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Eifersucht und Selbstliebe

******_be Mann
24 Beiträge
ja und nein und was passierte heute in meinem herzen ?
Von einem guten Freund bekam ich vor Jahren diese Übung:

" Für eine Woche oder zwei erstmals vor dem Einschlafen benutze mal 10 Minuten, um dir selber nachzufragen, und wenn möglich das Ergebnis auch aufzuschreiben:

In welcher/welchen Situation/Situaltionen habe ich zu etwas "Ja" gesagt und mich dabei gut zumute gefühlt ?

In welcher/welchen Situation/Situaltionen habe ich zu etwas "Nein" gesagt und mich dabei gut zumute gefühlt ?

Was passierte heute in meinem Herzen ? "


Es ist eine Übung in Aufmerksamkeit.
Ich habe die in schweren Zeiten aber auch in Guten Zeiten benutzt.
Alles Liebe
Jakki
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Verhaltensänderungen
brauchen Zeit und Übung und man erlebt immer wieder Rückschläge ... ich habe gelernt, mit mir Geduld zu haben. Es geht dann doch ... nicht immer ... aber immer öfter.

Wenn es auch noch um Gefühle und Dinge geht, die tief "in der Seele" begründet sind, wird es noch schwieriger.

*knuddel*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Gruppen-Mod 
********echt:
Ging ja um meine "Verlustängste"...wenn ich also Angst spüre jemanden zu verlieren, mache ich kopfgesteuerte "Übungen" (in dem ich loslasse, ziehen lasse...), um zu testen (?) ob mein Bauchgefühl mich täuscht, bzw. überreagiert !
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, den Partner in der kopfgesteuerten Fantasie "ziehen zu lassen", um dann im Bauch zu spüren, wie es einem damit geht. Jedenfalls nicht, um damit Verlustängste zu verhindern.

Denn du stellst dir ja vor, dass er geht. Du stellst dir also einen (wenn auch nur vorübergehenden) Verlust vor, um zu lernen, diesen Verlust als nicht so "bedeutungsvoll" anzusehen.

Mir hat da mehr geholfen, Mitfreude zu entwickeln, also gedanklich mit zu gehen. Ich habe meine Frau (und jetzt meine Freundin) nie losgelassen im Sinne von "ziehen lassen", sondern bestenfalls im Sinne von "nicht einengen". Aber ich war gedanklich bei ihr, habe mich gefreut, welchen Spaß sie dort hatte, wo sie hingegangen ist.

Vielleicht mal ein Beispiel aus dem nicht-erotischen Bereich:
Ich bin krank, mir geht es echt schlecht, ich muss permanent husten und niesen - aber wir haben Konzertkarten. Natürlich kann ich nicht dahin, will ich in meinem Zustand auch gar nicht. Aber mein Schatz möchte gern, vielleicht zusammen mit einer guten Freundin, der sie meine Karte gibt (es kann auch gern ein guter Freund sein).
Da habe ich doch auch keine Verlustangst, sondern freue mich für sie, dass wenigstens sie zu diesem Konzert gehen kann (und vielleicht sogar mit einem guten Freund, der keine Karten mehr bekommen hat - so kann ich mich für den auch freuen).

Klar ärgere ich mich vielleicht auch ein wenig über meine Krankheit und dass ich es nun nicht mit erleben kann. Aber das kann ich eh nicht ändern. Also konzentriere ich mich auf meine Mitfreude mit den beiden anderen. *ja*


Wenn man es schafft, im sexuell-erotischen Bereich genau so locker damit umzugehen ... *g*
Ich denke, über diesen Weg kann es gelingen.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
********echt:
Fazit: ...tauscht Du Kopf gegen Bauch !? *anmach* *zwinker*

Danke für die süße Anmache *wolke7* , aber tue ich nicht.

Andernthreads ging es um's Fallen lassen, von dem der Kopf weiß, dass das jetzt angesagt wäre, aber der Bauch nicht mitmacht und ich es deswegen nicht hinkriege. So ist es doch bei deiner Verlustangst auch - oder?

Gruß
Stefan

PS: Ich weiß, dass Netzgeflecht gerade nicht da ist. Vielleicht liest sie es ja später mal *hoff*.
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
Andernthreads ging es um's Fallen lassen, von dem der Kopf weiß, dass das jetzt angesagt wäre, aber der Bauch nicht mitmacht und ich es deswegen nicht hinkriege. So ist es doch bei deiner Verlustangst auch - oder?

ich glaube bei der Verlustangst ist es anders. Angst ist das Gegenteil von Liebe, die Abwesenheit von Liebe und von Vertrauen, m.M.n.
Ich würde auf mein Bauchgefühl hören nicht auf den Kopf *g*
*********e_two Paar
84 Beiträge
Verlustangst, Eifersucht und Co
Ein freundliches Hallo in die Runde.....

Ich verfolge diesen thread schon eine weile und hab mich jetzt mal dazu durchgerungen meine meinung dazu zu schreiben .....

ich muss selbst sagen, dass das thema verlustangst und eifersucht mir nicht neu ist.

ich hab einen tollen mann an meiner seite, der mich unterstützt und hinter mir steht und mir die welt zu füßen legen würde wenn er könnte.

ich weiß das er mich liebt und das es mit den anderen nur sex ist und das es um das ausleben von fantasien geht. das ich die jenige bin, die am ende des abends wieder mit ihm nach hause fährt. ich weiß, dass ich bei ihm an erster stelle steh und das hat er mir auch schon gezeigt.

letztens ist dabei mein größter alptraum wahr geworden.
wir waren auf einer party und der abend war toll. bis wir alle auf der matte waren. wir hatten grade angefangen.... da hab ich panik bekommen. schlicht und einfach panik. ich dachte mir nur, ich muss hier raus. er hat sofort gemerkt das etwas ist und hat sofort alles abgebrochen und ist dann mit mir raus an die frische luft.

trotzdem hab ich angst ihn zu verlieren. das andere besser sind, schöner sind oder andere qualitäten haben. das ich ihm nicht reiche .....
ich bin eifersüchtig obwohl es nicht den leisesten grund dafür gibt. und ich wusste lange nicht, was ich dagegen tun soll.

durch diesen thread und viele gespräche mit einem guten freund ist mir klar geworden wo bei mir lange zeit der fehler lag.

ich bin immer nur mit anderen verglichen worden. egal ob in meiner kindheit, in der schule oder später im berufsleben. und geprägt wurde ich auf " du bist nicht gut genug". egal was ich gemacht habe oder was ich wollte. ich konnte die erwartungen, die ich und andere an mich gesetzt haben nie erfüllen. und warum? weil ich sie mir zu hoch gesetzt habe. ich habe mir meine ziele nicht gesetzt, weil ich es so wollte, sondern weil ich wusste, das es andere zufriedenstellen würde. das es andere glücklich macht - nicht aber mich.
ich habe mein leben dahingehend ausgerichtet, was andere von mir erwarten könnten und nicht nach dem was mich glücklich macht.
damit war mein scheitern vorprogrammiert und ich habe meine erwartungen erfüllt, nämlich die erwartung zu versagen.
genausowar es auch bei diesen club- oder partybesuchen. ich hatte meinen partner auf ein podest gestellt und habe nur ihn gesehen. nicht aber mich. als ob ich nicht beteiligt gewesen wäre. ich habe nur seinen spaß gesehen, nicht aber meinen. das war mein problem. bzw ist mein problem.

selbst, als ich diese panikattacke hatte, war meine größte sorge das ich ihn enttäuscht haben könnte .....

mein partner meinte am anfang mal zu mir, wer eifersüchtig ist, hat angst vorm vergleich.

und er hat recht. in dem moment, in dem wir uns mit anderen vergleichen, werten wir uns selbst ab. wir sehen nicht die kleinen dinge die am anderen nicht perfekt sind. wir sehen nur das, was ihn interessanter oder besser machen könnte.
und damit haben wir schon verloren.

und dann kommen auch die verlustängste und die eifersucht.

ich musste es auch lernen.

mir fällt es auch noch schwer. und ich weis auch, das man das nicht von heut auf morgen ändern kann. aber es sit ein anfang.

und an dieser stelle auch nochmal ein dankeschön an euch hier. ihr habt da auch viel dazu beigetragen, das ich mir darüber klar werden kann. ihr habt mir echt geholfen .....

ich hoffe ihr konntet mir einigermaßen folgen .....

ich wünsche euch ein schönes pfingstwochenende....
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
@unsatiable
vielen Dank für deinen ehrlichen Bericht
und für dein Dankeschön *danke*
echt klasse *spitze* so ein persönliches Feedback zu lesen
LG Ananga
*****nic Mann
670 Beiträge
Ein sehr mutiger Bericht. Danke dafür.

ich weiß das er mich liebt und das es mit den anderen nur sex ist und das es um das ausleben von fantasien geht. das ich die jenige bin, die am ende des abends wieder mit ihm nach hause fährt. ich weiß, dass ich bei ihm an erster stelle steh und das hat er mir auch schon gezeigt.

Das ist jetzt aber nicht unbedingt das Modell "Beziehungs-Anarchie" *zwinker*
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Egal
... sie interessieren sich für das Thema.

@*******ble ... auch von mir einen Dank. Ich kann Dich gut verstehen und ich weiß auch, dass Du einen nicht leichten Weg vor Dir hast, denn es ist nicht so einfach, solche Gedanken zu überwinden . Aber der erste Schritt ist die Erkenntnis, was da schief läuft.

Die innere Sicherheit, dass ich so in Ordnung bin, wie ich bin, und dass ich den Vergleich mit niemandem fürchten muss, habe ich erst vor ein paar Jahren erworben. Aber es ist die Grundlage dafür, dass ich ziemlich eifersuchtsfrei bin, denke ich.

Alles Gute ... es mag nicht immer leicht sein, aber es ist auch ein aufregender Weg !!
*knuddel*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Gruppen-Mod 
Verlustangst
Die folgenden Fragen weiter unten sind nicht böse gemeint und auch nicht unbedingt neugierig. Du musst sie nicht hier im Forum beantworten - sie sollen einfach nur Anregungen sein, in welche Richtung du vielleicht denken kannst, um mit dir selbst mehr ins Reine zu kommen. *ja*

*********e_two:
...
ich weiß das er mich liebt und das es mit den anderen nur sex ist und das es um das ausleben von fantasien geht. das ich die jenige bin, die am ende des abends wieder mit ihm nach hause fährt. ich weiß, dass ich bei ihm an erster stelle steh und das hat er mir auch schon gezeigt.
...
Ich denke, in dieser Textpassage sind ganz viele Ursachen für die Verlustangst versteckt. *zwinker* *ja*

1. Mit den anderen ist es "nur Sex"
2. Es geht nur um das Ausleben von Fantasien - mit anderen Worten: Es ist nix reales, nix wirkliches
3. Mit mir (also dir) fährt er abends immer wieder heim.
4. Ich (also du) stehe an erstes Stelle (und das hat er mir auch schon gezeigt !)

Dahinter steckt vermutlich:
bei 1.: Er liebt die anderen nicht. Aber es ist die Angst da, dass er sich auch in eine andere verlieben könnte - und dann ...? *oh*
Meinst du, dass er - wenn er denn eine andere liebt - dich nicht mehr oder zumindest weniger lieben würde?

bei 2.: Es könnte ja aber auch auf andere Bereiche übergehen, also "real" werden, mehr als nur ein "Spiel" - und dann ...? *oh*
Und dann wäre es ja quasi fast schon so wie mit dir. Er "spielt" nicht mehr nur mit den anderen, es wird "was Ernstes" - und dann --> Siehe 1.

Du schreibst ja auch ein Stück weiter unten selbst: Du hast Angst, ihm dann nicht mehr zu reichen, dass andere besser oder schöner sind für ihn.
Aber du wirst doch dadurch, dass er vielleicht auch mal eine andere Frau liebt, nicht schlechter. Du bist doch immer noch der gleiche Mensch, die gleiche Frau. Warum sollte er dich also weniger lieben als vorher oder auch als die andere, die er jetzt eventuell auch liebt.

Oder um es aus dem Ansatz der BA zu sagen: Wenn du ihm eine sehr gute Tanzpartnerin bist, eine sehr enge Freundin beim Tanzen - was ändert sich daran, wenn da bei ihm noch ein sehr enger Freund zum Angeln oder Fußballspielen dazu kommt und bei dir eine sehr enge Freundin zum Shoppen oder Haare Stylen oder Inline-Skaten?

bei 3.: Hier weiß ich nicht so genau: Ist es dir wichtig, ihn abends wieder bei dir zu haben - oder ist es dir wichtig, dass er abends nicht bei einer anderen Frau ist (also, bei einem Kumpel wäre z.B. OK)?
Im ersten Fall ist es wohl deine Angst vor dem Alleinsein, vor dem Verlassenwerden (vermutlich in Verbindung mit den ersten beiden Punkten). Im zweiten Fall ist es wahrscheinlich eher Eifersucht im Sinne von Neid? Aber sich auch ein wenig mit den ersten beiden Punkten verbunden - die Angst, es könnte da mehr draus werden.

bei 4.: Da stelle ich mal eine Frage: Können nicht auch zwei Menschen an erster Stelle stehen? Oder vielleicht sogar drei?
Und wenn ja - was wäre daran so schlimm?

Oder - um wieder auf das Beispiel mit den sehr engen Freunden zurück zu kommen - würde es dich genau so stören, wenn z.B. bei ihm beim Fußballspielen jemand anders an erster Stelle steht? Oder wobei auch immer (nur eben nicht in der Liebe und beim "realen", also nicht "gespielten" Sex)?
*****500 Mann
638 Beiträge
@ insatiable_two
Hallololo aus Berlin!
Wünsche Euch schöne Pfingsten!

--> Strichliste!!!!

Immer wenn etwas geschieht, dass nur Dich betrifft - ohne Vergleich mit anderen, oder wenn es etwas ist, wobei Du besser bist als andere oder ganz spezielle "Liebesbeweise" seitens Deines Lieblings, gibt es einen Strich!
Bei 20, 50, 100 Strichen gibt es eine Belohnung (sucht Euch was aus). Das funktioniert besser, wenn Ihr das zusammen macht - daher muß jeder um die Problematik wissen!
Irgendwann geht es nicht mehr um die Belohnung, sondern Du erkennst, es geht eindeutig um Dich -- nicht um die Anderen.

LG! Helmut
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
@lekki
kannst du das bitte mal genauer erklären was du meinst für konkrete Situationen für die es Striche gibt ?
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
Selbstliebe
ich hab gerade etwas sehr Schönes über Selbstliebe gelesen daher will ich euch das mal gerne mitteilen, vielleicht gefällt es euch auch so gut wie mir *freu*

Selbstliebe wird von vielen Menschen mit Egoismus verwechselt, mit Überheblichkeit, Eitelkeit oder Stolz..... Selbstliebe ist die Grundnahrung für dich und dein inneres Kind, für jenen Teil von dir, der seit deiner Kindheit immer wieder nach Anerkennung, Zuwendung und Liebe verlangt und nicht genug bekommen kann. Dein dir zur Verfügung stehendes Potential an Selbstliebe kann durch deine Vergangenheit, durch zu hohe oder falsche Erwartungshaltungen, durch deinen Platz innerhalb deiner Herkunftsfamilie, durch Verluste oder Enttäuschungen stark geprägt worden sein. Verurteile dich nicht für deine Fehler und Schwächen, sondern sei tolerant zu dir selbst. Warte nicht darauf, dass du von anderen Absolution oder Verständnis bekommst, sondern verzeihe dir selbst......

Aus Ingrid Auers Buch
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
Verlustängste und andere Ängste
Ich hab auch gerade im gleichen Buch noch etwas zu Ängsten gelesen, was ich so treffend finde, das ich es euch auch mal hier rein posten will :

Ängste sind Gedanken
Hast du dir schon einmal bewusst gemacht, das Ängste zum überwiegenden Teil Gedanken sind und nicht Gefühle, obwohl man meinen möchte, Ängste und Sorgen seien menschlichen Emotionen zuzuordnen? Ängste entstehen im Kopf, sie sind das Produkt früherer Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen, aber auch Projektionen von Außen, wie Sorgen, Warnungen, negative Berichte und Erzählungen, Wenn du mit diesen Gedanken und Informationen stark in Resonanz gehst, können sie sich in der Folge zu negativen Gefühlen entwickeln. Deshalb ist es wichtig, von Zeit zu Zeit Gedankenkontrolle oder "Gedanken-Hygiene" zu betreiben, um aufkommenden Ängsten und Sorgen entgegen zu wirken. .......

*****olf Mann
59 Beiträge
Von der Liebespflicht
Auch ich gehöre zu denjenigen, die diesen Thread bislang nur passiv, wiewohl sehr aufmerksam verfolgen. Dank zunächst an alle Aktiven und ihre Mühe, Erfahrungen und Gedanken hier zu teilen.

Ich finde hier vor allem zwei Verständnisse von Eifersucht:

• Eifersucht als Verlustangst - gemeinhin wird darauf geantwortet: Der andere gehört einem doch nicht. Empfohlen wird, gegen die Eifersucht das eigene Bessitzstandsdenken zu überprüfen, zu revidieren, bzw. Besitzstandsdenken in Beziehungsfragen völlig über Bord zu werfen.

• Eifersucht aus mangelndem Selbstwertgefühl heraus - gemeinhin wird darauf geantwortet: Die Ursachen liegen tief im eigenen Unterbewusstsein verborgen. Empfohlen wird eine gründliche psychologische Selbstanalyse, anschließend eine Aufarbeitung der Vergangenheit mit dem Ziel der Erhöhung des Selbstwertgefühls.

Beides sind sehr kluge Analysen und Antworten. Sie sind jedoch sehr bequem für denjenigen in der Beziehung, der nicht eifersüchtig ist, bzw. dessen Verhalten der Auslöser von Eifersucht ist.

Ich empfinde Eifersucht jedoch vor allem als Verunsicherung, Verunsicherung als Ergebnis von Beziehungsunklarheiten. Ich könnte auch sagen, Eifersucht als Angst vor einem Beziehungsirrtum. Eifersucht als Schmerz über einen Beziehungsirrtum.

Wenn ich eine Beziehung eingehe, entsteht ein großer Teil des Glückes darüber aus dem Gefühl von Übereinstimmung und Verlässlichkeit. Zwar wäre großer Zufall, wenn die Vorstellungen der beiden Beteiligten darüber, was diese Beziehung bedeutet, genau deckungsgleich wären. Trotzdem glauben Millionen von Menschen, dass jeder dasselbe meint, wenn er sagt: "Ich liebe Dich". Ein großer Irrtum!

Wenn man Glück hat, ergibt sich die Bedeutung von Liebe aus dem gemeinsamen soziokulturellen Umfeld. In einer individuell äußerst zersplitterten Gesellschaft wie unserer, sind jedoch die Verständnisse von Liebe bei zwei beliebig herausgegriffenen Individuen extrem unterschiedlich. Damit wir uns in der Beziehung aufeinander verlassen können, wäre eine genaue gemeinsame Definition der Beziehungsgrundlage extrem wichtig. Im Gefühlsüberschwang jedoch unterbleibt sie fast immer.

Unter diesem Blickwinkel gesehen gibt es keine Schuldigen. Eifersucht ist vielmehr das Resultat eines Missverständnisses. Der, der Eifersucht empfindet, stellt angstvoll fest, dass etwas, worauf er sich in der Beziehung verlassen hat, in Wirklichkeit nicht verlässlich ist. Manchmal reicht sogar die auch nur die Befürchtung, dass dies so sein könnte. Tiefe Verunsicherungen sind die Folge.
Damit wird aber auch deutlich, welches Kraut gegen diese Verunsicherung gewachsen ist: Ernst nehmen. Klar stellen. Erneute Versicherung.

Es gibt in jeder Eifersucht hervorrufenden Situation einen handelnden und einen passiven Part. Es ist der Passive, der schmerzvolle Eifersucht empfindet.
Mag also sein, dass in der jeweiligen Stuation ein Dissens in der Auffassung darüber, was die Liebe bedeutet, aufgetreten ist.

Ich halte es in einer Eifersuchtssituation für die Liebespflicht des Handelnden für positive Klarheit zu sorgen. Dem Eifersüchtigen klar zu sagen, was seine Liebe zu ihm bedeutet. Und zwar konkret. Klar zu sagen, worauf er sich verlassen kann. Klarzustellen, was für ihn selbst das Eifersucht auslösende Handeln bedeutet. Und damit eine neue Verlässlichkeit zu schaffen.

Den Liebenden mit seiner Eifersucht allein an sich selbst zurückzuverweisen, halte ich für eine bedenkliche Mischung aus Bequemlichkeit und Grausamkeit.

Beispiel:
Ich sah gestern Abend einen Film über den Tango argentino. Darin berichtete eine professionelle Tangotänzerin, wie verstört ihr Freund war, als er sie zum ersten Mal in einer Tangoshow auftreten sah. Für ihn war jeder Tangotanz seiner Freundin eine erotische Dreiminutenaffaire mit einem anderen Mann. Sie behauptete jedoch, sie würde doch nur den Tanz lieben ...
Offensichtlich hatte der Freund geglaubt, dass das Gefühl, das sie im Tango gegenüber einem anderen Mann ausdrückt, Teil ihrer Zweierbeziehung ist. Er muss feststellen, dass er sich darin getäuscht hat. Das verunsichert. Wichtig wäre es nun zu verstehen, auf was er sich denn tatsächlich in der Beziehung zur Tanguera verlassen kann. Diese Versicherung blieb sie ihm jedoch mit der abwiegelnden Bemerkung schuldig. Mit seiner Eifersucht ließ sie ihn allein.
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
@mannwolf
ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mich auf LIEBE ganz einlasse, gibt es keine Sicherheiten, LIEBE ist ein Geschenk, diese kann auch einseitig sein.
Eine Ehe gibt dir Sicherheit, Regeln und Anspruchsgrundlagen und meistens geht dabei die LIEBE flöten. *g*
LIEBE ist ein unsicheres Geschäft.
Aber ich gebe dir recht eine Partnerschaft braucht Ziele, Wünsche, Vorstellungen und bestenfalls gemeinsame Visionen. Ich finde es auch wichtig, so klar wie möglich zu kommunizieren, dies hängt aber immer davon ab, wie klar mein Gegenüber ist in der eignen inneren Entwicklung. Denn alles ist ein Prozess, eine Weiterentwicklung, was gestern noch klar war, kann morgen schon wieder unklar sein, weil neue Fragen , neue Erkenntnisse aufgetaucht sind. Ich denke die wirkliche Sicherheit findest du in dir selbst, indem du für dich Klarheit hast, was du willst, was du leben möchtest, was du fühlen möchtest und darauf deinen Schwerpunkt legst und umso klarer du dir bist und dies artikulierst gegenüber deiner Partnerin umso klarer kann sie sich werden was sie will. Das ist mein persönlicher Erkenntnisstand heute. *g* Aber ich entwickle mich weiter, vielleicht denke ich irgendwann anders darüber. Das Leben und die LIEBE sind in meinen Augen nichts Starres, es ist ein Fluss, etwas Lebendiges, es bedeutet, Wandlung und Änderung und dies wiederum beinhaltet auch Unsicherheiten.
Es gibt in der Liebe keine Pflicht, ich kann niemanden dazu verpflichten mich zu lieben ich kann es nur als Geschenk annehmen wenn ich geliebt werde.
Pflichten und Rechte gibt es nur in Verträgen, also Eheverträgen *g*

Der Lohn der Liebe ist es zu lieben
nicht geliebt zu werden

*****olf Mann
59 Beiträge
@ananga
Zustimmung!

Es gibt sie, die große hingebungsvolle Liebe, die nichts fragt, nichts will, nichts verlangt. Immer gibt und darin ihr Glück und ihre Erfüllung findet. Ich hege Hochachtung verneige mich davor.
Eine solche Liebe ist absolute Privatsache. In sie ist nicht hineinzureden, geschweige denn hineinzuurteilen.
Eine solche Liebe braucht kein reales Gegenüber. Eine solche Liebe kann grenzenlos sein. Auch grenzenlos rücksichtslos. Honi soit qui mal y pense!

Ich frage mich allerdings, was in einer solchen Liebe noch von Beziehung und Gegenseitigkeit übrig bleibt.

Es ist richtig. Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Enttäuschung entstand, als sie sich auf andere verlassen haben. Kann sein, dass Missverständnisse die Ursache waren. Oder auch bewusster Vertrauensbruch. Wie auch immer, eine weit verbreitete Ansicht lautet: Damit der dadurch entstehende Schmerz (mit Lähmung, Zweifel, Hoffen, Bangen etc.) sich nicht wiederholt, sollte man sich idealerweise allein auf sich selbst verlassen. Eben auch in Liebesdingen. Die Forderung lautet: Mache Dich unabhängig von der Liebe anderer, dann kannst Du selbst lieben wen und wie immer Du willst.

Dieser Rat kommt mir allerdings ganauso vor wie die Empfehlung, um Unfälle zu vermeiden, am Straßenverkehr gar nicht erst teilzunehmen.

Ich verstehe eine Liebesbeziehung als verlässliche gegenseitige Liebe, in der ich mich sicher aufgehoben und zu Hause fühlen kann Ist das überhaupt möglich?

Ich unterscheide zwischen der Liebe an sich, grundsätzlich ein unsicheres Geschäft ohne Ansprüche und Regeln, und einer Liebesbeziehung, die man bewusst eingeht.

Selbstverständlich ist eine Liebesbeziehung dynamisch - mit der Zeit verändern sich die Menschen und ihre Gefühle, und möglicherweise müssen die Grundlagen einer Beziehung durch Kommunikation angepasst werden. Kann auch sein, dass mit der Zeit elementare Grundlagen für einen Beziehungsbeteilgten unrettbar wegfallen (ohne dass die Liebe an sich in Frage zu stellen wäre). Kann sein, dass eine Liebesbeziehung dann zu Ende ist.

Selbstverständlich ist eine Liebesbeziehung auch limitiert - jeder Mensch verfügt über eine Vielzahl von Beziehungen. In vielen von diesen Beziehungen spielen auch Gefühle eine Rolle. Umso wichtiger ist die Klärung dessen, was der Einzelne in die Liebesbeziehung einbringen will und was nicht. (Z.B. will manche Frau ihren Mann auch als ihren besten Freund und Vertrauten. Andere dagegen wollen andere Menschen in dieser Rolle.)

Und selbstverständlich ist eine Liebesbeziehung ein Geschenk. Auch gegenseitig bleibt sie ein Geschenk. Ohne wenn und aber.

Ich meine, es wäre viel gewonnen, wenn jeder, der in eine Liebesbeziehung hineinfällt, wüsste, was für ein Liebestyp er ist, was sein Herz will und worunter es zerbrechen würde. Dann wäre die Kommunikation unter Liebenden soviel klarer und Liebesbeziehungen wären soviel glücklicher... (Wenn das mal keine Utopie ist!)
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
Ich meine, es wäre viel gewonnen, wenn jeder, der in eine Liebesbeziehung hineinfällt, wüsste, was für ein Liebestyp er ist, was sein Herz will und worunter es zerbrechen würde. Dann wäre die Kommunikation unter Liebenden soviel klarer und Liebesbeziehungen wären soviel glücklicher... (Wenn das mal keine Utopie ist!)

auf jeden Fall, umso bewusster und klarer ich bin was ich wünsche, was meine Bedürfnisse sind was ich erleben will mit einem Menschen umso glücklicher kann es werden und es erspart Leid auf beiden Seiten, aber es ist doch schön zu sehen wie ich mich selbst dahin entwickle und mein Gegenüber auch, es ist schön zu erleben, wie die Bewußtheit und die Achtsamkeit zunimmt bei mir und bei anderen, es ist schön für mich zu erleben wie mein Gegenüber sich selbst besser kennen lernen will und sich selbst besser und klarer und bewusster zu artikulieren lernt, ich finde es schön mich selbst in diesem Bewusstseinsprozess zu erleben und erfreue mich daran, wenn mein Freund/Gegenüber im gleichen Prozess auf seinem Weg wandelt und mir davon berichtet *freu* das ist für mich Glück....*sonne*
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
Ich meine, es wäre viel gewonnen, wenn jeder, der in eine Liebesbeziehung hineinfällt, wüsste, was für ein Liebestyp er ist, was sein Herz will und worunter es zerbrechen würde. Dann wäre die Kommunikation unter Liebenden soviel klarer und Liebesbeziehungen wären soviel glücklicher... (Wenn das mal keine Utopie ist!)

und das Hineinfallen kann auch in ein Hineingleiten gewandelt werden*g*
es gibt en Buch über den "Liebestyp", das Buch hat mir ein Freund empfohlen:
ich hab es mir gekauft und gelesen *g*

von Julia Peirano und Sandra Konrad

"der geheime Code der Liebe" " Entdecken Sie Ihr Beziehungs-Ich und finden Sie den richtigen Partner" erschienen im List Verlag
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
aber ich glaube wenn man/frau aktiv in dieser Gruppe mitmacht und mitliest und schreibt, dann erkenne ich und man/frau auch seinen/meinen Beziehungstyp *lach* ohne das obige Buch zu lesen.....

das war jetzt ein Werbeblock !! *g*
********_bln Frau
11.887 Beiträge
Ein guter Werbeblock *lol*

Ich finde Bücher und dieses Forum z.B. ergänzen sich sehr gut. In Büchern fand ich schon so manches Mal die Formulierung für ein Gefühl, was ich nicht einordnen oder benennen konnte. Es hat dann manchmal was von einem Aha Effekt *smile*

In dem Forum/Gruppen erkenne ich wo ich für mich stehe, wo ich vielleicht noch hin möchte oder wo mir Grenzen gesetzt werden für den Moment. Finde beides sehr spannend *zwinker*

Einen tollen Start in die Arbeitswoche *wink*

timeless
*****500 Mann
638 Beiträge
@ ananga
Hallololo !

Was kann ich genauer beschreiben - jede Situation halt, in der man (Frau) erkennt, dass Er / Sie geliebt wird, in der es nur um sie / ihn geht.

LG! Helmut
****ga Frau
17.984 Beiträge
Themenersteller 
@lekki
ah ja ok jetzt verstehe ich *ja*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Gruppen-Mod 
Puh, da kam ja heute was zusammen :)
... und das bei der Hitze (zumindest hier im Osten). *sonne* *schwitz*

*****olf:
Beides sind sehr kluge Analysen und Antworten. Sie sind jedoch sehr bequem für denjenigen in der Beziehung, der nicht eifersüchtig ist, bzw. dessen Verhalten der Auslöser von Eifersucht ist.
Ja, für den, der nicht eifersüchtig ist, ist es leicht und bequem gesagt. Derjenige hat diese Entwicklung ja wahrscheinlich auch schon hinter sich (oder das Glück, gar nicht erst besitzdenkend erzogen worden zu sein *zwinker* ).

Du unterscheidest auch sehr gut Ursachen und Auslöser der Eifersucht. Wenn man sich von Eifersucht befreien möchte, muss man beides beachten.

Zuerst gilt es meiner Meinung nach, die konkreten Auslöser zu erkennen. Oft ist das gar kein besonderes Verhalten des Anderen, sonder auch nur wieder "Kopfkino" beim Eifersüchtigen (hast du im folgenden auch sehr gut beschrieben - besonders auch in deinem Beispiel am Schluss *danke*). Deshalb plädieren wir ja so für eine offene und ehrliche Kommunikation in den Beziehungen. Miteinander reden - das ist ganz, ganz wichtig. Wir merken es ja auch hier im Forum, wie schnell auch mal etwas missverstanden werden kann - einfach weil der Schreiber ein anderes Bild vor Augen hat als der Leser und beide nicht miteinander kompatibel sind.

Der zweite Schritt ist aber dennoch, auch die beiden von dir genannten Ursachen der Eifersucht anzugehen: Verlustangst (Besitzansprüche) und Minderwertigkeitsgefühle.

Für (oder besser gegen) das erste hilft sehr gut die innere Einstellung von Ananga:
****ga:
wenn ich mich auf LIEBE ganz einlasse, gibt es keine Sicherheiten, LIEBE ist ein Geschenk, diese kann auch einseitig sein.
...
LIEBE ist ein unsicheres Geschäft.
und die Zusammenfassung:
****ga:
Der Lohn der Liebe ist es zu lieben,
nicht geliebt zu werden
Das ist kein außergewöhnliches Ideal der Liebe, DAS ist LIEBE *ja* *top*

Eine Liebesbeziehung baut darauf auf - und in einer Beziehung wird sich auf Dauer eine gewisse Ausgewogenheit im Geben und Nehmen einstellen. Aber auch bei einem Ungleichgewicht wird die Beziehung nicht gleich in die Brüche gehen, wenn beide durch Liebe verbunden sind. Diese Liebe gilt es daher zu stärken und vor allem auch, sie sich selbst und dem/den Partner(n) bewusst zu machen.

Und dabei hilft dann vielleicht auch der Vorschlag von Helmut mit der Strichliste. *ja*
*********lueck Mann
9.746 Beiträge
Ich zitiere mal aus einem Buch welches ich gerade lese....

***************tenbach:
Eifersucht gehört zur Lust wie die Schärfe von Capsaicin zum »Chili con
Carne«.

Gefährlich wird es erst...wenn das Ganze übertrieben wird. find
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