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Offene (polyamore) Beziehungen und Außenwirkungen..

Offene (polyamore) Beziehungen und Außenwirkungen..
In einem Artiikel las ich heute:

"Das Stigma, das offenen Beziehungen anhaftet, ist sehr stark und heftig. Es ist eine Tatsache, dass Menschen, die in offenen Beziehungen leben, in Bezug auf Verbindlichkeit, Vertrauen, Eifersucht, Großzügigkeit, Bildung und Erfolg grundsätzlich schlechter beurteilt werden als monogam lebende Personen."

[..] nicht jede offene Beziehung wird in gleicher Weise abgewertet. So werden zum Beispiel Swinger (Paare, die gemeinsam mit anderen Personen, zu dritt oder in der Gruppe Sex haben) als obszöner, unmoralischer, unverantwortlicher und unreifer eingeschätzt als Menschen, die wechselnde (Sex-) Partner haben.


Quelle: gedankenwelt.de
___________________________________

Wie geht es euch damit?

Geht ihr offen mit dem Thema um - oder schweigt ihr lieber gegenüber Familie, Freunden und Kolleginnen und Kollegen?

Stoßt ihr auf Ablehnung, Unverständnis oder gar (unterschwellig) auf Neid?
Fühlt ihr euch stigmatisiert?
****ra Frau
2.702 Beiträge
wie bitte?!???
mein Mann und ich hatten von 1990 bis zu seinem Tod 2001 eine offene Beziehung, was jeder in unserem Bekanntenkreis weiteste, von meinem 20jährigen Kommilitonen bis zum >70jährigen Bauen des Hofes, auf dem mein Pferd wohne und und hat Mitternacht irgendwie Vorurteilsbeladen oder irgendwie “schräg“ angesehen.,
Die meisten habe das toll, sagten aber, da sie das nicht könnten. wir hab bitte negative Kommentare gehört!
****ra Frau
2.702 Beiträge
oh
Mist, ganz viele Rechtschreibfehler (aus winzigen Handy-Display getippt:
@zhagra
*zwinker* mit etwas fantasie lässt es sich entziffern..
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Ich hoffe mal mein Display ist größer, letztendlich warst Du aber zu verstehen @ zhagra *zwinker*

Ich erzähle es nur dort wie ich lebe, wo ich mit einer angemessenen Resonanz rechne. Ich habe nach 8 Jahren so gar kein Bedürfnis mehr, mich da zu erklären. Ich möchte nicht darüber diskutieren.
Ich erspare es mir z.B, meinem Vater davon zu erzählen. Er bräuchte bestimmt jeden Tag alle Erlärungen von Null an auf's neue.
Mit meinem Chef kann ich darüber sprechen. Er belächelt mich dabei zwar manchmal, aber wenn er erzählt wie angestrengt er beim Fremdgegen immer auf sein Phone achten muss, dann sehe ich in ihm schon manchmal, das er mein's dann leichter zu leben findet, und natürlich auch ehrlicher, und das da ab und zu ein Funken Neid ist.

Am liebsten spreche ich mit Menschen darüber, wo ich Neugier oder Interesse wahrnehme. Das sind dann Gespräche auf die ich Bock habe, die auch mir etwas geben, auch für meine Meinungsfindung gut sind.

In Vorurteilen sehe ich sehr oft den Ausdruck der vermutlich unbewussten dreckigen (&schümmsten) Fantasien derer, die die Vorurteile auf den Tisch packen. Das gibt mir ein bisschen Distanz, mit der ich mich nicht mehr so angemacht oder abgewertet fühle.
******ida Frau
26 Beiträge
unterschiedlich
Ein Teil meiner Familie weiß Bescheid darüber wie ich lebe und mit zwei Personen tausche ich mich sogar näher drüber aus. Meine Mutter weiß ganz grob wie es bei mir aussieht, aber will nichts näheres wissen und ich dränge mich ihr da nicht auf, so ein "don´t ask, don´t tell"-Agreement quasi. Die von der Familie, die nichts wissen, sind auch die, mit denen ich kaum Kontakt habe.

Es gibt nur ganz wenige Menschen, die ich als Freunde betrachte und die wissen alle wie ich lebe und fühle. Sie leben zum Teil sehr ähnlich und von daher kann ich da offen reden.

Meine Kollegen wissen nicht wie ich lebe. Ich glaube ich würde nicht lügen, wenn mich einer direkt ansprechen würde, aber ich schneide das Thema nicht an und gefragt wurde ich noch nie dazu. Es ist mir auch lieber so, denn wenn ich als Gesprächen zuhöre, dann erschließt sich mir daraus, dass es wohl ein unbekanntes Thema für sie wäre und ich habe keinerlei Interesse mich da zu erklären.

Hier im JoyClub gehe ich allerdings sehr offen damit um und habe da auch schon mit einigen drüber geredet/geschrieben. Da sind die Reaktionen tatsächlich unterschiedlich.
Bei denen, die noch keine oder kaum Berührungen mit dem Thema hatten kommt manchmal Neugier, manchmal Skepsis und manchmal merke ich wie ich in eine Schublade gesteckt werde und der andere nicht drüber sich austauschen möchte. Direkt angefeindet wurde ich hier noch nie, wobei ich allerdings auch nur mit Menschen hier in weiteren Austausch gehe, bei denen ich mich respektvoll insgesamt angesprochen fühle.
Offenheit
Außerhalb von Joyclub weiß das niemand. Ich hatte schon Probleme ganz entspannt ein Veganer zu sein. Jeder wollte seinen Senf dazu geben und erklären wie wichtig doch Fleisch wäre. Sogar nur entfernte Bekannte hatte eine Meinung zur richtigen Ernährung. Bis ich aufgehört habe darüber zu reden, mein Essen einfach mitgebracht habe oder eine Darmverstimmung vorgetäuscht habe. Erst dann konnte ich entspannt machen was ich wollte. Warum ich das hier erwähne? So verhält es sich immer mit Minderheiten: Ob man schwul ist, eine offene Beziehung hat oder ähnliches. Minderheiten werden ungerne akzeptiert und gleichberechtigt behandelt. Soger hier im Joyclub musste ich mir Fragen anhören ob mich mein Freund dazu zwingen würde eine offene Beziehung zu führen bzw so zu tun als wäre ich bi. Leute...ehrlich jetzt? Mit den meisten hier bei Joy kann man jedoch glücklicherweise offen und ehrlich kommunizieren. *joyclub* Und dank Paradiso3 habe ich meinen Weg gefunden. Danke hierfür!
immerhin..
"..40% der Männer und bis zu 25% der Frauen wären bereit, über eine offene Beziehung nachzudenken."

Aufschlussreich, dass viele Personen bereit wären, eine solche Beziehung zu führen, wenn sie gesellschaftlich akzeptierter wäre..

Wir sind ein Teil dieser Gesellschaft. Stigmatisierung, wie es eine Userin schrieb, begegnet man überall: bist du nicht norm-konform - zu dick, zu dünn, vegan oder isst du fleisch - ob du 20 oder 60 bist.. immer steht man unter "Beobachtung" und Kritik..

Ich habe nicht vor eine Lanze zu brechen oder mich auf dem Marktplatz zu outen - wünsche mir allerdings mehr Toleranz und auch Respekt, für eine Lebensform, die ich aus guten Gründen bevorzuge.

(Fast) Niemand freut sich mit mir darüber, dass es mir gut geht mit meiner Entscheidung.

Stattdessen höre ich

"Einmal kommt noch der Richtige für dich.." bla bla..

Momentan geht es mir gut *g*
Ich selbst bin aktuell Single und genieße das auch. Ich weiß nicht, ob ich der Mensch für eine offene Beziehung bin, aber ich denke schon darüber nach und mit dem richtigen Partner würde ich es sicher auch probieren. Ich habe z.B. hier einen Menschen kennengelernt, der führt mit seiner Frau eine glückliche, offene Beziehung und irgendwie finde ich den Gedanken schon toll!
Ich verurteile aber niemanden, egal welche Art von Beziehung er oder sie führt...denn schlussendlich geht es mich auch gar nichts an...außer ich will mit diesem Menschen eine Beziehung eingehen. Wichtig ist mir eigentlich nur, wenn es um mich geht, dass man ehrlich zueinander ist und nicht das Vertrauen missbraucht.
Bei mir wissen es nur 3 wirklich gute Freunde, dass ich hier angemeldet bin und dass ich mein Single-Leben genieße. Ich würde mir aber auch, wie du https://www.joyclub.de/my/3651327.coosie.html , das wünschen:

****ie:
Ich habe nicht vor eine Lanze zu brechen oder mich auf dem Marktplatz zu outen - wünsche mir allerdings mehr Toleranz und auch Respekt, für eine Lebensform, (....)

Ich habe jetzt auch aktuell mein Profilbild geändert und mein Gesicht in ein verschlossenes Album getan, denn ein Klient bei mir auf der Arbeit ist auch hier und er muss es nicht unbedingt wissen, dass ich hier angemeldet bin. Das ist einerseits schade, weil sexuell offen zu sein, immer noch sehr vorurteilsbehaftet ist, aber andererseits habe ich halt auch keine Lust, dass er es dann allen anderen erzählt und ich dann evtl. Probleme bekomme.
*****aWa Frau
247 Beiträge
Mittlerweile gehe ich offener damit um.
Meine Familie weiß es, meine besten Freunde und wenn ich jemanden neues begegne.
Damit fühle ich mich wohl. Aber rausschreien in die Welt muss und will ich das auch gar nicht.
Bisher bin ich nur auf Interesse oder wohlwollende Akzeptanz mit der Notiz, man selbst könne das nicht, gestoßen.
Allerdings halte ich mein Privatleben zu den größten Teilen aus meinem Berufsleben raus. Ich arbeite in einem sozialen Beruf, da ist man doch auf das gesellschaftliche Ansehen angewiesen.
Hierfür würde ich mir schon wünschen, dass diese Lebensweise genauso anerkannt wird, wie jedwede andere Beziehungsform.
Also...
Ich hab ja das Glück sehr toleranter Freunde. Und da kann ich mich auch schon mal "outen", was ich auch gemacht hab. Gut, ein polyamores Ex- Päärchen gibts ja bei uns schon, von daher war das wohl schon toleriert *zwinker* Meine beste Freundin ist skeptisch, grad bei Liebeskummer, aber sie versucht das zu verstehen.
Generell glaub ich brauchen einige auch echt die Fähigkeit zum umdenken.

Aber man erzählt sich ja auch, dass selbst einige Swinger uns für untreue Tomaten halten *g*

Persönlich kann und will ich auch einfach nicht immer die interpretationen anderer mir aufmünzen
..

Es ist seltsam, aber ich finds gut, dass derzeit medial gesehen wohl ein hohes Interesse an PA herrscht.

Bei der Familie sehe ich kein Problem oder keinen Bedarf mich zu "outen". Arbeit wäre wohl kritisch, denn ich arbeite bei einem katholischen Träger *ggg*
********icht Mann
666 Beiträge
Einer der Gründe, warum ich nicht bei (und nur eingeschränkt mit) katholischen oder überhaupt kirchlichen Unternehmen arbeiten würde...

Ich binde es persönlich niemandem auf die Nase, aber ich halte auch nicht unbedingt damit hinter dem Berg. Es ist meine Sache, und geht keinen was an, und wer fragt, und die Antwort darauf nicht verkraften kann, hat Pech.

Nach meiner Erfahrung registriert das im Normalfall auch einfach nicht... Wenn ich bei meiner Arbeit meine Freundin erwähne, die mal in Bonn, mal in Düsseldorf wohnt, hat da selbst nach nem Jahr noch niemand kapiert, dass das wahrcheinlich zwei unterschiedliche Frauen sind... Ich mach aber auch nicht den Erklärbär für Leute, die daran kein Interesse haben, darum wissen auch nur diejenigen wirklich bescheid, die ein wie auch immer geartetes Interesse für mich haben.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich habe das schon öfter beschrieben: Kaffeeklatsch mit Freundinnen, wir kennen uns seit über 30 Jahren. Sie fragen, wie das so mit dem "Mann an meiner Seite" ist, und ich versuche, mich mal dem Thema zu nähern, indem ich vorsichtig sage: "Also, ich habe da neulich mal was über offene Beziehungen im Fernsehen gesehen ..."

... und ehe ich den Satz beenden konnte, brüllte (!) eine meiner Freundinnen: "Aber das klappt doch nicht, das weiß man doch !"

...und ich zog eingeschüchtert den Schwanz wieder ein und brachte das Thema auf Wechseljahrsbeschwerden.

Und so ist es geblieben.

*mrgreen*
@katharina57
*witz*

so sieht es aus..
*******ader Mann
60 Beiträge
Idealismus und Genervtheit
Also ich verstehe natürlich alle, die einen offenen Umgang in "unklarer Umgebung" einfach vermeiden, um sich Ruhe zu geben. Absolut verständlich.

Grundsätzlich bin ich komplett anders. Ich habe in meinem Leben so einige Dinge hinterfragt, dekonstruiert und mich "anders" entschieden. Am Einschneidensten war sicherlich die Totale Kriegsdienstverweigerung: Keine Wehrpflicht, also auch keinen Ersatzdienst, und das ganze geht dann halt irgendwann ins Strafverfahren.

Diese und andere Entscheidungen waren meist davon geprägt, dass ich zunächst "rationale Einsicht in die Richtigkeit" hatte und meine Emotion selbst "nachschleppen" musste. Kurzum: Da war es mir fast "wichtiger", die Menschen um mich herum mit den Themen zu konfrontieren; dass ich selbst dann auch "anders war", war nur die Vervollständigung. Idealismus first *zwinker*

Bei meinem Beziehungsleben ist das andersherum: da habe ich zunächst "gemerkt", dass da gängige Vorstellungen nicht auf mich zutrafen. Nur: als ich 18 war gab es weder den Begriff Polyamorie noch RelationshipAnarchy. Ich konnte damals ein bisschen verstehen, warum ich das, was ich fühle, auch gut und richtig finde, aber da ich mich sehr alleine damit gefühlt habe und das Sendungsbewusstsein auch eingeschränkter war, weil es zunächst im mich ging, war mir die Außenwirkung beinahe egal. Gesprochen habe ich selten mit sehr engen FreunInnen darüber.

Seit ein paar Jahren ist das alles in der Praxis relevanter (und schwieriger) geworden. Zugleich hat sich mein Idealismus auch da etwas aufgebaut, weil ich merke, wie ungesund dieses gesellschaftliche Schweigen ist. Aber auch meine Genervtheit, wirklich "Argumente" von der völlig unreflektierten Grabbelstange selbst von FreundInnen zu hören, denen man geistig eher viel zutraut, hat dabei zugenommen. Der Idealismus mit 20 ist so nicht mehr da *zwinker*

Mittelfristig hoffe ich, dass mein persönliches Beziehungsleben "ruhiger" wird und zumindest grob da ankommt, wo ich es mir wünsche. Das glaube ich wäre dann eine gute Ausgangsposition, wieder etwas mehr in den Idealismus und das Sendungsbewusstsein zu investieren *zwinker* Denn wenn man in seinen engsten Beziehungen viel Stress hat, kann es destruktiv sein, sowas auch nach außen zu verfechten (schnellere Gereiztheit etc).

Ganz grundsätzlich finde ich das aber eigentlich enorm wichtig. Denn die ganzen Probleme, in "normalen" Umgebungen (Arbeit etc pp) nicht darüber reden zu können, kommen ja daher: dass es tabuisiert ist. Das kann nur aufbrechen und sich ändern, wenn man es ändert.
*********asmus Mann
2.215 Beiträge
Ich lebe...
alles heimlich aus.
Meine Frau und meine Familienangehörigen vermuten aber dass ich untreu bin mittlerweile...und ich kann damit gut leben und gebe mich auch nicht so offen damit...

Ich starte mein Polyhaus in ein paar Wochen und richte es über die Jahre her, damit möglichst viele meiner Freundschaft+ mich mal besuchen können....
Vielleicht helfen sie sogar mit, denn es liegt auch direkt an einem Badesee mit FKK....

Wie das in der Zukunft dann meine Frau und Familienangehörige betrachten....und ob es zu einer Trennung kommt steht allerdings in den Sternen...

Ich will poly leben und genießen lernen...und dazu sind mir Andersdenkende zu schwierig bzw zu belastend...
"Wie geht es euch damit?

Geht ihr offen mit dem Thema um - oder schweigt ihr lieber gegenüber Familie, Freunden und Kolleginnen und Kollegen?

Stoßt ihr auf Ablehnung, Unverständnis oder gar (unterschwellig) auf Neid?
Fühlt ihr euch stigmatisiert?"

Hmm, gute Fragen.
Insgesamt erlebe ich ein sehr offenes Umfeld, das ich mir allerdings auch "schuf". Damit meine ich, dass die gelebte und geforderte Offenheit, Ehrlichkeit, Bezogenheit, kritische Haltung zu Hierarchien so ihren Tribut an nicht mehr stimmigen Beziehungen forderten. Jene, die mich gut kennen, wissen um mein Beziehungsleben und gehen wertschätzend damit um.
Auf der Arbeit und im weiteren Umfeld binde ich es niemanden auf die Nase - ich antworte gerne offen auf entstehende Fragen, allerdings gehört für mich mein Beziehungsleben nicht ins Berufsleben oder den Sportverein - da bin ich rollensensibel;).

Es gab in der Vergangenheit vereinzelt Unverständnis wie auch Äusserungen, die auf unterschwelligen, unbewussten Neid schliessen liessen. Im direkten Gespräch versuchte ich ohne Holzhammer dies zu klären. Allerdings will/ kann ich mich nicht stigmatisiert fühlen - diese Urteilsmacht gestehe ich niemandem zu. Differenzerfahrungen hingegen zähle ich so einige zu meinen Lebenserfahrungen - sie machen mich jedoch "nur" reicher *regenbogen*!
Also,
ich sehe es genauso wie tantraorgasmus.

Ich gehe meinen eigenen Weg, auch heimlich. Zum einen, weil ich einfach keine Lust und auch nicht im geringsten den Sinn darin sehe, mich immer und überall rechtfertigen zu müssen. Ich habe nur das eine Leben und das lebe ich nun einmal so, wie ich es mir wünsche. Wer mir auf diesem Weg folgen will, ist herzlich eingeladen. Zum anderen muss ich (beruflich) allerdings auch meiner sozialen Verantwortung gerecht werden, kann daher nicht ganz so egoistisch wie privat mein Ding durchziehen.
Hintergrund: Ich habe eine Firma mit 16 Mitarbeitern und wenn meine Kunden mich hier entdecken, stehen die Existenzen von 16 Familien auf dem Spiel.

Wenn allerdings das Thema Beziehungen auf den Tisch kommt, nehme ich eine absolut neutrale Position ein. Zeige für jede Art zu leben und zu lieben Verständnis, allein schon aus meiner Grundeinstellung heraus, dass jeder doch sein Leben leben möge, so wie jeder es sich für sich vorstellt. Posaune in diesen Runden allerdings nicht meine Einstellung aus o.g. Gründen heraus.
Hier im Joy kann ich mich glücklicherweise in alle Richtungen, die ich für mich als angenehm empfinde 1.) ausleben und 2.) über andere Beziehungsformen informieren und auch stets meine, wie andere Ansichten hinterfragen.
Zudem bin ich (mittlerweile, mit nun 47 Lenzen) bei mir angekommen. Soll heißen, ich weiß, was sich gut anfühlt, was mir guttut und kann reltiv schnell entscheiden, was ich intensivieren möchte, bzw. was ich besser sofort loslasse.

Ich habe oftmals hier in den Foren das Gefühl, dass sich viele mit Ihren Ansichten, Wünschen und Begehren (so unterschiedlich diese auch sind), in ihrem privaten, sozialem Umfeld "einsam" fühlen und daher versuchen, andere von ihren Ansichten und Vorstellungen zu überzeugen, um nicht allein dort zu stehen.
Das, kann ich aus eigenen Erfahrungen sagen, gestaltet sich sehr, sehr schwierig. Ich habe diese Erfahrungen auch machen müssen, aber bevor ich depressiv, bzw. mich von meinem Umfeld verlassen und nicht verstanden fühlte, habe ich meine Ansichten geändert und verlasse lieber selbe diese Menschen und gehe mit einer relativen Losgelassenheit auf diese zu.
Mit dieser Einstellung lässt es sich fantastisch leben. Noch besser.....genau diese Skeptiker, Moralapostel und vermeintlichen "sozial Richtigdenker", kommen im privaten Umfeld immer öfter auf mich zu, wenn sie nicht mehr weiter wissen, bzw. eine unabhängige Meinung brauchen.

In meinem Leben gibt es kein Richtig und auch kein Falsch mehr. Wer hat das Recht, zu urteilen, ob etwas richtig oder falsch ist. Meiner Meinung nach nur die eine Person.....jeder für sich.

Ich wünsche euch allen, dass ihr so frei und offen euer Leben gestalten könnt, wie ihr es für euch vorstellt. Und wenn es heute os ist und morgen doch ganz anders, dann ist das halt so.

Lebt es !!!
*********rerin Frau
743 Beiträge
kommt drauf an
Ich habe im Freundeskreis eine sehr offene Gesprächskultur und da weiß jeder wie ich Poly lebe, auch mein Bruder weiß das und eine Arbeitskollegin. Wer fragt bekommt eine ehrliche und recht offene Antwort. Dort wo ich das nicht preisgeben will, tue ich es auch nicht. Es kommt immer auf die Person und den Kontext an. Ich gehe nicht proaktiv mit dem Thema um, da ich auch nicht von jedem alles wissen will. Außerdem habe ich nicht den Anspruch, jemanden zu überzeugen "meinen" Weg zu gehen.

Schwieriger sind Situationen, in denen der Partner zu bestimmten Veranstaltungen mitkommen soll. Da ist es derzeit immer der, mit dem ich den aktiver gelebten Beziehungsanteil habe. In meiner Konstellation ist das recht einfach, weil beide Männer das so auch ok finden.
***ni Mann
73 Beiträge
Keinen Stress damit
Es ist bei mir ähnlich wie bei BuntesRauschen, es weiß jeder, Familie, Freunde, Kollegen.
Komisch von der Seite angesehen wurde ich noch nicht, was hinter meinem Rücken passiert sehe ich natürlich nicht, es ist mir aber wurscht!
*********asmus Mann
2.215 Beiträge
Poly und Buffet...
Polyamorie ist wie ein Buffet im Sexualtrieb zu betrachten...
Man hat seine Vorlieben und möchte möglichst viel und abwechslungsreich davon genießen...
Nur da wird man angegriffen...

Beim Buffet des Überlebenstriebes mit Essen und Trinken zeigt jeder mehr Akzeptanz...
Dass aber beides das Lebensglück verbindet scheint der Mehrheit nicht bewusst zu sein...

Ein bisschen mehr Offenheit...vorallem geduldete, wäre vielleicht auch mal ein geeignetes Wahlkampfthema...

Meine Erfahrung zeigt mir, dass diese Vergleichsaufklärung eher zur Einsicht von Kritikern anregt...denn die essen und trinken auch nicht das gleiche durchgehend...
*********rerin Frau
743 Beiträge
@tantraorgasmus
Polyamorie würde ich niemals mit einem "Buffet im Sexualtrieb" erklären. Das reduziert alles was diese LIEBESform möglich macht auf ein konsumierendes Konzept. Ich glaube, das ist auch der größte Knackpunkt, wenn ich anderen versuche zu erklären, was Poly für mich bedeutet.

Ich erkläre, das ich meine beiden Männer von Herzen liebe und nicht zwangsläufig mit beiden Sex habe und die Beziehungen nicht dadurch entstehen, das wir miteinander Sex haben. Wir überlegen uns Zukunft. Es geht darum wer die Patientenverfügung bekommt, Verbindlichkeiten, Anteilnahme, sich gegenseitig begleiten,... Wir sehen uns als Verbundene die emotional frei sind und es uns möglich ist andere zu gleichzeitig auf unsere Art zu lieben. Unsere Form heißt "Solo Polyamorie" weil so der Freiraum für alle am besten gewährleistet ist.

Sexuelle Freiheit ist absolut wünschenswert und hier mangelt es sicherlich an Akzeptanz, wenn man sich dazu bekennt. Diese auszuleben würde ich allerdings nicht mit Polyamorie labeln. Polyamorie stellt für mich "Philia" die emotionale Bindung in Freiheit im Fokus. "Eros" sehe ich davon unabhängig.
****ko Frau
763 Beiträge
Ist Polyamorie unmoralisch?
Ich bin Single, sehe mich aber von meiner Lebenseinstellung her als polyamor an und bekenne mich auch offen dazu. Leider stoße ich da bei monoamor lebenden Menschen fast ausschließlich auf Ablehnung, die oft in die Richtung geht, dass es ausschließlich moralisch korrekt ist, nur einen Menschen zu lieben, wobei Liebe dann auch immer automatisch mit Sex verknüpft wird. Für viele scheint es sogar moralisch vertretbarer zu sein, fremd zu gehen, als mehr als einen Menschen zu lieben! Ich bekenne mich weiterhin offen dazu, polyamor zu sein, aber ich merke doch immer deutlicher, wann Diskussionen einfach nicht möglich sind und lasse es dann immer öfter sein. Allerdings registriere ich, dass Polyamorie immer bekannter wird und vielleicht wird sie auch wie Homosexualität eines Tages gesellschaftlich akzeptiert werden und ich denke, dafür ist es notwendig, dass sich Menschen auch offen als polyamor outen und zeigen, dass diese Lebensform gut sein und alle beteiligten glücklich machen kann.
Polyamor
Moralisch korrekt ??!!
Was für eine Ansicht.
Woher kommt diese ?
Wer hat das Recht zu entscheiden was moralisch korrekt ist?
Wir leben in einer freien Welt, heute, dachte ich.
Geprägt von den Dogmen der Kirche, übernommen von der Gesellschaftsformen und ihren " führenden Persönlichkeiten der Jahrhunderte.
Die Lebensweisen unserer Vorfahren war nie monogam.
Wichtig waren Verbindungen die Nachkommen schufen zur Erhaltung der Gemeinschaft und Sippe.
Heute sind wir geprägt und bedroht mit dem teufel und der Hölle leben wir nicht moralisch korrekt.
Wann hat dieser Alptraum endlich sein Ende?
********yale Mann
1 Beitrag
Norm nicht Moral
Ich glaube es geht weniger um "Moral", auch wenn das oft genannt ist, sondern um Normen.

Es liegt in der Natur des Menschen sich ein normatives System zu erschaffen, um sich selbst zu versichern was richtig ist oder nicht. Dann denkt und handelt man auch normativ. Andere Lebensweisen zu akzeptieren stellt die eigene Norm in Frage. Das ist immer unangenehm und fällt vielen sehr schwer - egal bei welchen Themen.

Moral ist nur der argumentative Überbau. Das gleiche gibt es auch bei Ernährung, Politik, u.v.m.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht mit meinen Gegenübern darüber zu diskutieren warum man denkt, dass die eigenen Vorstellungen "normativ" auch für andere gültig sein sollen.
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