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gedanken zur herrschaftsfreiheit

*******z_st Mann
785 Beiträge
Themenersteller 
gedanken zur herrschaftsfreiheit
ok, hier nun abgekoppelt vom anderen thread...


freiheit (in bezug auf menschliche interaktion) bedeutet selbsteigentum... also ich gehöre mir, mein körper und alles was mich ausmacht gehört mir. ich habe die alleinige vefügungsgewalt über mich.
sobald jemand anderes, gegen meinen willen, über mich verfügungsgewalt ausübt, bin ich nicht mehr frei sondern werde beherrscht.
freiheit zu bevorzugen bedeutet nicht nur es abzulehnen, dass man von jemandem beherrscht wird, sonder konsequent und logisch durchdacht auch, dass man keine herrschaft über andere anstrebt und jedem freiheit zugesteht.

ich persönlich bin diesbezüglich absolut konsequent. daher trenne ich auch nicht zwischen der persönlichen ebene (beziehungen zu meinem direkten umfeld) und der makroebene (gesellschaft), denn dies wäre unlogisch und inkosequent. genau so wenig wie es ein bisschen freiheit oder ein bisschen sklaverei gibt, genau so wenig kann man m.e. herrschaft in persönlichen beziehungen ablehnen, sie aber auf der makroebene tolerieren oder gar gutheissen und anstreben. das ist inkonsistent.

herrschaftsfreiheit konsequent zu leben und anzustreben (im rahmen dessen was die staatsgewalt toleriert) empfinde ich für mich als einzig akzeptablen weg. alles andere kann ich weder mit meinem moralischen wertesystem und meinem gewissen, noch mit meinem empfinden vereinbaren.

soweit um meinen standpunkt zum thema darzulegen, nur damit ihr wisst wovon ich ausgehe ...nicht um diesen standpunkt als mass der dinge zu zementieren *zwinker*


zu den gedanken von katharina aus dem anderen thread:

*******na57:
Der Staat sind wir...

um missverständnisse zu vermeiden, wenn ich den staatsbegriff verwende, meine ich immer die politikwissenschaftliche definition, also staat als institution mit gewaltmonopol, monopol auf gesetzgebung, monopol auf rechtsprechung, usw. ...oder um es, auch wenn ich ihn nicht mag, mit marx zu sagen: "der staat ist das machtinstrument der jeweils herrschenden klasse". insofern sind "wir" nicht der staat ...ich jedenfalls ganz bestimmt nicht *zwinker*


*******na57:
Die Staatstheorien der Aufklärung gehen davon aus, dass sich Menschen freiwillig in eine Gemeinschaft mit Regeln begeben, weil sie alleine nicht überleben können und sie sich sonst gegenseitig die Köpfe einschlagen würden.

"freiwillig" und "regeln" sind hier die schlüsselworte ...siehe weiter unten.


*******na57:
Wir haben jedenfalls keinen absolutistischen Herrscher mehr über uns.

nein, wir haben etwas, das uns als demokratie verkauft wird. das ist viel gefährlicher und die geschickteste herrschaftsform aller zeiten ....weil die beherrschten nämlich glauben frei zu sein.


*******na57:
Ich bin also skeptisch, wenn mir gesagt wird, dass "die da" mich irgendwie beherrschen... aber vielleicht ist das alles auch nur Illusion. *nixweiss*

um diese illusion aufzulösen mache einen einfachen test: nehmen wir an, du möchtest nicht, dass deine steuergelder für kriege oder bankenrettung ausgegeben werden und kürze deine steuerzahlung um diesen betrag. du wirrst dann sehr schnell merken ob du beherrscht wirst oder nicht.


*******na57:
Ja, Herrschaftsfreiheit in Beziehungen, das ist das Grundthema der Gruppe. Inwieweit sich das auf das ganze Gesellschaftsgeflecht erstreckt, ist die Frage. Ist das überhaupt möglich in einem großen und komplexen Gebilde ?

selbstverständlich. denn die akzeptanz oder ablehnung von herrschaft beginnt immer in der kleinsten gesellschaftlichen einheit, der beziehung zwischen zwei menschen (liebespaar, freundschaft, beziehung zwischen eltern und kind, usw.).


*******na57:
Da ich den Grundgedanken unserer Demokratie so verstehe, dass der Souverän das Volk ist, sehe ich keinen Widerspruch zwischen BA und "dem Staat".

ich schon. demokratie (in ihrer aktuellen form auf gesellschaftlicher ebene) ist ein herrschaftssystem. und die folgen davon ziehen sich hinunter bis auf die kleinst mögliche einheit, das individuum.


*******na57:
Regel und Gesetze sind auch zum Schutz da...

regeln (in form freiwilliger vereinbarungen) ja, gesetze nein. gesetze dienen der durchsetzung von herrschaft.


*******na57:
...wir haben uns z.B. geeinigt, dass man einem anderen nicht so einfach sein Eigentum wegnehmen oder ihn abmurksen darf.

dafür braucht man keine gesetze, zumal genau diese beiden aspekte, die achtung des eigentums und der unversehrtheit des anderen, vom gesetz"geber" selbst nie eingehalten werden.


*******na57:
In meinen Augen ist das Zusammenleben immer ein Kompromiss zwischen der eigenen Freiheit und der Unterwerfung unter Regeln und Gesetze,

"unterwerfen" muss man sich nur in herrschaftssystemen. dann ist es aber kein kompromiss. ein kompromiss setzt freiwilligkeit und selbstbestimmtes handeln voraus. die alternative zum gesetz wäre kooperation und das freiwillige vereinbaren von regeln. das ist die essenz herrschaftsfreier beziehungen, die achtung des selbsteigentum und die selbstbestimmung des anderen.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Also, ich gehe von den Staatstheorien aufgeklärter Philosophen aus , wenn ich Demokratie beschreibe. Und klar, die schrieben aus der Erfahrung des Absolutismus - und gemessen daran waren ihre Vorstellungen die von "freien" Menschen, wobei es die völlige Freiheit in diesen Gedankensysteme nicht gibt.

In sofern haben wir unterschiedliche Ausgangspunkte und es ist gut, dass das mal so gesagt wurde. Alles andere muss ich erst mal für mich durchdenken.

Nur - wenn die Staatsgewalt vom Volk ausgeht, wer "herrscht" denn dann ?
*nixweiss*
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nur mal so als völlig offene Fragen dazu in den Raum:

Wie reagiert man in einer herrschaftsfreien, also anarchischen Gesellschaft (als "Staatsform"), in der es ja zweifelsfrei Grundregeln des Zusammenlebens - idealer Weise auf der Basis eines Konsens, zumindest aber auf Komprimissebene - geben muss, auf Menschen, die diese Regeln nicht freiwillig anerkennen wollen oder können?

Und wie sieht im Vergleich dazu diese Reaktion in einem kleinen Beziehungsnetz aus, das den Grundgedanken der Anarchie folgt?
*******z_st Mann
785 Beiträge
Themenersteller 
*******na57:
Nur - wenn die Staatsgewalt vom Volk ausgeht, wer "herrscht" denn dann ?

1. ...geht sie aktuell nicht vom volk aus (wir leben in einem korporatistischen system).
2. ... in der z.z. gängigen vorstellung von "demokratie" herrscht eine minderheit im auftrag einer mehrheit über die allgemeinheit.

@ sorbas
meine gedanken zu deiner frage...
ersteinmal muss man unterscheiden ob dieser jemand neu in ein bestehendes beziehungsnetzwerk kommen will oder ob er bereits bestandteil dieses netzwerkes ist. vereinfachtes beispiel WG:
wenn eine bestehende WG sich einvernehmlich darauf geeinigt hat nach 22:00 keine laute musik mehr zu hören, dann ist dass eine freiwillig aufgestellte regel an die sich alle zu halten haben. will jemand neu in diese WG einziehen, muss er diese regel entweder akzeptieren oder er kann versuchen, dass alle beteiligten eine neue vereinbarung treffen. tut er beides nicht, muss er damit rechnen nicht in die gemeinschaft aufgenommen zu werden.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Dafür gibt es in unserer - sich gerade bildenden - Gemeinschaft das Konsent- Modell, d.h. es darf kein "Dagegen" geben, nicht zu verwechseln mit Vetorecht oder Konsens.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Themenersteller 
kannst du das kurz erläutern?
******ore Frau
4.633 Beiträge
was genau möchtest Du wissen?

Das Modell als solches? wie wir es umsetzen?
*******z_st Mann
785 Beiträge
Themenersteller 
das konsent- modell ist mir unbekannt ...hab grad mal googel angeschmissen und werd mehr oder weniger immer zu soziokratie geführt.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ja, es IST ein, bzw. DAS Entscheidungsmodell der Soziokratie.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Themenersteller 
ah ok, danke... ich lese mich mal in die materie ein.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Im neoliberalistischem Gesellschafts, oder auch Herrschaftsmodell wird die scheinbare noch mehr als solche empfunden. Es gibt weniger Kontrollorgane, Gesetze was scheinbar erst einmal für positiv erklärt wird.
Es ist nicht mehr notwendig weil es eine Selbstkontrolle gibt die wiederum als Kontrolle nicht wahrgenommen wird.

Die wiederum scheinbare Selbstverwirklichung wird über Beziehungskonzepte dominieren. Das würde bedeutet das es weniger bis gar keine Verbindlichkeit mehr geben wird, oder es begünstigt polyamores Zusammenleben.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Gruppen-Mod 
Interessant - ich hab momentan nur wenig Zeit, intensiver auf einzelne Dinge einzugehen.

Emergenz - dass ein neues Mitglied so einer Gemeinschaft gar keines erst wird, wenn er sich den bestehenden Regeln nicht unterordnet (oder neue aushandelt), ist klar. Und bei einer kleinen Gemeinschaft auch machbar.

Aber es ging mir bei meinen Fragen darum, wenn ein "Bestandsmitglied" plötzlich seine Meinung ändert (oder sich schon beim Aushandeln von Regeln sich nur innerlich gebeugt hat und nun diese Beugung nicht mehr erträgt). Und es ging mir vor allem auch um Gesellschaften und nicht nur kleine Gemeinschaften.
*********under Frau
4.365 Beiträge
In der Gesellschaft werden diese ausgehandelten Regeln zu Gesetzen. Das ist notwendig, denn es können die Regeln nicht mit jedem neu geborenen Menschen neu ausgehandelt werden.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Themenersteller 
@ sorbas
nun, erst mal ist es so, dass es deutlich weniger regeln bedarf, wenn es sich um herrschaftslose also kooperative beziehungen handelt, in denen die selbstbestimmung und freiheit des anderen geachtet und als selbstverständlichkeit betrachtet wird.

auf der persönlichen ebene hab ich z.b. noch nie mit irgendeiner frau mit der ich eine beziehung hatte, irgendwelche regeln aufstellen müssen. ob und wie man miteinander umgeht, ergibt sich ganz von allein aufgrund von achtsamkeit und wertschätzung. ....was aber auch damit zusammenhängt, dass ich niemanden in mein leben lasse, dessen werte mit meinen grundwerten inkompatibel sind.

auf der makro ebene ist es allerdings ähnlich. menschliche gesellschaften sind sich selbst organisierende systeme die mit sehr wenig regeln auskommen und sich ständig anpassen ...wenn man sie lässt. was uns hier im wege steht ist eigentlich nur unser kopf, der seit generationen auf herrschaftsysteme und gehorsam gedrillt ist. die hunderttausende gesetze, verordnungen, vorschriften etc. die uns umgeben (und an die wir gewöhnt sind) bedarf es nur in herrschaftssystemen um gehorsam zu erzwingen und selbstbestimmung so klein wie möglich zu halten.
die folge ist, dass menschen selbstbestimmtes und kooperatives handeln systematisch aberzogen wurde, sie sich meist ein leben ohne gesetze, verordnungen und jemandem der einem sagt wo es lang geht, gar nicht mehr vorstellen können. deutschland ist da quasi das paradebeispiel.

ein sehr wichtiger aspekt bei der betrachtung der thematik ist die verantwortung. in einem herrschaftssystem (egal ob makroebene oder zweier-beziehung) ist das abgeben von verantwortung quasi der normalzustand. da man kaum selbstbestimmt handeln kann/darf, sondern nur nach unzähligen gesetzen lebt, delegiert man die verantwortung an denjenigen der die gesetze macht. man hält sich ja sklavisch an die gesetze und glaubt somit nicht für die daraus resultierenden konsequenzen verantwortlich zu sein. man hat ja schliesslich die "regel" befolgt.

in einer herrschaftsfreihen beziehung sieht das vollkommen anders aus. selbstbestimmtes handeln schliesst automatisch ein, dass ich für all meine handlungen selbst verantwortlich bin. ich trage die verantwortung für alles was ich tue und für die entscheidungen die ich treffe. das führt zu einem völlig anderen umgang mit meinen mitmenschen. ...das ist übrigens auch einer der vielen gründe warum es da weniger regeln bedarf. wenn ich alle konsequenzen meines handelns tragen muss, treffe ich automatisch entscheidungen, welche zu weniger konflikten führen oder gar anderen schaden.

*****s42:
Aber es ging mir bei meinen Fragen darum, wenn ein "Bestandsmitglied" plötzlich seine Meinung ändert (oder sich schon beim Aushandeln von Regeln sich nur innerlich gebeugt hat und nun diese Beugung nicht mehr erträgt).

leben ist veränderung. jeder mensch verändert sich laufend, jede beziehung verändert sich laufend. ergo können gemeinsam vereinbarte regel immer nur temporär sein und müssen, bei änderung der ausgangsparameter, gemeinsam aktualisiert und/oder auf sinnhaftigkeit überprüft werden.
das ist übrigens genau einer der gründe warum grosse zentralstaaten langfristig nie funktionieren. wenn irgendein irrer in brüssel glaubt per gesetz oder verordnung festlegen zu können wie die menschen in einem portugiesischen fischerdorf ihr zusammenleben gestalten sollen, kann das nicht funktionieren, da nur die menschen in diesem dorf ihr bedürfnisse und probleme kennen und somit nur sie diese lösen können.
herrschaft führt immer zur zentralisierung, freiheitliche tendenzen immer zur sezession. da ist dann auch der flexible und angepasste umgang mit regeln und vereinbarungen deutlich besser möglich.
häufig entsteht genau dadurch der denkfehler bzw. die probleme wenn jemand sich nicht vorstellen kann wie regeln auf der makroeben funktioniern sollen, weil in zu grossen einheiten gedacht wird. bei wirklich freien menschen braucht man keine gemeinsamen regeln mit gültigkeit für millionen finden... sondern sie finden sie ganz von selbst für sich und zusammen mit all jenen mit denen sie interagieren.


*********under:
In der Gesellschaft werden diese ausgehandelten Regeln zu Gesetzen. Das ist notwendig, denn es können die Regeln nicht mit jedem neu geborenen Menschen neu ausgehandelt werden.

sehe ich nicht so. einiges hab ich bereits weiter obenn angesprochen. hinzu kommt, dass es weder moralisch zu rechtfertigen noch logisch ist, wenn eine generation verträge für eine andere generation abschliesst. in logischer konsequenz würde das bedeuten, dass ein vater einer regel zustimmt, die seinen sohn versklavt. regeln sind nicht ohne zustimmung übertragbar, denn sonst wäre die selbstbestimmung des anderen aufgehoben. er würde beherrscht.
auch wenn ich mich wiederhole, die wesentlichen aspekte des zusammenlebns in einer menschlichen gemeinschaft bedürfen gar keiner regeln, sondern ergeben sich automatisch aus dem universell zu bevorzugendem verhalten (begriff aus der moraltheorie). das sind so rudimentäre dinge wie "nicht stehlen", "nicht hauen", "nicht töten". ...diese und andere ergeben sich ganz von selbst, da sie die voraussetzung für kooperation sind. und kooperation ist das wesen menschlicher gemeinschaften.
die mehrheit hält sich beispielsweise ganz von selbst an das prinzip, dass es unmoralisch und langfristig nachteilig ist, jemanden zu töten. dazu bedarf es keines gesetzes. der geringe prozentsatz (den es immer geben wird) der sich nicht an dieses moralprinzip hält, hält sich auch nicht daran, wenn es ein gesetz gibt, welches das töten untersagt. gesetze schützen nie vor krimineller energie, sondern potenzieren sie sogar um ein vielfaches.
und um den bogen wieder zurückzuspannen, dein angesprochener neugeborener wächst in einer welt auf, welche sich deutlich verändert hat gegenüber dem istzustand, als seine eltern irgendwelche regeln und vereinbarungen für sich und mit anderen getroffen haben. er wird also ebenfalls andere vereinbarungen treffen müssen. ein kooperatives zusammeleben ist nun mal kein starres konstrukt sondern verändert sich permanent auf der grundlage der bedürfnisse der kooperierenden menschen.
gesetze hingegen sind "gesetzt", sind starr, verhindern selbstbestimmung, eigenverantwortung und kooperation.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Konsens
Meine Güte, ist das alles lange her... Und heute kann ich auch viel besser die Begrenztheit und die Bezogenheit auf die bürgerliche Gesellschaft sehen. Egal...

*******beth:
Konsent- Modell, d.h. es darf kein "Dagegen" geben,

Also Konsent ist


So habe ich immer Konsens definiert: Keiner muss widersprechen. Ist ähnlich, umfasst aber auch Widerspruchsgründe von Abwesesnden oder Gründe, die gerade nicht bewusst sind.

*******beth:
nicht zu verwechseln mit Vetorecht oder Konsens

Konsens und Vetorecht haben so ziemlich nichts miteinander zu tun. Konsens entsteht durch einen Verständigungsprozess aller, die sich beteiligen wollen.

Vetorecht setzt von der Anlage her schon getrennte soziale Einheiten voraus, die sich dann aus ihrer Getrenntheit heraus mit einem Veto belegen können.

Wer das große Glück hatte, eine Konsenskultur schon mal mitgemacht zu haben, wird verstehen was ich meine.


Um mal die ollen Kamellen auszupacken verbleibe ich

Mit li(e)bertären Grüßen
Stefan
******ore Frau
4.633 Beiträge
Li(e)ber Stefan,

ich finde es einen großen Unterschied, ob alle dafür sind ( Konsenz)
oder keiner dagegen ( Konsent)
mit allen Vor- und Nachteilen!

Konsenz dauert deutlich länger, ist aber viel nachhaltiger
Konsent geht schneller, ist aber u.U. nicht so nachhaltig.

Ich habe das Glück, schon beide Kulturen mitgemacht zu haben und verstehe, was Du meinst, bin aber
in - kleinen- Teilen leicht anderer Meinung.

Und dass Konsenz und Vetorecht etwas miteinander zu tun haben, habe ich nicht geschrieben, es war lediglich eine Aufzählung von Alternativen.
*********under Frau
4.365 Beiträge
daher trenne ich auch nicht zwischen der persönlichen ebene (beziehungen zu meinem direkten umfeld) und der makroebene (gesellschaft), denn dies wäre unlogisch und inkosequent. genau so wenig wie es ein bisschen freiheit oder ein bisschen sklaverei gibt, genau so wenig kann man m.e. herrschaft in persönlichen beziehungen ablehnen, sie aber auf der makroebene tolerieren oder gar gutheissen und anstreben. das ist inkonsistent.

Ich halte es für ebenso konsequent wenn das Vermeidbare toleriert und das Machbare umsetzt so weit man dazu die Macht und Möglichkeiten hat. Ich halte das keineswegs für Inkonsequent.

Wir leben auf der Makroebene mehr oder weniger in Abhängigkeiten und Machtstrukturen. Wollten wird das nicht müssten wir das System verändern. Es ist unvermeidbar.

Dennoch können wir in unserem Kosmos, Umfeld, Beziehungen ohne Hierarchiestrukturen leben und lieben. Nur in diesem Rahmen haben wir die Möglichkeiten.
*******ara Frau
1.193 Beiträge
Wie meinen?
Ich halte es für ebenso konsequent wenn das Vermeidbare toleriert und das Machbare umsetzt so weit man dazu die Macht und Möglichkeiten hat. Ich halte das keineswegs für Inkonsequent.

Kann sein, dass ich gerade völlig auf dem Schlauch stehe, aber das ergibt keinen Sinn für mich *nixweiss*

Was meinst Du mit "Vermeidbares tolerieren"? Imho sollte doch gerade Vermeidbares NICHT !!! toleriert werden, denn damit wird doch dem Terror und der Willkür Tür und Tor geöffnet.

Beispiel: wenn in Familien mit spezifischem Migrationhintergrund immer noch Zwangsverheiratungen gang und gäbe sind, sollte dies von unserer Gesellschaft eben NICHT toleriert werden, da es sich hierbei nicht um pittoreske Folklore handelt, sondern um Unterdrückung.

Vielleicht magst Du das noch mal erläutern?
*********under Frau
4.365 Beiträge
oops ... ich kann es nicht mehr editieren, aber setze einfach ein nicht davor *zwinker*
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