@ noahsmindfuck
Danke für Deine Offenheit. Es kommt eher selten vor, dass Männer offen schreiben, dass sie Schwierigkeiten mit Sexualität haben.
Und es würde manches einfacher machen, wenn es mehr würden, denn so werden Frauen auch entlastet, die Ursache für Schwierigkeiten in dem Bereich bei sich selber zu suchen.
Zu Deiner Frage:
Das ist für mich sehr schwer, bei meinen Beziehungen >1Jahr, und ich habe immer noch keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Und welches wort ich dafür verwenden könnte
Ich habe von genau diesem Problem schon häufiger gehört.
Zunächst mal ist es wirklich schwierig, Sexualität permanent über Spannung zu generieren. Diese Kopplung macht es eben in Beziehungen unglaublich schwer.
Ich bin im Moment beim Gegenteil angelangt: ich generiere Sexualität NIE mehr über Spannung. Und ich habe reichlich Sexualität und würde mich trotzdem als demisexuell bezeichnen! Ich habe sie nämlich definitiv nur, wenn ich mich wohl, wertgeschätzt, gut behandelt und gewollt fühle. Und gewollt als ganzer Mensch, nicht nur als Objekt, um Spannung abzubauen!
Bei mir kam das über die Erhöhung der Berührungsempfindlichkeit. Das ist neben Atmung und Muskeltonus die Komponente, die erfüllte Sexualität schafft. Nur, dass sie uns oft aberzogen wurde, weil viele Eltern die Sexualität ihrer Kinder (und sie beginnt im Mutterleib!!! Männliche Embryonen haben bereits Erektionen!) verboten haben. Also lernen Kinder oft, sexuelle Spannung über Atmung und Muskelanspannung schnell abzubauen, bevor sie entdeckt werden, anstatt sich lange zu streicheln und zu stimulieren (am ganzen Körper!) und vielleicht ohne Abbau= Orgasmus auszukommen.
Die andere Komponente ist Therapie im weitesten Sinne. Was sind meine Glaubenssätze, welche Traumatisierungen habe ich erfahren? Ich habe da gefühlt alles aufgearbeitet (18 Jahre lang!).
So würde ich auch vermuten, dass solche Aussagen wie
@ Nonsensius
ich aber will keine beziehungen romantischer art zu a- oder sich als demisexuell definierenden frauen aufbauen, da mir die sexuelle frustration die romantische beziehung zu diesen damen nicht wert waehre. das habe ich bereits schmerzlich festgestellt.
mehr über seine Geschichte aussagen, als über die der betreffenden Personen.
Solche Männer sind mir reichlich häufig begegnet, bis ich gelernt habe, mich von ihnen klar abzugrenzen. Meine Sexualität ist meine Sexualität und die des anderen ist seine. Ansprüche, Erwartungen, Forderungen oder Vergleiche mit anderen sind für mich extrem destruktiv.
Ich lebe Sexualität mit sehr wenigen Menschen sehr intensiv und habe in den letzten 4 Beziehungen die Sexualität meines jeweiligen Partners ordentlich ins Wanken gebracht. Von der Dysfunktionalität bis zu Konditionierungen ist alles hoch gekommen.
Mein jetziger Partner nutzt das sehr konstruktiv, um wirklich heftige alte Glaubenssätze aufzulösen.
Meine "Wellen" erreichen ihn noch in 3 m Entferung körperlich spürbar.
Soweit mal aus der perspektive einer demisexuellen Frau....