Kaffee-Plauder-Lounge

Liebe Mitglieder der BA Gruppe,
vor einiger Zeit gab es ein Treffen in der Gruppe in einer schönen Runde in Berlin. Bei dem Treffen schlugen ich und meine Begleiterin vor, das die Gruppe sich unter mehr privaten Formen treffen könnte und Erfahrungen mit der BA Lebensweise austauscht. Ich teilte auch mit, dass es bei mir möglich sei, eine ziemlich grosse Gruppe unterzubringen für einen Abend, und dass ich dazu bereit bin, das zu arrangieren. Weiterhin versprach ein bisschen über die Erfahrungen, die ich in Kopenhagen, Dänemark, wo ich herkomme (daher einige Besonderheiten in Semantik, Rechtschreibung und Grammatik ), zusammen mit meiner Begleiterin gemacht habe. Folgendes ist eine Übersicht über, wie so ein Abend verlaufen kann. Es gibt keinerlei finanzielle Interessen, das nebenbei erwähnt.

Kleine Übersicht, wie Polytreffen in der Gemeinschaft in Kopenhagen organisiert sind:
Wir treffen uns privat - bis zu 40 Leuten, je nach Möglichkeiten, Raümlichkeiten usw. so gar noch mehr. Ungefähr einmal im Monat. Alle bringen etwas Leckeres für das Buffett. Und jeder besorgt sich was bevor wir anfangen.

1. Introrunde - jeder erzählt hier - freiwillig, natürlich - etwas über sich selbst - wenn man gerade sich etwas schüchtern fühlt, kann man es ja beim Namen belassen. Dass einige mehr erzählen, bedeutet ja lange nicht, dass man das nachmachen muss. Die meisten erzählen eine Minute lang oder zwei Minuten unter Überschriften wie folgt:

• warum man im Treffen da ist

• was gerade im Poly-Leben jetzt schwierig ist - und welche Lösungen man sucht

• was für Gedanken man sich gerade macht

Wie gesagt, sich einfach mit Namen vorzustellen, ist ganz in Ordnung

Die Introrunde kann eine Stunde dauern, wenn 30 Personen jeweils 2 Minuten sprechen.

Danach kleine Pause, ans Buffett gehen und etwas mehr besorgen.

Je nachdem was in der Introrunde als Themen aufgekommen ist, werden Gruppen gebildet, in denen ungefähr eine Stunde nach Thema ausgetauscht wird.
Es ist schon so frei, dass man die Gruppe wechseln kann unterwegs. Das bedeutet auch, dass man Raum und Zeit geben soll für die anderen der Gruppe, dass sie zum teilen kommen.

Oftmals mögen die Themen sein:

Wie ist es mit einem Monopartner zu sein, wenn man poly ist? oder

Über Eifersucht

Kommunikation

Familienbildung

Einige möchten einfach nur klönen und nicht unbedingt in einen grösseren Erfahrungstausch sich engagieren.

Bevor die Themen festgelegt werden, wird auch noch abgesprochen, wer in welche Ecke geht, ob jemand eine Gruppe moderieren möchte u. dgl.

Nach der Gruppe dann ein Plenum - wo kurz eventuelle Ergebnisse geteilt werden und eventuell einfach eine Evaluation vorgenommen wird.

Zu diesem Zeitpunkt sind die Neudazugekommenen sehr erleichtert, wie gemütlich es ist sich zu treffen mit Gleichgesinnten.

Dann eventuell ein paar Mittelungen so wie: " Hey , hat jemand Lust ins Café PP am x'ten zu kommen? "

Hiermit endet das Treffen offiziell. Danach bleiben meist 98% weiter . Das Treffen als solches dauert etwa 3 Stunden. Dann Geselligkeit bis alle gegangen sind, ziemlich offen.

Also ich stelle noch hin, ob die Gruppe sich für ein solches Treffen interessiert etwa nach diesem Modell - Vorschläge wie man es auch anders gestalten kann sind natürlich willkommen.

Alles Liebe

Zunächst erstmal danke an dada04 für Deine Gedanken, Vorstellungen und Anregungen.

Ich hoffe für Dich, dass Du Menschen findest, die diese Art von Treffen mit Dir gestalten.
Da ich im polyamoren Umfeld unterwegs bin, kenne ich diese Art von Stammtischen, finde sie für mich eher beschwerlich und unattraktiv, schon beim Gedanken an die 2-stündige Vorstellungsrunde graust es mir.

Aber wenn wir uns ab und zu zum Plauschen treffen würden , da wäre ich gern dabei.


Falcon

aber zu viel "Organisiertheit" dabei eher nein.

Auch ich finde diese Idee eines regelmäßigen Treffens in privaterer Runde auch sehr gut und wenn wir sogar schon ein Angebot für einen Ort und Gastgeber haben, dann ist das schon die halbe Miete.

Zu viel Struktur fände ich auch für mich eher bremsend.
Ich habe schon Erfahrungen mit einem so sehr moderierten und strukturiertem Stammtisch, der dadurch schnell recht starr und steif wird.

Also eine Vorstellungsrunde gab es da auch am Anfang recht ausführlich bzw. soviel, wie jeder von sich preisgeben möchte und bei weiteren Treffen gab es sie nur, wenn Neue dazukamen.

Ein bis zwei Themen, die zur Diskussion gestellt werden sind auch gut - ergaben sich aber auch oft aus den Erlebnissen einzelner in der Zeit bis zum nächsten Treffen.

Essen und Getränke mitbringen dürfte sicher auch kein Problem sein und somit wird die Belastung für den Gastgeber nicht zu groß.

Mein Interesse besteht und wir sollten es einfach probieren und die Gestaltung kann ja mit der Gruppe sich auch wandeln und entsprechend den Bedürfnissen entwickeln.

Wäre es nicht sinnvoll, dies in einen eigenen Thread auszulagern?
Ich hab dada04 auch persönlich angeschrieben - ich würde das dann umleiten (und Zustimmungen dazu einfach löschen, wenn es erfolgt ist ).

LG MaxX

Zustimmung

in einen eigenen Thread ... aber die Vorstellung hier bei lockerer Plauderei beim ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Ich finde, für solche Ideen ist dieser Thread auch da - mal wird was "Langfristiges" daraus und mal nicht.

@*******na57

Oh, danke, Du bist doch ein wirklicher Götter- und Forums-Vater.



Ich habe endlich mal ausgeschlafen und bin nun dabei, Haushalt und Wäsche und so was zu machen. Und Weihnachtspost ... allerdings habe ich auch berufliche Aufgaben, die ich erfüllen muss, und da werde ich heute Nachmittag weiter machen. Ich gehöre zu den Leuten, die von zu Hause aus arbeiten können und habe einige Projekte zu bearbeiten, die bis Mitte Januar fertig sein müssen.

Während der Feiertage ist aber FREI ...

Ich wünsche Euch allen ein harmonisches neues Jahr mit viel Liebe und Freundschaft



... und ich danke Euch dafür, dass Ihr dieses Forum zu so einem schönen Ort macht !!!

Am Aschermittwoch beginnt eigentlich für Christen die Fastenzeit vor Ostern - und seit vielen Jahren gehe ich bewusst durch diese Zeit mit der Aktion der Evangelischen Kirche "7 Woche ohne". Dieses Jahr ist das Motto "Du bist schön. 7 Wochen ohne Runtermachen" ...


Material und weitere Infos hier http://www.7wochenohne.evangelisch.de/

Macht jemand mit ?

...nur 7 Wochen???

das sollte doch ein Lebensmotto sein
und kein temporärer Flashmob

dieser Fastenzeit ist ja, etwas ein paar Wochen lang bewusst zu tun, um dann die Erfahrungen in das restliche Jahr zu nehmen.

Die Passionszeit (wie auch Adventszeit) war ursprünglich eine richtige Fastenzeit, die durch das "Schlemmen" am Ende gebrochen wurde. Diesen Wechsel haben wir ja nicht mehr, wir stopfen uns immer voll. Weshalb ja viele Leute in diesen Wochen mal bewusst "ohne" etwas leben: Alkohol, Süßigkeiten, Internet ...

Und wenn ich mir unsere Welt so angucke, dann ist die "Selbstperfektion" mit entsprechendem Anspruch an sich selber und an andere für viele Menschen ein Problem, das sie kaputt machen kann. Da kann eine Zeit der "Besinnung" und des Verzichts darauf, sich selber und andere "runterzumachen", sehr erhellend sein.

Ich war viele Jahre aktiv in der ev. Kirche tätig und habe in dieser Zeit viel für mein LEBEN gelernt.
Deine historischen und persönlichen Ausführungen bzgl. des Fastens kann ich nur bestätigen.

Lernen mit sich selbst achtsam umzugehen, dauert wohl das ganze Leben und nicht nur 7 Wochen, aber es ist bestimmt ein guter Einstieg...

Viel Freude mit dem , was dabei über uns selbst entdecken !

Als geborener (und allen Missionierungsversuchen standhaft widerstehender) Atheist habe ich ja mit religiösen Bräuchen und Riten wenig am Hut.

Aber ich begrüße natürlich jede Motivation, bewusster zu leben und achtsamer mit sich und seinen Mitmenschen umzugehen. Diesen Selbstanspruch sollte jeder Mensch, unabhängig von einer Religion, haben.

Von daher werde ich zwar nicht "mit machen", aber es wohlwollend auch hier in unserem Forum, unserer Gruppe unterstützen. "Ohne Runtermachen" ist ja auch ein grundlegender Wert in der Beziehungsanarchie.

Es ist zwar eine Aktion der Evangelischen Kirche, aber missionieren will man damit auch nicht. Es ist ein Angebot.

Und mir zeigt es immer wieder, dass religiöses Leben mehr ist/sein kann als Streit um Empfängnisverhütung (den die Evangelischen ja sowieso nicht haben).

... ist das Motto der dritten Woche - es geht um den Blick auf andere und auch auf den Blick, den andere auf mich haben.

Am Donnerstag stand im Text der Bischöfin Susanne Breit-Kessler:


Das tat mir gut - denn natürlich bin ich für viele Leute in der Schublade "notorische Fremdgeherin/beziehungsunfähig" und da werde ich immer wieder hineingeschoben, wenn ich den Versuch mache, heraus zu hüpfen.

Das sehe ich locker...wie oft ist diese Schublade in die man uns gerne steckt nur Neid

Wobei ich mich frage, worauf man da eigentlich neidisch ist. Wenn man Leute so fragt, was sie von alternativen Beziehungsformen so halten, dann sind sie erstens dagegen und halten das für eine Illusion und sagen, ich mache mir was vor.



Manchmal fällt es mir schwer, das locker zu sehen. Mein Umfeld lebt eben so total anders als ich ...

Wenn das eigene Leben aus eingefahrenen Routinen besteht,die ach so tolle Zweisamkeit vielleicht gerade mal nicht so toll ist....dann erscheint dagegen das Leben der "Anarchisten" prall und abwechslungsreich.
Da man aber "sowas" nicht tut ist Neid die einzige Reaktion die darauf bleibt.
Beruhigt einen doch ungemein wenn man sich einredet das so jemand eben nicht beziehungsfähig ist.Sonst müßte man ja sein eigenes Leben in Frage stellen,ob das alles so gut und richtig ist wie es läuft.

Ja, Du hast Recht ... weise Worte.

Wie gehst Du damit um, also in der praktischen Situation, wenn Du mit solchen Ansichten auch in Bezug auf Dich konfrontierst wirst ?

Ich hab mir angewöhnt nichts mehr darauf zu sagen und denke mir "arme "...das was du dir so ausmalst,vielleicht mal im Proll-TV gesehen hast...das habe ich selbst erlebt,niemand kann mir diese meistens schönen Erinnerungen wegnehmen und es ist eine Bereicherung für mich,ich hab kein Leben 2.0 in der Schublade in dem ich das Versäumte dann nachhole.
Ändern kannst du die Menschen nicht,sie müssen sich selbst ändern....

Ich merk's schon ... muss mal wieder an der Gelassenheit arbeiten... Ich gerate leicht in den Erklärungs- oder Missions-Modus - und das geht meistens schief.

!!!!