Keine Zeit
Wenn ein Partner sich zurückzieht und das mit "Ich habe weniger Zeit (für dich)" begründet, so ist das erst einmal ein wertfreier Fakt (so wie Feuer_Flamme das auch beschreibt).
Es gibt zwei wertfreie Möglichkeiten darauf zu reagieren:
1. Ich nehme das zur Kenntnis und nutze so die Mehr-Zeit, die ich dadurch erhalte, selbst vermehrt für Dinge, die mich interessieren.
Je länger so ein Zustand anhält, desto mehr lebt man sich wahrscheinlich auseinander, bis man irgendwann kaum noch verbindendes verspürt, wenn dieser Prozess nicht gestoppt wird (z.B. dadurch, dass man wieder mehr Zeit füreinander hat).
2. Ich nehme das zur Kenntnis und erkläre meinem Partner unmissverständlich (aber ohne Vorwurf, denn er hat sicher klare Gründe dafür, weshalb er weniger Zeit hat), was dieser Zustand in mir bewirkt.
Dann können wir offen darüber reden, wie wir gemeinsam weiter damit umgehen wollen. Zum Beispiel, dass ich die Mehr-Zeit für mich für andere schöne Dinge nutze. Oder aber auch, dass der Partner versucht, wieder mehr Zeit für mich zu haben oder die verbleibende Zeit intensiver mit mir zu verbringen.
Eine drittende, aber wertende Möglichkeit besteht z.B. darin:
3. Ich mache ihm Vorhaltungen, er/sie würde mich nicht mehr lieben, früher hätte er/sie mehr für mich übrig gehabt etc. (also quasi deutlich ausgedrücktes Eifersuchtsverhalten).
Ich bevorzuge eindeutig die Möglichkeit 2, weil ich sie für sehr konstruktiv halte.
Die insgesamt am häufigsten auftretende Reaktion wird wohl die Möglichkeit 3 sein