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Ist die Ehe am Ende?

*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ist die Ehe am Ende?
Habe einen tollen Kommentar zum Thema "Ehe" in der TAZ gefunden, den ich hier einfach mal zur offenen Diskussion stellen möchte.

http://www.taz.de/%215201629/

Die Ehe ist ja in erster Linie ein Konzept zur Wahrnehmung sozialer und wirtschaftlicher Verantwortung - und zwar mit staatlich verordneter Zwangs-Wirkung. Und sie diskriminiert all jene, die eben nicht als Männlein und Weiblein oder auch als Gruppe von mehr als 2 Personen zumindest vorübergehend gemeinsam das Leben meistern wollen.

Oder ist sie doch wichtig für unsere Gesellschaft, ein Grundpfeiler unserer Kultur?
****ulf Mann
333 Beiträge
grundsätzlich...
...würde ich dem Artikel zustimmen.
Und zugleich den Titel dieses Threads relativieren wollen.

Die Ehe gehört in einer freiheitlichen Gesellschaft befreit. Und zwar befreit von staatlicher Reglementierung (und Privilegierung). Das würde sehr vieles vereinfachen und ermöglichen, wäre aufwand- bzw. kosteneffizient und zugleich ethisch konsequent.
Wenn Kinder das gesellschaftlich erwünschte "Produkt", so sind diese direkt zu fördern, und nicht über die Bevorzugung einer bestimmten Beziehungsform.

Das muss aber längst nicht bedeuten, dass die Ehe damit am Ende wäre!
Wer weiss, vielleicht würde sie, in der paragraphenbefreiten Version, gar eine Renaissance feiern? Ich würde mir jedenfalls keine Voraussage zutrauen, ohne erst unsere Freunde von der Kristallkugelfraktion befragt zu haben *g*
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Titel ist doch als (provokante) Frage formuliert. *zwinker*

Ist schon OK so, denke ich. Die Frage muss ja nicht zwingend mit "Ja" beantwortet werden - wie du auch richtig anmerkst. Die Diskussion ist also offen.
Leider tut der Link nicht.
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ja, Sorry, der Fehler liegt in der Umsetzung des Links beim Joyclub. Die kommt mit dem Ausrufezeichen nicht klar.

Kann man aber umgehen, indem man den Link oben einfach komplett markiert und dann in die Adresszeile vom Browser kopiert.

Oder einfach den neu kodierten Link verwenden:

http://www.taz.de/Kommentar-Ehe-f%C3%BCr-alle/%215201629/

(Ich werde ihn oben auch noch reparieren)
hi!

Ich hab den beitrag bzw. den artikel gar nicht erst gelesen.
Denn egal was Ehe heißt, welche positiven oder negativen einwirkungen der Staat, daran dafür oder dagegen hat,
ich habe damals für mich nur eins einem Grund ja gesagt.
Ja zu dem Menschen den ich liebe mit dem ich alt werden will.
Wenn er mich heute fragen würde würd ich wieder ja sagen.
Und wenn ich dürfte und der Staat es zulassen würde würd ich auch zu anderen ja sagen, weil ich aus liebe meine verbundneheit mit ihnen zeigen will.

LG YOYO
*********asmus Mann
2.171 Beiträge
Die Ehe ist nichts anderes als eine politische Vertragsunterwerfung zur Versorgungsabsicherung von heranwachsenden Nachfahren...und der besseren Steuerung der Bevölkerungsanzahl...

Wenn es andere Arten von Absicherungen gäbe (z.B. Staats-Kitas) hätten wir in Deutschland nicht so eine niedrige Geburtenrate...denn oft sind Versorgungsengpässe und das "Produkt" Kind in seiner gesamten Zukunft das Problem in "Familien"...egal ob zusammenlebend oder getrenntlebend......
Und da es immer mehr arme Menschen gibt, welche völlig zu Recht das Leiden den eigenen Nachfahren ersparen möchten, wird wohl auch die Ehe sterben um zumindest der Vertragsabhängigkeit auszuweichen...

Vielen Menschen reicht mittlerweile nur der Spaß am Sex mit den anhängenden Glückshormonen, doch leider für Frauen nicht das ganze Leben lang...denn der Ei-Sprung hat eine andere Aufgabe...

Sonst gäbe es mich ja auch nicht...

Das Sexualzeitalter der Frauenwelt nach der Menstruationsablegung ist mittlerweile für die kinderlosen Nachfahren-Frauen bestimmt nicht einfach...
Was früher gemeinsam an Sex einschlief... blüht seit dem Internetzeitalter wieder mächtig auf und verursacht Trennungen und Amokläufe der vorallem älteren Männer...

und die jüngeren Single-Männer sind von kinderwilligen Frauen schwer aus dieser "Lust-Branche" rauszuziehen für eine gesunde und intakte Familie mit Kindern und Versorgungsverantwortung...
Gang-Bang wird ja auch mehr für Frauen praktiziert, weil ne Frau umgekehrt ja teilen müßte bzw eventuell die "Unbefruchtete" wäre...

Deshalb Ehe ade...und Beziehung+ helau...
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*********asmus:
Die Ehe ist nichts anderes als eine politische Vertragsunterwerfung zur Versorgungsabsicherung von heranwachsenden Nachfahren...und der besseren Steuerung der Bevölkerungsanzahl...
Hm, na dann ist die "Ehe" aber in Deutschland gewaltig nach hinten los gegangen.

Sehr viele Ehen sind kinderlos und bleiben es auch (also nix mit heranwachsenden Nachfahren) und wenn das Ziel der "besseren Steuerung der Bevölkerungszahl" darin bestand, diese nicht sinken zu lassen, ist das auch nicht gelungen. *schiefguck*

*********asmus:
Und da es immer mehr arme Menschen gibt, welche völlig zu Recht das Leiden den eigenen Nachfahren ersparen möchten, wird wohl auch die Ehe sterben um zumindest der Vertragsabhängigkeit auszuweichen...
Eine logische Überlegung, die sich leider auch nicht mit der Praxis deckt:
Die höchste "Fruchtbarkeitsrate" haben eher Eltern in den ärmeren Kreisen unseres Landes (egal, ob verheiratet oder nicht).

Deshalb Ehe ade...und Beziehung+ helau...
Hm, deshalb, weil Frauen eher Gangbang wollen und die familienwilligen Männer schwer zwischen den sexsüchtigen auszumachen sind? *gruebel* *zwinker*
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Und zu der Auffassung, dass der Zweck der Ehe die Zeugung, Pflege und Aufzucht von Nachwuchs ist:

Da gibt es Menschen, die sehr davon überzeugt sind: Angela Merkel, Volker Kauder, Christian Steinbach, ...

Und sie alle haben zusammen mit ihren Ehepartnern wie viele Kinder? *oh* *zwinker*
*********asmus Mann
2.171 Beiträge
@sorbas42
Wunderbar...
du hast genau meine Aussagen bestätigt... darum schreibe ich auch immer so spitzfindig...

Du hast nämlich Recht mit deinen Gegenkommentaren....

"Hm, na dann ist die "Ehe" aber in Deutschland gewaltig nach hinten los gegangen.

Sehr viele Ehen sind kinderlos und bleiben es auch (also nix mit heranwachsenden Nachfahren) und wenn das Ziel der "besseren Steuerung der Bevölkerungszahl" darin bestand, diese nicht sinken zu lassen, ist das auch nicht gelungen. *schiefguck*"

"Eine logische Überlegung, die sich leider auch nicht mit der Praxis deckt:
Die höchste "Fruchtbarkeitsrate" haben eher Eltern in den ärmeren Kreisen unseres Landes (egal, ob verheiratet oder nicht)."

...etc...mit Angela Merkel...Kinderanzahl...etc...



Kinder zeugen und kriegen ist schon schwer..., aber auch weils der "Kopf" oft nicht zulässt... zumindest die Guckgucks-Kinderrate bleibt aber erhalten, weil da der Sex "kopfloser" oft praktiziert wird...
Für eine Familienbeziehung "plant" der Mensch ja anders und achtet weniger auf die Befruchtungs-/Zeugungsfähigkeit...

wobei das Thema auch in deiner Aussage "Arm/Reich" sich wieder findet... denn die machen sich keine Sorgen (arm) bzw brauchen sich keine Sorgen zu machen (reich/Gutverdiener)... und wenn das Gehirn Ängste und Sorgen abschaltet... dann kommt auch der Erfolg...denn der Mensch ist leider gottes vom Nervensysthem abhängig...
Dies habe ich durch einen schweren Unfall selbst erfahren müssen...

Ich habe mittlerweile im eigenen Bekanntenkreis Ehe-Trennungen miterleben müssen weil kein Kind zustande kam... und eine weil herausgekommen ist, daß das 2. Kind "ein Guckguck" war...
FRAUEN stehen eben anders im Leben als MÄNNER...

Mit dieser Thematik befasse ich mich nun mehr seit über 25 Jahren in den verschiedensten Altersgruppen... und das nicht nur theoretisch sondern auch praktisch im Alltagsleben wie Privat, Job und sogar Sozialabteilungen wie Armut und auch Gefängnis... und seit 2011 auch mit Menschen mit Schwerstbehinderungen, welche für die einfachsten Alltagsabläufe schon Hilfe und fremde Hilfe brauchen...

Ich freue mich immer wieder hier auf rege Antworten zu meinen Beiträgen, vorallem den Gegenantworten, weil ich weis dass sich jemand Gedanken gemacht hat... und...
das Leben mittlerweile nicht einfacher (sorgenfreier) geworden ist...

Diejenigen, die nur noch im "Jetzt" leben, leben am besten... auch wenn es für Frauen am schwierigsten ist.
Die beste Aussage eines Gefangenen zu mir, war mal...
"Herr...(ich), ich bin hier 1000 mal glücklicher als draußen, vorallem von da wo ich herkomme und aufgewachsen bin"..."selbst auf Sex habe ich gelernt zu verzichten"...
Im Frauen-Strafvollzug geht es da anders zu...


Achja....
manchen Frauen sind sexsüchtige Männer (teilweise nur manchmal!!!) heutzutage lieber als Langweiler, Antriebslose und auch noch Zeugungsunfähige...
Bei den älteren Frauen ist es die Orgasmuswelt und bei den Jüngeren die Kindeswunscherfüllung...
*******ret Mann
319 Beiträge
Harz 4 Zwangsehe
Schreiben wir es gelassen aus:
Wenn Ehe heißt Zitat Yoyo_Willy

Ja zu dem Menschen den ich liebe mit dem ich alt werden will.
Wenn er mich heute fragen würde würd ich wieder ja sagen

ist auch alles okay.
Es gibt aber auf der einen Seite "für einander einstehen" und auf der anderen Seite die Vergünstigungen für moralisch korrekte Ehepaare, egal ob sie für einander einstehen und das ist ein Musterbeispiel für schlechte Politik!
Seit Peter Harz, Gerhard Schröder medienwirksam eine CD mit Vorschlägen wie er persönlich weniger Steuern zahlt gegeben hat, entwickelt sich eine art Harz 4 Zwangsehe zur Einsparung von Sozialleistungen!
Wer "in der Öffentlichkeit als Paar auftritt" hat auch für den Partner zu sorgen, egal ob Homo oder Hetero. Das ist dann nicht einmal eine "besondere Belastung" im Sinne des Steuerrechtes. Und dann kontrolliert das auch noch der Zoll, weil er mehr Befugnisse und weniger Kontrolle als die Polizei hat - also willkürlicher handeln kann.
Ich schreibe hier "Harz 4 Zwangsehe" weil keiner der beteiligten gefragt wird, also nicht einmal ein "Ja" abgewartet wird.
Staatliche anerkannte Partnerschaften sind dann fair, wenn sie ein ausgeglichenes geben und nehmen haben. Die Harz 4 Zwangsehe erweckt ebenso wie die Eingetragene Partnerschaft eher den Eindruck, der Staat will kosten los werden - egal wie.
Hier sind logische Zusammenhänge und kein moralisches denken gefragt. Leider dominiert die Moral mit aller Kraft.
Ich bin mal gespannt was Politiker daraus machenm, wenn sie die Polyamory entdecken.
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*********ktie:
Seit Peter Harz, Gerhard Schröder medienwirksam eine CD mit Vorschlägen wie er persönlich weniger Steuern zahlt gegeben hat, entwickelt sich eine art Harz 4 Zwangsehe zur Einsparung von Sozialleistungen!
Wer "in der Öffentlichkeit als Paar auftritt" hat auch für den Partner zu sorgen, egal ob Homo oder Hetero. Das ist dann nicht einmal eine "besondere Belastung" im Sinne des Steuerrechtes. Und dann kontrolliert das auch noch der Zoll, weil er mehr Befugnisse und weniger Kontrolle als die Polizei hat - also willkürlicher handeln kann.
Ich schreibe hier "Harz 4 Zwangsehe" weil keiner der beteiligten gefragt wird, also nicht einmal ein "Ja" abgewartet wird.
Die Gesetze sind da eigentlich klar und eindeutig:

Wenn zwei Menschen (von denen mind. einer auf Grundsicherung, also H-IV, angewiesen ist) länger als ein Jahr zusammenleben (und nicht zusammen leben - das wurde im Gesetz bewusst zusammen geschrieben), dann darf das Amt vermuten, dass da zwischen den beiden eine Versorgungs- und Einstehensgemeinschaft besteht.

Und es steht dem Antragssteller frei, diese Vermutung zu widerlegen (steht so im Gesetz, muss also auch möglich sein).

Leider ist es in der Praxis so, dass viele Jobcenter diese Vermutung anstellen, ohne bewiesen zu haben, dass da zwei Menschen wirklich zusammenleben (und nicht nur zusammen in der gleichen Wohnung oder dem gleichen Haus leben). So ein Zusammenleben zeichnet sich dadurch aus, dass sie gemeinsames Haushaltsgeld haben, ihr Eigentum gemeinschaftlich nutzen, gemeinsam das Leben planen.

Wenn man da also nicht vor Gericht zieht, bekommt hier das Amt dank "Frechheit der Unterstellung" Recht.

Leider gibt es bislang meines Wissens dazu noch kein Grundsatzurteil. Aber der Hilfsbedürftige kann durch diese eigenwillige Gesetzesauslegung der Jobcenter in arge Bedrängnis kommen: streicht das Amt aufgrund ihrer Vermutung die Grundsicherung, ist der Hilfsbedürftige nicht mehr krankenversichert. Helfen ihm dann auch noch seine WG-Freunde/Mitbewohner aus, sieht sich das Amt noch mehr im Recht. Tun sie das nicht, muss der Hilfsbedürftige erfrieren, verhungern, ... - weil er keine Chance hat, einen Unterhalt bei seinen WG-Mitbewohnern einzufordern. Es gibt nämlich kein Gesetz, was sie dazu verpflichtet.

Momentan wird das offenbar nur für Zweier-WGs so ausgelegt - wenn aber polyamore Strukturen immer mehr als normale Beziehungsform neben der etablierten Zweierbeziehung ins gesellschaftliche Bewusstsein und die entsprechende Akzeptanz finden, dürfen unverheiratete H-IV-Bezieher bald nur noch einsam und allein in einer 20 m²-Buchte vor sich hinvegetieren und völlig von der Gesellschaft isoliert leben.
Dann ist jede WG schnell im Blickpunkt der Ämter, wenn sich daraus ein Einsparpotential entwickeln lässt *schiefguck*
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Übrigens sollte man hier vielleicht nicht so sehr auf Peter Hartz schimpfen.

Seine Vorschläge für eine Reform der Grundsicherung sahen ursprünglich wesentlich humaner aus. Ich glaube, der Mann schämt sich dafür, was daraus dann in der Praxis gemacht wurde.
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Nun habe ...
... ich die Beiträge sorgfältig gelesen und kann mir jetzt auch die Zeit nehmen, ein paar Zeilen zu schreiben.

Prinzipiell meine ich, JA, die Institution Ehe im traditionellen Verständniss ist überholt. Beziehungsweise sollte man eher sagen, nur mehr eingeschränkt anwendbar.

Zu der Diskussion über Hartz 4, und Existenzversorgung meine ich, egal welchen Namen das zusammen-leben haben kann, der Staat wird Wege finden, am Rücken dieser Menschen zu sparen. Er wird seiner Menschenverachtung gerecht werden! *schimpf*

Doch nun zum Thema Ehe. Wir dürfen nicht übersehen, dass traditionell und kulturell die Ehe kaum von Religionslehren trennbar ist. Wer Ehe als Teil seiner Religion lebt, für den hat sie eine Berechtigung. Egal, ob er jetzt zwangsreligösiert ist, weil die Gesellschaft, der er zugehörig ist es so will und fordert, oder ob er es aus Überzeugung tut.

Da ist dann noch...
*******lly:
ich habe damals für mich nur aus einem Grund ja gesagt.
Ja zu dem Menschen den ich liebe mit dem ich alt werden will.

Für mich hat diese Aussage nicht zwingend was mit Ehe zu tun, es wird nur unter diesem Namen gelebt und kommuniziert. Warum?; weil unsere Gesellschaft für LIEBE noch nichts besseres erfunden hat.

Für mich hat das herkömmliche Modell der Ehe als staatliche Instituion ausgedient und sollte durch neue Deffinitionen ersetzt werden. In Zeiten, wo sich Partnerschaften so vielseitig entwickeln und gelebt werden können muss sich die Politik darüber Gedanken machen, wie er der neuen Situation gerecht wird. Konkret verstehe ich darunter Themen wie Erbschaftsrecht, Auskuinftsrecht im Krankheitsfall, Sorgerecht, Zeugenverweigerungsrecht, ... Ja, es sind viele Themen, die da überdacht werden müssen.

Lassen wir die Ehe bei denen, die sie als solche leben wollen und treten wir für neue, alternative Strukturen ein.

Das meint Euer Polybäääär
Ja, das ist sie !
Gewerbiche Damen stellen das täglich fest!
*******na57 Frau
22.245 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Hmmm
Also ... "der Staat" sind wir. Und mein ALG II wird von Deinen Steuern bezahlt. Wenn ich dann mit jemandem zusammen lebe und von seinem Geld mit leben kann, dann würdest Du doch auch protestieren, dass ich immer noch den vollen Satz kriege ? Wo Du doch Deine arbeitslose Ehefrau ohne staatliche Unterstützung "durchfüttern" musst?

Aber das nur nebenbei.

Denn ich sehe das im Prinzip wie Du: das Eherecht bevorzugt verheiratete Paare gegenüber unverheirateten. Denn die Idee ist, dass die Eheleute sich gegenseitig versorgen und füreinander einstehen. Das gilt sogar nach der Scheidung - Stichwort: Versorgungsausgleich.

Ehe und Familie als "Keimzelle der Gesellschaft", so war das gedacht. Und vor allem sollte damit die Aufzucht der Kinder unter besonderen Schutz gestellt werden.

Aber die Zeiten und die Formen von "Ehe" und "Familie" haben sich geändert. Es gibt Ehepaare ohne Kinder, es gibt Familien mit Kindern, deren Eltern nicht verheiratet sind, es gibt gleichgeschlechtliche Paare, auch welche, die Kinder groß ziehen, es gibt "Patchworkfamilien" usw.

Ich denke, dass es Bevorzugungen geben sollte, wo eine Lebensgemeinschaft besteht (die man nach dem Vorbild der "Ehe light" in Frankreich standesamtlich registrieren lassen kann) und vor allem da, wo Kinder groß gezogen werden. Wie man das im Einzelnen organisiert, dass es gerecht ist, bleibt zu überlegen.

Eine kirchliche Eheschließung ist ja sowieso schon ein zusätzlicher Akt - rechtlich gültig ist die Eheschließung auf dem Standesamt. Die Bindung auch religiös zu schaffen, das kann weiterhin jedes Paar für sich entscheiden.
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*******na57:
Also ... "der Staat" sind wir. Und mein ALG II wird von Deinen Steuern bezahlt. Wenn ich dann mit jemandem zusammen lebe und von seinem Geld mit leben kann, dann würdest Du doch auch protestieren, dass ich immer noch den vollen Satz kriege ? Wo Du doch Deine arbeitslose Ehefrau ohne staatliche Unterstützung "durchfüttern" musst?
Wenn ich mit jemandem eine derartige Beziehung eingehen möchte, dass ich denjenigen auch "durchfüttern" möchte, wenn er nicht für sich selbst sorgen kann - dann würde ich wahrscheinlich auch heiraten.

Ich finde aber: "Zurück zu den Wurzeln!"
Lange Zeit war es so, dass Menschen einer Gemeinschaft, die nicht allein für sich sorgen konnten (Kranke, Alte, Schwache und natürlich auch Kinder) von der Gemeinschaft mitversorgt wurden, soweit es ihr möglich war. Diese materielle Belastung lag nicht auf den Schultern eines Einzelnen. Egal, ob diese "Gemeinschaft" nun ein Clan, eine Großfamilie oder eine Dorfgemeinschaft war.

Inzwischen ist die Großfamilie aus vielen Gründen weitgehend in unserer Gesellschaft verschwunden.
Die materielle Versorgungsverantwortung liegt aber nach wie vor in der Familie, die damit aber bei mittleren bis harten Schicksalsschlägen schnell an ihre Grenzen kommen kann. Niedrige Geburtenraten haben auch eine Ursache auch darin. Vor allem aber trifft es auch schwere Krankheiten und Behinderungen bei einem Familienmitglied.

OK, es gibt Versuche, durch Sozialversicherungen das materielle Risiko abzumindern. Diese sind aber weniger als der Tropfen auf den heißen Stein. Gerade die grundlegende materielle Versorgung bleibt dann oft bei dem einzigen Verdiener der Familie hängen. Unsere Gesellschaft ist reich genug, diese Schicksalsschläge solidarisch für alle zu tragen und die kleine Familie davon zumindest materiell zu entlasten.

Und genau hier steckt auch das juristische Dilemma:
Einen Rechtsanspruch auf Unterhalt haben nur Ehepartner (und minderjährige Kinder gegenüber ihren Eltern). So steht es im BGB.

Mit der "Bedarfsgemeinschaft", die wesentlich weiter gefasst wird als die Ehe oder eingetragene Lebenspartnerschaft, unterstellt der Staat bei bedürftigen Personen einen Unterhaltsanspruch gegenüber einer anderen Person, der rechtlich gar nicht besteht.

De facto werden damit ohnehin schon schwer getroffene Menschen zu mittellosen Bettlern gemacht, denn per Amtsbeschluss haben sie keinen Anspruch auf Grundsicherung mehr, aber einen Unterhaltsanspruch gegen irgend eine andere Person können sie auch nicht geltend machen. Sie können nur hoffen und betteln, dass niemand sie verhungern und erfrieren lässt (denn die Kosten für eine Unterkunft werden ja auch nicht mehr übernommen).

Dies ist die totale Perversion der Versorgerehe, die hier sogar Menschen übergestülpt wird, die gar keine Ehe eingehen wollen (aus welchem Grund auch immer).
*******ret Mann
319 Beiträge
Grundgedanke
der Beziehungs-Anarchie ist doch die freiwilligkeit und freiheit. Ist die wirklich noch gegeben, wenn "das Amt" eine "Bedarfsgemeinschaft" unterstellt?

Und oft ist es ja auch so, daß die "Bedarfsgemeinschaft" aus einer Person, die gar kein Einkommen hat und einer Person, die gerade genug für sich selbst hat, besteht (bräkäre Arbeitsverhältnisse...). In diesem Fall zieht "das Amt" den zweiten gleich mit in die Harz 4 falle. Der Fall einer der beiden verdient mittelmäßig bis hervorragend und der andere ist auf Grundsicherung angewiesen ist doch sehr stark an das Ehemodell (Frau zieht die Kinder groß, hält dem alleinverdienenden Mann den Rücken frei und wird von diesem im Gegenzug mitversorgt) angelehnt und da sind wir gleich wieder in einem unfreien Abhängigkeitsverhältnis. Gegenüber Kindern und Eltern ist das was anderes, aber da gibt es ja auch einen Rechtsanspruch und Steuervergünstigungen.

Ja und wenn "das Amt" Leistungen verweigert, weil eine "Bedarfsgemeinschaft" besteht, so sollte wer Unterhalt zahlt das auch steuermindernd als "Außergewöhnliche Belastungen" geltend machen können, sonst ist aus dem Sozialstaat ein Assozialstaat geworden. So viel Fairness muß sein!
*********asmus Mann
2.171 Beiträge
Wenn es hier um das gemeinsame Wohnen geht, dann einfach eine WG gründen bzw auch so leben...
denn der Staat muß beschissen werden, wenn man vernünftig leben will....
der Staat bzw das "Amt" ist ja auch nur eine Geschäftsidee...

So kann der/die Hartz4-ler/in sogar Unterstützung in der Grundversorgung (Kühlschrank, WaMa, TV...etc) verlangen/beantragen, wo beide einen Nutzen haben...
*****s70 Frau
260 Beiträge
Radikale Ansichten
Radikal gesagt, würde ich am liebsten die Ehe sofort abschaffen, weil sie alte Machtstrukturen verfestigt und diejenigen diskriminiert, die nicht nach der heterosexuellen , monogamen Norm leben. Und verhindert, dass wir umdenken.
Ich wäre gespannt, würde man die Ehe von jetzt auf gleich abschaffen und dadurch andere und fairer Gesetzesstrukturen schaffen, z.B. die vorranging steuerliche Begünstigung von Kindern, weiß ich nicht, ob die Ehe wirklich noch jemand vermissen würde. Vielleicht die Religionsgemeinschaften. Aber die könnten dann ja innerhalb ihrer Gemeinschaft die Freiheit haben, eine Art Ehegelübte oder dergleichen abzulegen, damit es der Religion gerecht wird.
Ich denke, die Ehe ist nicht nur überflüssig, sondern inzwischen auch ein Mittel zur Erpressung einer bestimmten Lebensweise, die kovervative Politker und Machthabende unbedingt manifestieren wollen, weil sie damit das Volk leichter im Griff haben.
Wenn ich brav bin, wird mir finanzielle Vergünstigung versprochen und da Geld in dieser Gesellschaft eine große Rolle spielt, lassen sich viele in darauf ein. Und um die Manipulation zu verschleiern, wird kräftig in Film und Fernsehen das romantische Ideal der Ehe hervorgehoben, damit auch unter zukünftigen Partnern eine Art Druck entsteht, so nach dem Motto, wenn du mich liebst, heiratest du mich auch.
Dass das Modell der Ehe als Versorgungsgemeinschaft längst ausgedient hat und einige eben aus Angst vor lebenslanger Verantwortung auch drauf verzichten, kann ich gut verstehen. Pest oder Cholera, entweder jetzt die Steuervergünstigungen, dafür später auch die finanzielle Verantwortung oder dann doch lieber nichts von beidem.
Ich selber habe mal aus „romantischen“ Gründen geheiratet, jung wie ich war und eine Familie wollte ich gründen.
Allerdings ging das nicht lange gut und jetzt mit 2 Kindern fühle mich von der Gesellschaft ziemlich im Stich gelassen, denn solange nich verheiratet war, habe ich sowohl gesellschaftlich auch finanziell besser dagestanden. Jetzt kümmert sich keiner mehr darum, dass ich mein Leben komplett selber finanzieren muss, auch wenn die „Kosten“ für die Kinder durch 2 zu teilen sind, habe ich trotzdem kaum Steuervergünstigungen, und dazu bin ich noch so dreist und habe auch noch keinen Partner, mit dem ich zusammen lebe und muss auch noch die Kosten für Wohnung etc, allein wuppen. Mein Lebensmodell ist das, was der Staat und die Gesellschaft am wenigsten will, deswegen werde ich finanziell auch kaum gefordert. Um die Kinder geht es dabei gar nicht, sondern nur darum, dass es uns möglichst schwer gemacht wird, die Freiheiten die wir haben, zu nutzen.
Dass ich mich dagegen auflehne, in dem vom Saat und der Gesellschaft vorgezogenen Modell zu leben, kostet mich jeden Monat bares Geld.
Aber wenn mein Ex Ehemann, egal wie lange wir schon geschieden sind , nicht wieder heiratet und irgendwann man pflegebedürftig wird, dann kommt der Staat und fragt, wieviel ich verdiene und ob ich nicht noch meinen Obulus dazu geben kann.
***68 Mann
2.511 Beiträge
Es geht auch in die andere Richtung mit der Ehe
ein interessanter Beitrag von der anderen Seite des Atlantiks....

http://www.spiegel.de/panora … eiratsurkunde-a-1041928.html
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Naja ...

Nichts für ungut, aber mich würde ja mal interessieren, wie dieser Nathan dazu stünde, wenn eine seiner beiden Frauen jetzt auch noch einen zweiten Mann heiraten wollte *zwinker*

Davon abgesehen sind auch Mehrfachehen (egal, ob nur ein Mann mit mehreren Frauen oder auch beliebig in den Geschlechtern) weit entfernt von der Beziehungsanarchie. Denn die Ehe hebt die so manifestierten Beziehungen rechtlich und sehr leicht auch in ihrer Macht der Bindung aneinander über alle anderen Beziehungen wie z.B. die zu guten Freunden.

Die Ehe ist eine Institution, bei der es um Besitzstandswahrung und Versorgungsansprüche geht, die wiederum Abhängigkeiten schaffen und damit einseitig Macht über andere Partner vermittelt. DAS hat dann aber mit Anarchie in der Beziehung nichts mehr zu tun.
***68 Mann
2.511 Beiträge
Ist die Ehe am Ende?
Habe einen tollen Kommentar zum Thema "Ehe" in der TAZ gefunden, den ich hier einfach mal zur offenen Diskussion stellen möchte.

Das war der Eingangspost.Ich finde es erstaunlich aus welchen unterschiedlichen Richtungen das klassische Ehemodell unter Druck kommt.Natürlich hat das mit BA nichts zu tun.
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
***68:
Ich finde es erstaunlich aus welchen unterschiedlichen Richtungen das klassische Ehemodell unter Druck kommt.
Unter Druck?

Wenn, dann setzen sich die Ehepartner selbst unter Druck.

In unserer Gesellschaft ist doch niemand mehr gezwungen, eine Ehe einzugehen (mal von den weiter oben angesprochenen amtlicher verordneten Zwangsehen ohne Trauschein und gemeinsames Ja-Wort abgesehen).

Dir Frage ist eben: Ist es noch zeitgemäß, sich selbst diesem Druck auszusetzen?

Also dem Druck der Gesetzeskraft, wenn der eigene Wille, einem selbst gewählten Partner und/oder Freund weiterhin beizustehen, nicht mehr da sein sollte.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.936 Beiträge
Scheißegal?
Ich habe nicht alles gelesen. Sorry, falls der Gedanke jetzt doppelt oder irgenwie schräg daherkommen sollte:

TAZ
Den Staat geht es einen Scheißdreck an, wen ich liebe.

Richtig. Grundsätzlich sind Liebe und Versorgung auf Lebenszeit verschiedene Dinge. Der Staat interessiert sich, genau besehen, nur dafür, wen ich heirate.

Er verknüpft aber wissentlich mit Versorgungsleistungen Liebe und Ehe, noch schlimmer: er diskriminiert alle Versorgungsverbünde, die nicht einem bestimmten Bild entsprechen.

Mit der Abschaffung eines Bedingungslosen Grundeinkommens, (BGE), das selbstverständlich Kinder als Empfänger angemessen berücksichtigt, würde die Ehe in wirtschaftlicher Hinsicht vollends obsolet, und Versorgungsgemeinschaften auf freiwilliger Basis realistisch lebbar.

Solange ist es in finanzieller Hinsicht leider nicht sch...egal, wen ich liebe..ah ...heirate und die Ehe noch lange nicht am Ende. Denn bis es ein BGE oder ein Äquivalent gibt, wird vmtl. noch viel Zeit vergehen.

Andererseits: bereits 63 Jahre nach dem ersten Flugzeug fand die erste erste Mondlandung statt. Insofern gibt es Hoffnung.

T*wink*M
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