Ein paar Gedanken..
Heute habe ich folgenden Satz gelesenGuter Sex passiert nicht automatisch mit dem richtigen Partner und eine schöne Beziehung ist kein Garant für guten Sex.
Kompliziert.. Anarchie in meinem Kopf!
Ich möchte beides..
Alles..
und noch viel mehr!!
Ich frage mich selbst immer wieder, was ich eigentlich möchte. Stelle mich infrage. Ich befinde mich ja im zarten Alter von 57 Jahren bereits jenseits der Lebensmitte und habe keine 30 Jahre mehr vor mir für diverse Versuche und Irrtümer. Im Prinzip stehe ich mit beiden Beinen auf der Erde und weiß, was ich auf keinen Fall möchte.
Ich möchte..
Einerseits möchte ich das seelische Zuhause und die Geborgenheit wie sie in einer dauerhaften, in die Zukunft gerichteten Beziehung möglich scheint und andererseits möchte ich mich nicht (mehr/nie wieder) einschränken. Ja, ich möchte die Option haben, meine Erfahrungen zu machen, zu wachsen, meine Grenzen weiter auszubauen, die Lust spontan genießen können. Möchte wählen dürfen - unverbindliche Verbundenheit leben, vögeln mit Herz (ohne den Verstand übermäßig lange außer Kraft zu setzen!).
Ich möchte zudem meine Freiheit, meinen Rückzug, meine Stille, wann immer ich das brauche. Alleinsein. Ich habe keine Lust die 2. Geige zu spielen, in der Warteschleife zuhocken und halte mich deshalb für die klassische Affäre als ungeeignet. Zudem sind mir Heimlichkeiten zuwider. Ständiger Wechsel bringt mir auch nichts..
Vielleicht bin ich etwas seltsam.. Vielleicht kapriziös oder gar chaotisch/anstrengend..
Ich halte mich allerdings für völlig normal Was immer man da einsortiert unter NORMAL.
Es ist meiner Erfahrung nach ausgesprochen schwierig alles unter einen Hut zu bekommen. Also guten Sex und eine schöne (längere) Beziehung hatte ich auch mehrfach im Lebens, aber irgendwann knackte es dann halt irgendwie.. und dann trennten sich die Wege. Ich bereue nichts.
So wie ich mich im Laufe der Jahre entwickelt habe, so wie ich leben möchte, ist es nicht leicht umzusetzen. Es kommt mir fast so vor wie die ewige Suche nach einem Glückskleeblatt. Denn wenn man jemanden gefunden hat, mit dem es gut läuft, spielt auch die Beziehung zu der Partnerin (oder des Partners) eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wackelt es in der Kernbeziehung, bekommt man das natürlich mit und es beeinflusst auch das eigene Befinden. Man hängt schon da irgendwie zusammen.
Lernt man jemanden neu kennen (weil da bei mir ja noch das Bedürfnis nach "richtiger Beziehung ist"), stellt sich zudem die Frage, wie kommuniziere ich wie ich lebe und warum. Das kann ein echtes Störfeuer werden.. Stress, Chaos, Krieg.. Noch verdrehter wird es, wenn der andere Teil der Kernbeziehung wiederum Bedürfnisse anmeldet und diese.. usw..
Der Kreis vergrößert sich - das macht es nicht einfacher. Ein Reigen..
Noch chaotischer wird es, wenn die neu Hinzukommenden klassisch monogam ticken und mit der offenen Situation überfordert sind bzw. alte Mechanismen anwenden. Mechanismen und Verhaltensweisen wie Besitzansprüche und Eifersüchteleien, die mich aus dieser Art von Mono-Beziehung weit weg geführt haben. Denn darauf habe ich keinen Bock mehr! Meine Zeit ist mir zu kostbar.. Ich will Frieden. Love an Peace
Ein Lösungsansatz..
Ich las von einer neuen Liebes- und Lebenskultur. Einem anderen Verständnis, einem allumfassenden Liebes-Leben. Da finde ich mich schon eher gefühlstechnisch und mental wieder. Vielleicht löst das die Dreiecksbeziehungen bzw. Poly-Beziehung ab? Denn - ich kann mir nicht helfen - ich bin weder polyamor noch Zweitfrau noch Geliebte. Für mich passt keine Konfektionsschublade.