, das wäre sicher nicht verkehrt.

Denn "Ehe ohne Liebe" heißt ja nicht, dass in einer "Vernunftehe" keine Liebe herrscht. Respekt voreinander, liebevolles Miteinander, Liebe - das kann sich doch entwickeln. Gemeinsame Ziele (Kinder groß ziehen) sind ein wichtiges Band, ebenso gleiche Vorstellungen vom Leben, von Moral ...

Und selbst, wenn man am Anfang seiner Beziehung heiß verliebt war - irgendwann kommen ja auch diese anderen Gesichtspunkte dazu, die dann die Bindung haltbar machen.

Was die TV Show angeht - angesichts der Tatsache, dass Ehe und Familie unter "dem besonderen Schutz des Grundgesetzes" stehen, finde ich eine (rechtlich bindende) Eheschließung für TV Unterhaltung irgendwie unangemessen. Vielleicht ist dieser Teil ja auch Show...

Eine interessante Frage.
Ohne jetzt die Fernsehshow zu kennen, würde ich meinen: die Liebe muss ja nicht schon vor der Ehe bestehen, man kann sich auch dann noch lieben lernen.
Ich glaube, wenn ein Mensch zu Empathie fähig ist (Veranlagung oder Übung - eine weitere interessante Frage), desto eher hat er/sie die Möglichkeit, sich in viele potenzielle Liebespartner zu verlieben. Zu dieser Einschätzung führt meine eigene Erfahrung, dass ich oft je mehr ich jemanden kennen lerne, dessen Eigenschaften zumindest mögen, wenn nicht gar lieben lerne. Gerade auch Eigenschaften, die ich vielleicht auf den ersten Blick negativ werte, werden durch mehr Kenntnis dieses Menschen nachfühlbar und machen ihn auch in seiner Einzigartigkeit aus...

"Ehe ohne Liebe" oder "Ehe ohne vorheriges Verliebtsein"?

Mal abgesehen davon, dass ich ohnehin die Ehe in der klassischen Form einer lebenslangen, exclusiven Eigentums-, Versorgungs- und Verantwortungsgemeinschaft mit dem "Nebenziel" der Nachwuchsschaffung ablehne:

In früheren Jahrhunderten wurden Ehen fast ausnahmslos unabhängig von Liebesgefühlen geschlossen. Die "Ehe der romantischen Liebe" ist erst ein Produkt der letzten zwei Jahrhnderte - auch wenn die Sehnsucht danach auch schon vorher zu finden ist (z.B. in der Kunst). Sie war aber nicht die gängige Praxis.

Allerdings war es in diesen Ehen auch zumindest für den Mann nicht ehrrührig, weitere Affairen auch außerhalb dieser Ehe zu führen (die Frau hatte eh kaum Rechte in der Ehe, aber ich bin mir relativ sicher, dass es auch nicht wenige Ehefrauen gab, die teilweise sogar mit stillschweigender Duldung des Ehemannes ihre Geliebten nebenbei hatten (zumindest solange es geheim blieb). Auch dazu gibt es nicht wenige Darstellungen aus der Kunst - und diese eher aus dem volksnahen (z.B. das Decamerone).

Ich bin mir sicher, dass zwei Menschen, die sich nicht völlig unsympatisch sind, in so einer "arrangierten Ehe" auch Zuneigung zueinander entwickeln. Eine arrangierte Ehe ist also kein Zeichen dafür, dass es in so einer Ehe keine Liebe geben kann. Meist wird die sich wohl sogar zwischen beiden entwickeln.

Hab ich jetzt ganz vergessen


So eine typische Bild-Frage: suggestiv, inhaltlos, sinnlos

Besser als was? Besser als eine Ehe mit Liebe?

Und was heißt: Eine Ehe klappt besser als eine andere?
Gibt es da weniger Streit, weniger Fremdgehen, ist die länger dauernde Liebe die bessere?
Ist die Ehe besser, in der sich beide Partner wohler fühlen? Oder nur im Durchschnitt (also auch der eine prima und der andere mies - wenn es im Mittel stimmt, ist es OK)?

Das ist genau der Punkt. Es geht nicht um eine Ehe ohne Liebe, sondern um eine Ehe ohne Verliebtsein am Anfang.
Was tun, wenn sich dann aber keine Liebe einstellt?
Oder stellt sich Liebe automatisch ein, weil man verheiratet ist, miteinander Tisch und Bett teilt und damit den anderen intensiv und intim kennen lernt?

Der Durchschnitt ist immer eine trügerische Größe. Es gibt wahrscheinlich genauso viele Ehen, die aufgrund romantischer Verliebtheit geschlossen wurden, wie Ehen, die aus anderen Gründen geschlossen wurden, in denen nach einigen Jahren mindestens ein Partner unglücklich ist.
Die wesentlichere Frage ist dann: wie gehen beide Partner mt dem Unglücklichsein um?

Bei der Vorstellung einer nach angeblichen wissenschaftlichen Erkenntnissen eingeleiteten Ehe habe ich irgendwo noch einen Knoten im Kopf, der sich aber langsam löst. . .

Ich denke, dass bei ähnlichen Lebenseinstellungen und Lebenszielen, bei vergleichbarer Erziehung und sonstigen Gemeinsamkeiten sich ein Verstehen einstellen kann, das in Respekt und liebevollem Miteinander mündet.

Im Grunde ist es doch das, was Paare jahrezehntelang zusammen hält - nicht die Schmetterlinge, sondern gemeinsame Ziele, gemeinsame Hobbies und Verständnis für den anderen . Und das ist es in meinen Augen auch, was man meint, wenn man sagt "Liebe muss wachsen".

Ob die Ehe ohne Schmetterlinge am Anfang erfolgreicher ist als mit ... keine Ahnung. Es gehört ja in jedem Fall auch der Wille beider dazu, es funktionieren zu lassen.

Bei den arrangierten Ehen früherer Zeiten hatten die Partner keine Wahl, vor allem die Frauen - wenn es keine Ausbildung und Berufstätigkeit für Frauen gibt, was bleibt ihnen dann?

Aber heutzutage ... ?

Hmm,warum sollte soetwas nicht funktionieren?
Wenn man gemeinsame Ziele und Interessen hat kann man mit gegenseitiger Achtung und Respekt eine Beziehung aufrecht erhalten.
Mal als Gegenfrage: Welche Grundlage hat den eine auf Liebe basierende Beziehung wenn man nach einiger Zeit nicht mehr total ineinander verknallt ist?

Was mich an der Sache stört, ist die Eheschließung. Das ist normalerweise ein Entschluss, den man nach Überlegung trifft, es ist ein rechtlich bindender Vertrag ... es ist in meinen Augen kein Ding für Fernsehunterhaltung.

Diese Ehe ist rechtsgültig und wer sich danach trennen und scheiden lassen will, muss "die Konsequenzen tragen" ... die ja mindestens aus den Anwaltskosten bestehen.

Zum Glück gibt es ja bei der Eheschließung ein 1-jähriges "Widerrufsrecht"

Und vielleicht sind die Verträge mit RTL ja so gestaltet, dass bei einer Annullierung der Ehe innerhalb der ersten 12 Monate RTL die damit im Zusammenhang stehenden (überschaubaren) Kosten übernimmt.

Es ist sicher nicht unwahrscheinlich, dass das passiert, wenn man sich nicht schon von Anfang an unsympatisch ist. Und in dem Fall muss man ja bei dieser Show nicht "Ja" sagen
Und eine Garantie gibt es da eh nicht.

werde ich über die Show nicht viel sagen können, weil ich sie mir nicht anschaue.

Eigentlich bin ich ja eher Anhänger des Konzepts "Liebe ohne Ehe"... aber - ja, ich denke, das kann schon funktionieren. Eine Ehe ist ein Abkommen zweier Menschen, ihr Leben miteinander zu teilen - dafür braucht es nicht unbedingt Liebe, erst recht nicht am Anfang. Gutes Beziehungsverhalten reicht, und Menschen sind Meister darin, sich mit Dingen zu arrangieren.
Liebe macht es aber leichter - und schöner. Und ob die Liebe in einer anders begonnenen Ehe dann tatsächlich so wird, wie sie es mit einem Partner täte, in den man sich am Anfang verliebt hat... da bin ich eher skeptisch.

wenn schon ehe,also staatliche anerkennung,dann bitteschoen ohne liebe
heisst,damit jemand im land bleiben kann(was ja dann auch LIEBEnswert ist)oder aus steuerlichen gruenden
sonst ist das ein konstrukt,was ich so nicht unterstuetzen will

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