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Das "andere" Safer-Sex Gespräch

Das "andere" Safer-Sex Gespräch
Hallo Ihr herrschaftsfreien Beziehungsverhandler allerseits! *huhu*
Aus aktuellem Anlaß (wir haben uns gerade in ein Paar verguckt) haben wir uns an ein Thema erinnert, zu dem wir vor einiger Zeit ein interessantes Video gesehen hatten.
Da der Inhalt leider nur in der englischen Sprache verfügbar ist, möchten wir das Thema für Euch erläutern.

In dem Video lädt der Coach Steve Bearman dazu ein, mit möglichen neuen Lieblingsmenschen - möglichst bevor es zum intensiveren Austausch von Intimitäten kommt - neben dem "normalen" Safer-Sex- Gespräch noch einen weiteren "anderen" Safer-Sex-Austausch zu halten.

Der Autor hat nämlich beobachtet, daß es mittelfristig zu emotionalen Ungleichgewichten, Unstimmigkeiten oder gar Verletzungen kommen kann, wenn die beteiligten Personen einander nicht kommunizieren, welche Rolle, welchen Stellenwert Sexualität für sie jeweils besitzt bzw. einnimmt.
Er führt verschiedene Beispiele auf, aus was für unterschiedlichen Aspekten heraus Sexualität initiiert werden kann, u.a.:
• als Kommunikationsform
• als eine Aktivität unter Freunden
• das Teilen eines sehr persönlichen Erlebnisses
• eine Art, einen Lebensgefährten ausfindig zu machen
• großer Spaß / ein Abenteuer
• ein spirituelles Ereignis
• ein Vertrauensbeweis
• ein Geschenk an die beteiligte(n) Person(en)
• usw.
Es wird deswegen insbesondere darauf hingewiesen, daß es bei diesen verschiedenen Herangehensweisen durchaus Einstellungen gibt, die nicht einfach so miteinander kompatibel sind...
Ganz besonders dann nicht, wenn Menschen sich nicht darüber austauschen oder sogar annehmen, daß die "andere Seite" es bestimmt ganz genauso wie man selbst sieht *liebguck* .

Da ja gerade der Beginn von Verbindungen ohnehin eine aufregende Zeit ist, in der der Körper gelegentlich schneller Fakten schafft als der Geist hinterherkommt, wollten wir Euch fragen:
Was habt Ihr in der Hinsicht erlebt und wie sind Eure Rezepte?
Ein Gespräch (wie vorgeschlagen)?
Vertrauen?
Sich nicht so wichtig nehmen?
Wohlwollen?
Ignorieren?
.....?
******age Mann
3.160 Beiträge
Wow ...
... danke für dieses tolle Thema!
das ist vermutlich der Schlüssel..
ein interessanter Gedanke, wie ich finde.
Es ist passend für die Geschichten in der Vergangenheit...vieles hat funktioniert und doch scheitern am Ende die Beziehungen.

Also: am Anfang den StellenWERT definieren.
Ich bin eigentlich auch ein Verfechter der Kommunikation in der Beziehung. Aber in diesem Fall, geht mir das deutlich zu weit. Wenn ich mich auf eine Beziehung einlasse, dann aus ganzem Herzen und mit meinem ganzen Gefühl. Ein solches Gespräch, wäre für mich ein absoluter Lustkiller und der danach stattfindende Sex das bedeutungslose abarbeiten von Wegmarken oder Etappenzielen.
Ich würde wohl schlicht die Lust verlieren.
Micha
Sowohl als Auch
Ich finde auch, dass offene Kommunikation sehr wichtig ist. Mit Gedankenlesen ist es nicht getan und unausgesprochene und unerfüllte Erwartungen sowie unendlich viele Missverständnisse lassen viel Leid entstehen.

Andererseits fände ich eine Art Checkliste auch irgendwie abturnend, obwohl ich Klarheit sehr schätze.

Und ich lege sehr großen Wert darauf, dass es fliesen kann und darf. Die Motivationen können sich ändern und durch jede neue Begegnung und Rückkopplung ändert sich das Gefühl dabei und in welche Richtung es sich entwickelt.

Allerdings weiß ich, dass viele Menschen eine gewisse Verbindlichkeit benötigen, um sich öffnen zu können.

Meine persönliche Lösung für dieses Dilemma ist es, in meiner bejahenden Motivation verbindlich zu sein und zu bleiben, jedoch ohne Festlegung, wie sich dies im Einzelnen ausdrückt. Denn ich kann kein Kommitment eingehen, ohne die Bedingungen zu kennen, die sich dynamische entwickeln können sollten. Und ich für mich war noch nie in der Lage, dies im Voraus "auszuhandeln". Es kam immer anders ...

Zusammengefasst vielleicht so: ständiger offener und dynamischer Austausch ohne Spielchen. Jedoch die momentanen Beschränkungen und Vorstellungen, auch Erwartungen kommunizieren, aber gleichzeitg viel Raum für Veränderung lassen und dies so kommunizieren.
*******See Frau
1.109 Beiträge
Hast du den Beitrag angesehn, Seehund?

Darum geht es gar nicht. Es geht darum, die Haltung des anderen zum Thema herauszufinden - und darum festzustellen, ob man da auf einer Wellenlänge liegt oder nicht. Und ob man dem Sex (und damit in Teilen auch der Beziehung) den selben Stellenwert zuweist.
******age Mann
3.160 Beiträge
Essentiell wichtig
FÜr mich ist diese Diskussion irgendwie essentiell wichtig: Zwar weiß ich natürlich, dass es andere Menschen anders sehen können, doch für mich ist die Sexualität einfach die Weiterführung bzw. andere Seite der Kommunikation mit einer Frau, ohne die ich gar keinen wirklich innigen Kontakt mit ihr aufbauen kann.

Jetzt ist mir auch klar, warum ich so oft "Enttäuschungen" erlebt habe, mich einseitig verliebt habe etc., nämlich genau dann, wenn ich mich über die Motivation einer Frau, mit mir in einen sexuellen Kontakt zu treten, getäuscht habe. Insofern ist diesees für mich wirklich die andere Seite des Saver-Sex und ich für micht tue gut daran, sie künftig zu beachten.

Deshalb noch einmal Danke für diesen Denkanstoß!
******ore Frau
4.633 Beiträge
Na, da habt Ihr ja meinen Nerv getroffen....

Nachdem ich neulich schon durch Euch den Begriff "demisexuell" entdeckt habe und gerade auf Resonanz in mir teste, nun auch dieses Thema.....

Früher war das alles ganz einfach: einen (! also schon mal klares Indiz für exklusive Monodenke.....) Mann getroffen, verliebt, Beziehung begonnen, irgendwann Stress bekommen, getrennt, das Ganze von vorne.

Heute ist es nicht so einfach, aber das macht nichts: Menschen getroffen (egal wieviele welchen Geschlechts) NICHT verliebt, extrem selten angenähert oder eben meistens nicht. Wenn angenähert, dann oft Stress bekommen, getrennt, das Ganze lieber nicht von vorne, also gerade gar nicht....

Dazwischen liegen 5 Jahre Beziehung mit einem sexsüchtigen Mann (4 Jahre davon ohne Sex....), 11 Jahre Beziehung und Ehe mit einem Mann, der 2x Sex/ Woche für unabdingbar in einer Beziehung hielt, Beziehungen mit mehreren Männern inkl. Verschmelzungssex, Seelengevögel, Lichtsex (Sex ohne Ausziehen und Anfassen), was die Latte ziemlich hoch gelegt hat.....

Spannend und manchmal nervig finde ich, dass mein Körper keine Verliebtheitshormone mehr zu produzieren scheint. Die können zwar auch Stress machen, weil sie Bindung (an manchmal unpassenden Stellen) schaffen, aber: sie SCHAFFEN eben Bindung, die ja auch oft Sinn macht. Ohne sie fehlt mir mittlerweile häufig der "Klebstoff", Krisen zu überwinden.....

Also lebe ich gerade ohne Sex und spiele mit dem Gedanken, eine sexualtherapeutische Zusatzausbildung zu machen *haumichwech*

Zu Eurer Frage: ich glaube, es macht keinen Sinn, Gespräche im Vorfeld zu führen, die über das hinausgehen, was man eh meist miteinander bespricht: wie ticke ich generell, was habe ich schon erlebt.
Alles andere hätte für mich IN der Annäherung Platz. Man kann auch in einer erotischen Annäherung noch sprechen und dem/ den anderen mitteilen, was man GERADE JETZT fühlt. (Und mehr macht - finde ich - keinen Sinn, weil es sonst für mich in "Reißbrettsex" ausartet.) Und DAS wäre doch mal echter "intelligent dirty talk"........

Danke für das schöne Thema, was mich zur Reflektion an einer für mich relevanten Stelle bringt!
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Mein Weg
Rückblickend kann ich sagen, dass ich immer hingespürt habe, ob es in mir eine sympathische Resonanz zu einer Frau gibt, die mir sagt: "Wenn die menschliche Nähe, die durch eine sexuelle Begegnung entsteht, vertieft werden möchte, dann möchte ich weiter hinschauen zu dem, was sich entwickeln möchte und kann."

Mal blieb es bei einer Nacht, und manchmal bei Beziehungen/Kontakten, die einige Jahre andauer(t)en.
Bereut habe ich nichts.

Vor dem Sex habe ich selten ein Gespräch über unsere Motive geführt. Das kann wirklich ein Killer sein, wenn's zu früh kommt *zwinker*

Herzlich
Tom
******XXL Mann
3.802 Beiträge
******lme:
Er führt verschiedene Beispiele auf, aus was für unterschiedlichen Aspekten heraus Sexualität initiiert werden kann, u.a.:

Das finde ich mal eine coole Idee! Erinnert mich an das Konzept der Love Language. Z.B. hier: http://www.5lovelanguages.com/ oder hier https://en.wikipedia.org/wiki/The_Five_Love_Languages

Das fand ich auch schon sehr nützlich um zu verstehen, wie unterschiedlich Liebe ausgedrückt werden kann. Das wäre dann so eine Art Sex Language. Coole Idee!


Liebe Grüße
Stefan
******ore Frau
4.633 Beiträge
Da gibt es das deutschsprachige Buch von Gary Chapman "Die 5 Sprachen der Liebe" zu.

Letztes Jahr war ich in Beziehung mit einem Mann. Wir machten einen Ausflug, wollten etwas essen. In dem Moment, als ich meine Bestellung aufgab, sagte er, dass er weder etwas essen, noch trinken wolle, weil ihm die Preise zu hoch seien. In dem Moment, als ich mein Essen bekam (und das habe ich gelernt: für meine Bedürfnisse zu sorgen, d.h. etwas essen, wenn ich Hunger habe, nicht wieder abzubestellen und NICHT vor Scham im Boden zu versinken, weil ich etwas esse, der andere aber nicht....) nahm er genau das Buch aus dem Rucksack und las es.
Ich wollte ihn fast fragen, welche Frage der Liebe von den fünfen das denn sei.....

Meine Antwort auf die Frage wäre übrigens:"keine von denen, sondern Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit"!

Überflüssig, zu erwähnen, dass wir den Urlaub nicht als Paar beendet haben...

Ich würde- auf die Ausgangsfrage zurückzukommen- aber sagen, dass es um die körperliche Annäherung vorrangig geht, das ist etwas anderes- finde ich.
Puh, komplex...!
@******XXL und @ themisabeth:

Soweit wir uns bisher um das Konzept der "5 Sprachen der Liebe" informiert haben, würden wir sagen, daß dort eine bessere Ausgangslage für eine Verständigung besteht.
Es ist durchaus im Bereich des gut Möglichen, dort von einer Sprache in die andere über-zu-setzen. Dazu ist es nicht notwendig, daß die Beteiligten originär die selbe Sprache sprechen. Der Verständigungswunsch ist notwendig, Neugierde ist hilfreich und Wohlwollen (und ein Schuß Verzeihen bei "Versprechern") sind hinreichend.

Die unterschiedlichen Motivationen hinter der persönlichen Sexualität können ein heikleres Terrain sein, weil sich Sexualität in erwachsenen Beziehungen doch häufig sehr gerade in den Beginn dieser Beziehung verlagert. Die meisten von uns warten nicht keusch mehrere Monate des soliden Kennenlernens und Reifens ab.

Wir meinen, daß auch gar nicht soviele Herangehensweisen "inkompatibel" sind.
Für die eine Person ist Sexualität ein Weg zu Gott - für die andere eine Kommunikationsform?
Diese beiden Menschen könnten sich sicher verständigen, insbesondere wenn jede/r innerhalb der Intimität seine/ihre Erfüllung findet.
Wir alle empfinden ja auch bei scheinbar gleichen Themen unterschiedlich:
Sogar wenn einer sagt "Ich habe Gott gesehen" und eine anderere "Ich habe Gott gesehen" - dann werden sie ja trotzdem beide ein individuelles Erleben gehabt haben.

Potential ergibt sich allerdings oft, wenn Worte ins Spiel kommen - nach Saint Exupéry bekanntlich die "Quelle aller Mißverständnisse".
Wenn da Einer sagt: "Hey, das war großer Spaß!" und die Andere "Was? Ich dachte, daß dies für Dich auch ein tiefes Bindungserlebnis auf dem Weg zu einer dauerhaften Partnerschaft war...!" - dann können auch bereits investierte Gefühle noch im Nachhinein sauer werden...
Und das, obwohl der Akt an sich für beide erfüllend war.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
******lme:
Wenn da Einer sagt: "Hey, das war großer Spaß!" und die Andere "Was? Ich dachte, daß dies für Dich auch ein tiefes Bindungserlebnis auf dem Weg zu einer dauerhaften Partnerschaft war...!" - dann können auch bereits investierte Gefühle noch im Nachhinein sauer werden...

Darum geht's letztendlich: Was ist die symbolische Bedeutung, die dem gemeinsam erlebten jeweils zugemessen wird.

Z.B. ist die Love Language Geschenke machen für mich ein absolutes No-Go. Ich weiß im Kopf wie das gemeint ist, aber mein Gefühl ist immer: Bleib' mir damit vom Leib *panik*. Umgekehrt wird meine Love Language Kuscheln sehr schnell anders interpretiert.

*******beth:
Ich würde- auf die Ausgangsfrage zurückzukommen- aber sagen, dass es um die körperliche Annäherung vorrangig geht, das ist etwas anderes- finde ich.

Aber diese körperliche Annäherung ist doch von der symbolischen Bedeutung nicht zu trennen. Ob ich denke, dass ich hier jetzt mal schnell Spaß habe oder das jetzt der Anfang vom Rest meines Lebens wird, ist doch schon ein gewaltiger Unterschied auch für die körperliche Annäherung. Findest du nicht?


Liebe Grüße
Stefan
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ja, das will ich gerne etwas konkretisieren:

Es gibt Fälle, da gehe ich in eine körperliche Annäherung und das sagt etwas darüber aus, wie ICH mich mit dem anderen in Beziehung fühle (aber nichts darüber, wie er sich mit mir in Beziehung fühlt!)

Und dann gibt es die Fälle, da bin ich schon länger mit jemandem in Beziehung und das wirkt sich umgekehrt auf das körperliche Miteinander aus. (aber auch da ist meine Art nicht automatisch gleich mit der Art des anderen, seine Beziehung zu mir auszudrücken, da ist generell immer auch Interpretation und Projektion drin, weil unsere Art, körperlich miteinander zu sein, relativ früh im Leben geprägt wird (ähnlich Essverhalten etc.).

Ich hatte aber den Eindruck, dass es Glen_ Ilme auf die frühe körperliche Annäherung ankommt, dass der Fokus der Frage dort liegt. Natürlich ist alles andere auch relevant!

Und - immer wieder mal- : für mich ist Sex ≠ Beziehung ≠ Liebe!
****ken Mann
45 Beiträge
Mhhh....
Ich habe den Video-Beitrag nicht angeschaut. Daher beziehe ich mich auf das Ausgangsposting.

Also für mich ist der erste sexuelle Kontakt zu einer anderen Person immer auch mit soviel Unsicherheit, Ausprobieren, Herantasten verknüpft gewesen, dass es eben über diese Ebene auch nicht heraus ging. Das war vielleicht schön, im Besten Fall konnte man sich irgendwann "ein wenig" fallen lassen und wusste etwas mehr darüber, ob man es wiederholen möchte. Aber selbst für den letzteren Aspekt hat das erste Mal - finde ich - nur begrenzten Aussagewert.

Und ich habe bisher - mit sehr wenig Ausnahmen - die Erfahrung gemacht, dass sich dies erst in den evtl. weiter folgenden Malen verändern kann. Eine echte spirituelle Erfahrung zum Beispiel setzt in mir eine Vertrautheit voraus, die ich beim ersten Mal und auch den ersten Malen definitiv nicht aufbauen kann.

Das sahen der größte Teil meine Sexualpartner übrigens ganz genauso.

Wieviel Bedeutung dem Sex beigemessen wird, ergibt sich für mich aus den Gesprächen direkt nach dem Sex und vor allem zwischen den sexuellen Ereignissen... Und da gehören diese Gespräche für mich auch hin!

Wie wäre das denn - etwas überspitzt:
Im Vorfeld: "Sex kann für mich einfach nur ficken heißen, er kann sich aber auch zu einer transzendentalen, tiefgreifenden spirituellen Erfahrung aufschwingen... Aber hey, no pressure..."
Im Nachhinein: "Bei Dir wird es wohl bei dem einmaligen Fick bleiben."

Ok, vielleicht sehr überspitzt. Aber ich kann mir das einfach nicht vorstellen.
"Schutzmaßnahme", die keine Sicherheit gewährt
*danke* insbesondere für die letzten drei Beiträge namentlich von StefanXXL, themisabeth und Annaken.

Wir betreten subjektiven Raum: Warum würde man das "andere" Safer-Sex-Gespräch führen?
Häufig ist ja nicht Synchronisation oder Information der Hintergrund, sondern die Idee, daß man sich vor erneuter Enttäuschung oder erneutem Schmerz zu schützen versucht.
Also ist die Herangehensweise möglicherweise keineswegs "neutral" sondern man wertet bereits, ob die/der Andere Sexualität "oberflächlicher" bzw. "verbindlicher" auffasst, als man selbst...
Das könnte dann geradezu zu Unfällen trotz des Gesprächs führen, worauf ja schon Vorschreiber*innen hingewiesen haben.
Und als "Schutz" oder gar "Versicherung" vor möglicher Enttäuschung oder Verletzung taugen die ausgetauschten Informationen dementsprechend erst recht nicht, denn der individuelle Blickwinkel oder das persönliche Erleben bleiben ja nichtsdestoweniger subjektiv.

Da wir beide ja diesen Thread angestoßen haben, möchten wir bekennen, daß wir beide uns als "hochsensibel" wahrnehmen und es darum für uns auch einen hohen Stellenwert hat, ob sich Sexualität für uns "richtig anfühlt". Und dies halten wir auch bei "Erstkontakt" trotz vorsichtigem Herantastens und wechselseitiger Unsicherheit und Noch-nicht-Vertrautheit für möglich. Wir würden sogar soweit gehen, daß sich gerade dadurch sehr schön erweisen kann, ob denn auch die "andere Seite" feinfühlig genug ist, daß auch ein noch nicht in jeder Facette perfekt getunter Akt seine Tiefe und Erfüllung erreichen kann. Und da kommen als Gehilfen Humor, Lachen, Rücksicht, Verständnis, klare Anweisungen und Wohlwollen ins Spiel.
Von allen Seiten angewandt, steht dann auch bei einem "ersten Mal" einem Höhenflug oder gar einem spirituellem Erleben nichts mehr im Weg - und sei es auch für die/den Andere(n) (nur) ein "großer Spaß" (wünschen wir es ihr/ihm). *top2*

Und ja: Den "umgekehrten Fall" haben wahrscheinlich auch die meisten von uns (leider) irgendwann schon einmal gehabt: Phantasieloses Tempo30-Gezuckel ohne Tiefgang, schlimmstenfalls sogar ohne Rücksicht oder Lernkurve. *pfui*
Da gehen wir mit Annaken mit:
Wieviel Bedeutung dem Sex beigemessen wird, ergibt sich für mich aus den Gesprächen direkt nach dem Sex und vor allem zwischen den sexuellen Ereignissen... Und da gehören diese Gespräche für mich auch hin!

*****al4 Mann
798 Beiträge
Also, ich grummel ein bisschen, nachdem ich euren Beitrag gelesen habe. Hochsensibilität hat wirklich nichts damit zu tun, ob man für sich selbst eine Sensibilität hat, die einem erlaubt, Begegnungen und Kontakte dahingehend abzutasten, ob sich das "richtig" oder nicht anfühlt. Diese Sensibilität bilden viele Menschen aus, dafür braucht es wirklich keine Hochsensibilität. Oder im Umkehrschluss: auch "normal" sensible Menschen haben eine Sensibilität - und oft genug sogar eine, die in Umgang und Focus durchaus hilfreicher sein kann als eine Hochsensibilität.
Und irgendwie verstehe ich ein "abchecken" und "klarmachen" im Sinne des Erstpostings/Videos (was ich einfach nicht zu Ende zu schauen geschafft habe; dann doch lieber Cauch als Coach) auch nicht wirklich. Es mag ja sein, das es strategisch intelligent sein kann, sich genau orientieren zu können, was denn da jetzt alles passieren könnte. Nur, ehrlich gesagt, will ich das nicht; im Gegenteil. Gerade die Neugier ist es doch, die mich in Situationen bringt, die eben nicht so sind, wie ich sie kenne und wo ich mich auskenne. Und diese Situationen sind es aber doch, in denen ich mich in ganz vielen Facetten leben und fühlen und auch agieren kann. Und den Zauber einer Begegnung, die ja nur deswegen überhaupt zustande kommt, weil da zwei Menschen sich anziehen, den möchte ich nicht wegorganisieren.
Ich kann das verstehen, wenn man Angst vor einer weiteren Enttäuschung oder schmerzlichen Erfahrung hat - oder besser: ich kann mich da selbst gut verstehen. Aber da stimme ich mit Themisabeth überein: das hat erstmal etwas mit mir zu tun und mit nichts anderem. Wieso komme ich wieder in eine solche Situation? Komme ich wirklich wieder in eine solche Situation, oder suche ich die mir vielleicht sogar, weil da irgendetwas angetriggert wird, was angetriggert werden will?
Meine Erfahrung ist, das ich andere Menschen brauche. Ich komme mit mir und meinen Themen in Berührung, werde angesprochen, habe ein Gegenüber, bin selbst ein Gegenüber. Und das, was da miteinander passiert, das ist auf so vielen Ebenen überhaupt nicht planbar, nicht fassbar - und das ist doch auch gut so.
Ich brauche dafür immer wieder Mut, mich einzulassen. Und immer wieder auch Mut, meine Verantwortung zu sehen und zu fühlen, was da in mir angetriggert wird, für das mein Gegenüber garkeine Verantwortung hat.
Naja, und ich freue mich immer wieder, das meine Liebste und ich diesen Mut immer wieder aufgebracht haben und aufbringen.
Nee, ich will weder synchronisieren noch vermeiden. Alles wirkliche Leben ist Begegnung.
@Lateral4
Hast Du unseren letzten Post als verordnend oder rechtfertigend aufgefasst?
Dann haben wir uns ungünstig ausgedrückt, denn das war keinesfalls unsere Absicht.
Da wir ja die Threadersteller sind, geben wir zwischendurch unseren "Senf" dazu, weil die Teilnehmer*innen mit ihren Erfahrungen ja schon verschiedene Aspekte beleuchten.
Wir haben damit gehofft, dem Bedürfnis nach Interesse und Information sowie unserer Anteilnahme Rechnung zu tragen.
Mehr Hintergedanken gab es dabei nicht.

PS: Da wir gerade (siehe TO) selbst mit zwei Menschen anbandeln, ist die Gefühlsachterbahn bei uns gut in Fahrt und wir haben hier auf Austausch und Erfahrungsgewinn gehofft.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich lese gerade - durch eine Empfehlung- ein Buch, was genau zum Thema passt!

Krishnananda und Amana Trobe

"Wenn Sex intim wird" der die drei Ebenen von Sex beleuchtet und alles, was einem von einer zur nächsten Ebene so begegnen kann.

Sehr interessant, das Beste, was ich seit langem zu dem Thema gelesen habe!

Und: @ Glen_Ilme: wie gestaltete sich denn der parallele Thread im Forum "Zarte Seiten"?
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