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Wieso definiert Sex unsere Beziehungen?

*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Welche biologische Funktion Sex hat ... da gibt es die verschiedensten Theorien und Sex hat auch etwas mit sozialem Zusammenhalt zu tun . Aber wir sind keine Tiere und wir leben nicht mehr in urmenschlichen Gemeinschaften.

Und so sehe ich auch, dass die Verbindung von "Sex" und "Beziehung" eine traditionelle ist. Entstanden aus der Notwendigkeit, den Nachwuchs zu schützen und so lange zu betreuen, bis er alleine lebenstüchtig ist.

Alles danach ist Tradition, Religion, Ideologie, gesellschaftliche Konvention, die das Zusammenleben dieser Gruppe bestimmt. Und heute gibt es zwar den Versuch, in diesem Bereich "Verbindlichkeit" zu schaffen, indem man bestimmte Formen des Lebens ächtet, aber es wird trotzdem auch nach außen hin vielseitiger.

Für mich bedeutet das Wort "Beziehung" erstmal, dass ich irgendwie in Beziehung zu einem Menschen stehe ... ob mit oder ohne Sex.
habe mal wieder..
zu dem thema etwas ausgegraben..

Tags: Freund mit Extras, Bezieheungen, Freundeskreis, Gesellschaft, Druck, Gesellschaftsdruck, Spaß an der Freude

Müssen wir allem einen Namen geben oder ist nicht vielleicht das Ungewisse, das Interessante?

http://www.neon.de/artikel/f … hungen-zu-definieren/1465377

der artikel hätte 100% von mir geschrieben sein können.. warum? weil es zur zeit genau so läuft bei mir..

die frage, ob ein freund (nur) ein freund (platonisch) ist oder ein guter (könnte mehr daraus werden?) oder ein sehr guter (mit sex?).. oder bist du gar verliebt? und so weiter..

diese fragen stellte mir neulich meine pubertierende enkelin.. in dem alter ist es offenbar noch sehr wichtig, die beziehungssachlage zu definieren, um sich in der erwachsenenwelt und mit der eigenen gefühlslage, der entdeckung des anderen geschlechts und der eigenen aufkeimenden sexualtät zurecht zu finden.
*******Maxx Mann
11.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Müssen wir allem einen Namen geben?
Ich finde: JA *ja*

Wie soll man sich sonst sinnvoll und ernsthaft über etwas unterhalten, wenn jeder es anders nennt - oder vielleicht sogar die gleichen Begriffe für völlig verschiedene Dinge?

Da muss man sich zumindest im Laufe so einer Unterhaltung darüber verständigen, wie was gemeint ist - sonst redet man ständig aneinander vorbei.

Was ich dabei allerdings blöd finde: Oft wird mit dem Namen auch ein bestimmtes Urteil gefällt, eine Stimmung oder Einstellung dazu ausgedrückt - je nach dem, welchen Namen man verwendet.
Beispiel: Blondine oder Blondchen (alle blonden Menschen mögen mir verzeihen).
*******Maxx Mann
11.954 Beiträge
Gruppen-Mod 
Begriffe (vielleicht auch noch in Words, Words ...)
Ich möchte mal kurz meine Abgrenzung (aka Definition) der Begriffe Sex, Liebe und Beziehung hier anreißen:

1. Sex - ich denke, da herrscht weitgehend Einigkeit. Egal, ob man jetzt Oralsex oder Petting und andere erotisch-sexuell geprägte Handlungen mit einschließt oder nicht. Ich spreche da manchmal von Sex im engeren oder im weiteren Sinne.

2. Liebe - da habe ich seit sehr vielen Jahren eine für mich sehr zutreffende Beschreibung gefunden:
Liebe ist das Gefühl in mir, alles mir mögliche zu tun, dass es diesem geliebten Menschen (oder auch Tier oder was auch immer ich lieben kann) gut geht, er glücklich ist - und das unabhängig davon, was dieser Mensch für mich empfindet oder tut.

3. Beziehung - eine Beziehung zu einem anderen Menschen habe ich dann, wenn ich mit ihm in Interaktion trete. Zu allen hier im Thread habe ich z.B. eine "Kommunikations-Beziehung" *zwinker*
Es ist wohl offensichtlich, dass Sex hier keine Rolle spielt (außer in sexuellen Beziehungen *ggg* )

Enger gefasst würde ich es eher Partnerschaft oder auch Liebes- oder Lebens-Partnerschaft nennen (also das, was viele gemeinhin als "Beziehung" bezeichnen, wenn sie über das Zusammensein von Männern und Frauen sprechen).
Diese Partnerschaft kennzeichnet dabei für mich eine Beziehung, in der ich den Anderen sehr intensiv an meinem Leben teilhaben lasse und ich auch an seinem teilhabe. Ich führe aber dabei dennoch mein eigenes Leben. Und ob bei diesem "Teilhaben" der Sex mit eingeschlossen ist, hängt von den konkreten Umständen ab.

Dieses "Wir führen in unser Partnerschaft ein Wir-Leben, eine Art Symbiose" sehe ich sehr kritisch. Vor allem, wenn es dann auch noch eingefordert wird (direkt oder auch implizit).
Das kann man für bestimmte Phasen oder auch Teile der Lebensgestaltung so machen und ist da vielleicht auch sinnvoll - zum Beispiel wenn man einen gemeinsamen Urlaub plant oder auch für längere, überschaubare Phasen.
Legt man dieses "WIR" aber als grundlegende Prämisse für eine Partnerschaft fest, dann führt das zu gegenseitiger Abhängigkeit - und die widerspricht meiner Auffassung von Liebe: Ich liebe den anderen nicht, weil ich ihn brauche oder haben will - und ich brauche ihn auch nicht, weil ich ihn liebe.
Ich liebe ihn, weil ich im Gutes tun will und ich will ihm Gutes tun, weil ich ihn liebe. ¹

Gegenseitige Abhängigkeit kommt da nicht vor - und die mag ich auch überhaupt nicht, egal in welcher Art von Beziehung zwischen erwachsenen, selbständigen Menschen. In Abhängigkeiten sehe ich das Hauptproblem für Streit und Stress in Beziehungen, für Eifersucht und unter Umständen sogar das Umschlagen von Liebe in Hass.
_____________________
¹ Die ursächlich dahinter stehende neurologisch-chemischen Auslöser für Liebe überhaupt sind mir hier egal *g*
*******ster Mann
1.763 Beiträge
Ich bin sicher, daß unser Sex am allerwenigsten mit Fortpflanzung, Sexualtrieb oder der Herstellung von Versorgungsgemeinschaften zu tun hat.
Wenn das der Fall wäre, würden die Männchen regelmäßig die Weibchen begatten, wenn sie gerade in der Brunft wären und den Rest der Zeit würden wir Nüsse sammeln.
Stattdessen erstellen wir Profile in Onlineforen, füllen Vorliebenlisten aus, rennen zu Paartherapeuten und Tantraseminaren und führen Onlinediskussionen, ob und warum Sex unsere Beziehungen definiert.
Unser Sex ist auch alles andere, als archaisch. Er ist so dermaßen hochentwickelt, daß schon unsere Urgroßeltern in der Regel nicht mal mehr verstehen würden, wovon wir eigentlich reden, wenn wir beim Analytiker auf der Couch liegen und über unsere Blockaden und Muster und was nicht alles reden.
Und wenn wir davon reden, unser Sex- und Liebesleben sei von gesellschaftlichen Wertvorstellungen bestimmt (regelmäßiger Hauptverdächtiger: die "christliche Tradition") und müsse davon befreit werden - was ist das denn anderes, als die Gesamtheit der kulturellen Vorstellung von Sexualität? Das Ergebnis der Entwickllung der Sexualität selbst?
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu der Idee, daß unser Sex eigentlich eine dermaßen komplexe kulturelle Errungenschaft ist, daß die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern dagegen reine Spielerei ist.
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