Radikale Ansichten
Radikal gesagt, würde ich am liebsten die Ehe sofort abschaffen, weil sie alte Machtstrukturen verfestigt und diejenigen diskriminiert, die nicht nach der heterosexuellen , monogamen Norm leben. Und verhindert, dass wir umdenken.
Ich wäre gespannt, würde man die Ehe von jetzt auf gleich abschaffen und dadurch andere und fairer Gesetzesstrukturen schaffen, z.B. die vorranging steuerliche Begünstigung von Kindern, weiß ich nicht, ob die Ehe wirklich noch jemand vermissen würde. Vielleicht die Religionsgemeinschaften. Aber die könnten dann ja innerhalb ihrer Gemeinschaft die Freiheit haben, eine Art Ehegelübte oder dergleichen abzulegen, damit es der Religion gerecht wird.
Ich denke, die Ehe ist nicht nur überflüssig, sondern inzwischen auch ein Mittel zur Erpressung einer bestimmten Lebensweise, die kovervative Politker und Machthabende unbedingt manifestieren wollen, weil sie damit das Volk leichter im Griff haben.
Wenn ich brav bin, wird mir finanzielle Vergünstigung versprochen und da Geld in dieser Gesellschaft eine große Rolle spielt, lassen sich viele in darauf ein. Und um die Manipulation zu verschleiern, wird kräftig in Film und Fernsehen das romantische Ideal der Ehe hervorgehoben, damit auch unter zukünftigen Partnern eine Art Druck entsteht, so nach dem Motto, wenn du mich liebst, heiratest du mich auch.
Dass das Modell der Ehe als Versorgungsgemeinschaft längst ausgedient hat und einige eben aus Angst vor lebenslanger Verantwortung auch drauf verzichten, kann ich gut verstehen. Pest oder Cholera, entweder jetzt die Steuervergünstigungen, dafür später auch die finanzielle Verantwortung oder dann doch lieber nichts von beidem.
Ich selber habe mal aus „romantischen“ Gründen geheiratet, jung wie ich war und eine Familie wollte ich gründen.
Allerdings ging das nicht lange gut und jetzt mit 2 Kindern fühle mich von der Gesellschaft ziemlich im Stich gelassen, denn solange nich verheiratet war, habe ich sowohl gesellschaftlich auch finanziell besser dagestanden. Jetzt kümmert sich keiner mehr darum, dass ich mein Leben komplett selber finanzieren muss, auch wenn die „Kosten“ für die Kinder durch 2 zu teilen sind, habe ich trotzdem kaum Steuervergünstigungen, und dazu bin ich noch so dreist und habe auch noch keinen Partner, mit dem ich zusammen lebe und muss auch noch die Kosten für Wohnung etc, allein wuppen. Mein Lebensmodell ist das, was der Staat und die Gesellschaft am wenigsten will, deswegen werde ich finanziell auch kaum gefordert. Um die Kinder geht es dabei gar nicht, sondern nur darum, dass es uns möglichst schwer gemacht wird, die Freiheiten die wir haben, zu nutzen.
Dass ich mich dagegen auflehne, in dem vom Saat und der Gesellschaft vorgezogenen Modell zu leben, kostet mich jeden Monat bares Geld.
Aber wenn mein Ex Ehemann, egal wie lange wir schon geschieden sind , nicht wieder heiratet und irgendwann man pflegebedürftig wird, dann kommt der Staat und fragt, wieviel ich verdiene und ob ich nicht noch meinen Obulus dazu geben kann.