„ich mag das Wort Beziehungsarbeit, es drückt genau das aus was ich erlebe...gut möglich dass BA genetisch vererbt wurde
...ich muss/will Beziehungsarbeit leisten tagtäglich oder phasenweise..ok ich könnet dann auch einfach die Beziehung beenden oder den Partner verlassen...ist weniger mein Ding..das Leben birgt Kämpfe, ein Weg verläuft nie gerade, meine Meinung...es sind für mich gerade die steinigen Passagen welche mich erweitern und bereichern im Endeffekt und einen Berg rauf zu klettern ist
Ich habe nichts von Bequemlichkeit oder Beliebigkeit in der Beziehung geschrieben. Das kommt ja irgendwie auch in dem anderen Beitrag über die "hedonistische Anschauung" zum Ausdruck.
Ja, der Weg des Lebens ist mitunter steinig, steil, mühsam. Deshalb ist es auch schon, wenn man ihn nicht allein, sondern mit starken Mitstreitern gehen kann. Aber sie müssen den gleichen Weg gehen - und wenn sich Wege trennen, dann ist das auch okay. Vielleicht treffen die sich irgendwann auch wieder - wer weiß das schon. Und dann will man sich ja auch wieder in die Augen schauen können.
Mit geht es um Begriffe wie "Arbeit", "Kampf" und "Investieren" im Zusammenhang mit Beziehungen, also mit liebevollen, sozialen Beziehungen und Freundschaften auf Augenhöhe und im wohlwollenden Miteinander.
Diese Begriffe implizieren "Erfolg" oder eben "Misserfolg" (!) am Ende.
Ist eine Beziehung "gescheitert", wenn man sich nach Jahren trennt, weil man merkt, dass die Lebensziele auseinander driften? Ich sehe das anders: Man hatte eine schöne Zeit miteinander, die in der Erinnerung weiter lebt und aus der man Kraft schöpfen kann für neues. Das ist doch ein Erfolg - oder nicht?
Ein Misserfolg wird es dann, wenn man an so einer Beziehung "arbeitet", um sie zu "retten". Wenn man "investiert" und sich am Ende kein "Gewinn" auszahlt.
Das hat nichts mit Beliebigkeit oder fehlender Verbindlichkeit in der Beziehung zu tun. Aber mit Abhängigkeit (und sei sie noch so unterschwellig).
Wenn man dafür plädiert, dass sich Menschen, die sich mögen und gemeinsame Ziele verfolgen, einfach so gemeinsam Teile ihres Lebens gestalten (unabhängig von eventuell bereits bestehenden Beziehungen, aber im Einklang mit ihnen), der muss auch dafür sein, dass diese Menschen genau so einfach und ungezwungen auch wieder getrennte Wege gehen können. Finde ich zumindest.
Weshalb ich nie eine Freundin oder Geliebte versuchen werde zu halten, wenn sie für sich den Entschluss gefasst hat, einen anderen Weg einschlagen. Aus Liebe zu ihr, weil ich diese Entscheidung respektiere.
Da werde ich nicht irgend welche Arbeit investieren, um sie umzustimmen und so die Beziehung zu erhalten - genau so wie ich vorher alles mit mögliche tun werde, dass sie an meiner Seite glücklich ist.