zwischenruf..
als ich noch verheiratet war, hatte mein mann über mehrere jahre eine 2. liebesbeziehung zu einer frau, die 12 jahre jünger war als ich (seine heutige ehefrau), die er zunächst verheimlichte. damals fand ich es heraus und focierte ein gespräch zu dritt. meine einzige sorge war, dass er mich und die kinder (mehr noch die kinder - damals 2 und 5 jahre alt) hintenanstellen könnte. das meine ich nicht finanziell. für mich war der emotionale "betrug" schlimmer als der physische. ich konnte schon damals gönnen..
mein mann hatte, wie er mir später mal erzählte, zeitgleich bis zu 7 "sachen" laufen und wollte schon eine therapie anfangen. er tat mir fast leid - so ein stress! übrigens, der sex mit ihm war genau dann super, wenn er woanders genascht hatte
indirekt profitierte ich also von seiner art.
aus der außerehelichen affäre enstand langsam eine beziehung. die junge frau wollte zukunft, familie etc. was verständlich war. wir frauen hatten ein "sachliches" verhältnis zueinander entwickelt.
ich träumte in den jahren sehr viel. einmal träumte ich mein mann sei gestorben und seine geliebte und ich begleiteten den sarg.. wir trauerten beide um ihn. alle anderen trauergäste empfanden das als "unmöglich" und zeigten mit fingern auf die geliebte.
es kam der zeitpunkt, wo ich es in dieser ehe nicht mehr aushielt, dass die woche zwischen uns frauen aufgeteilt wurde. die kinder litten sehr unter diesem konstrukt. das veranlasste mich dann die angelegenheit zu bereinigen und die scheidung einzureichen um klare verhältnisse zu schaffen und auch selbst frei zu werden für neue wege. mein noch-ehemann fiel aus allen wolken. immerhin hatte ich mir das spiel 3 jahre angeschaut. während dieser zeit vernachlässigte er die familie immer mehr - er war einfach hin- und her gerissen und hat es zeitlich schon nicht mehr auf die reihe bekommen, allen seiten gerecht zu werden.
ach ja.. ich hatte weder in diesen 3 jahre noch in den 2 jahren nach seinem auszug einen liebhaber. sex hatte ich allerdings. mit ihm. jetzt war die andere die betrogene.. wir führen noch zweimal zusammen in den "familienurlaub". völlig schräg. auch das eine für mich unhaltbare situation. als ich zarte bande zu einem anderen mann knüpfte, ein urlaubsflirt, flippte mein noch-ehemann komplett aus. es folgte zu guter letzt noch ein urlaub zu fünft (plus einem befreundeten ehepaar). da merkte ich, dass ich für meinen mann keinerlei gefühle mehr hegte. auch negetaive gefühle neutralisierten sich. die kleine rote lampe war erloschen. es war aus und vorbei.
nach 5 jahren dann die scheidung. und ruhe im karton. seelenfrieden.
von da ab waren wir nur noch eltern - inzwischen großeltern.
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heute habe ich auf diese ganzen gefühlsverstrickungen keine lust mehr. konventionelle konstrukte, alleinstellungsmerkmale etc. ich bin zu meinen wurzeln zurückgekehrt, zu mir, zu meinem selbst.. ich habe während der ehe gegen meine natur gelebt. irgendwie hatte mein mann mein leben gelebt das war das eigentliche elend (wobei 7 in einer woche wäre dann doch etwas heftig gewesen!). hätte ich mir selbst besser zugehört und vertraut, hätte ich nie geheiratet.
und ich glaube manchmal ich habe so viel liebe in mir, die einen adressaten sucht, dass ich weiterhin an die liebe glaube. nur heute eben anders als mit anfang 20.