Abgewertet, oder nicht?
@ Cartamagna (und auch
sehr viele andere Frauen),
bitte überlegt mal, ob genau diese Abwertung real ist, oder nur in den Köpfen der abgewerteten (also euch) existiert. (Okay, so schwarz weiß ist die Welt nicht, aber es verdeutlicht es.)
Ich kenne inzwischen mehrere Frauen, die mir genau diese Abwertung unterstellt haben, ohne daß ich den geringsten Anlass dazu gegeben habe. Oft ist das ein "Sender - Kanal - Empfänger" Problem. Da spielt das Familienideal eine große Rolle. (Du erlaubst mir einen zweiten Partner zu haben und deswegen siehst Du mich als Schlampe. NEIN - das tuhe ich NICHT, und wenn, was wäre so schimm daran? Doch nur, daß Du es schimm findest "eine Schlame", also nicht nonogam zu sein. Ich finde monogame Frauen zunehmend langweilig, davon kann ich viele haben.)
Sich abgewertet fühlen und abgewertet zu werden sind zwei ganz verschiedene Sachverhalte.
Frauen und Männer die zwischen Familienideal und nicht monogamer Lebensweise hin und her hadern, interprätieren diese Abwertung auch dann, wenn sie nicht so gemeint ist. Hier hilft: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert.
Ich meine jetzt nicht, daß man die nicht Monogamie offentlich zur Schau stellen soll, sondern daß jede und jeder, der so leben will (und ich glaube es sind viel mehr als sie es sich zugestehen) mit sich selbst im reinen sein muß, dann empfindet man die Abwertungen nicht mehr. Wenn man nicht monogam lebt, aber das Familienideal hoch hält empfindet man die kleinste Äußerung als Abwertung (dann ist das der Wunde Punkt).
Nur das gibt dem Wort "Schlame" die negative Wertung. Das kenne ich von mir auch.
Es nützt nichts ein anderes Wort dafür zu finden, das verändert nur die Sprache, nicht den Sachverhalt und nicht die Wertung (zumindest dann nicht, wenn es nicht unaussprechlich ist). Wir Deutsche erfinden immer neue Worte für Geschlechtsteile und Sexualakte, weil wir die Sexualität aus moralischen Gründen ablehnen und nicht dazu stehen.