Liebe vs. Tausch
Ich würde an das Thema des Threads erst mal gerne theoretisch heran gehen. Geben und Nehmen, insbesondere wenn es - wie hier im Thread - mit Gleichwertigkeit verbunden ist, nennt man Tausch - oder genauer: Äquivalententausch. Äquivalententausch ist das Prinzip auf dem unsere Geldgesellschaft beruht.
In einer Partnerschaft - nach meiner Lesart der Kern einer nicht näher bezeichnenten Beziehung - kann (Äquivalenten)tausch sinnvoll sein. Immerhin handelt es sich um gemeinsame Lebensbewältigung und dafür kann das Mittel des Tauschs durchaus mal adäquat sein.
In einer Liebes(!)beziehung hat Tausch aber nichts zu suchen. Tausch tötet Liebe. Oder eigentlich: Liebe lässt keinen Tausch zu.
Mein zweites Herangehen an das Thema ist persönlich. Ich habe die Postings gelesen und bei manchen konnte ich beim allerbesten Willen nicht nachfühlen, was da abgeht.
******ide:
Knifflig wirds dann bei diesen Spielchen wie "immer rufe ich ihn an, nie meldet er sich von sich aus" oder "er hat doch gestern gesehen wie mies es mir ging, warum kümmert er sich nicht" oder "jetzt war er die ganze Woche bei anderen Menschen, und hat noch nicht mal am Wochenende für mich Zeit".
dreamside hat es eigentlich schön auf den Punkt gebracht: Das sind Spielchen. Und das hat mit Liebe erstmal gar nichts zu tun, sondern mit Macht - es sind nämlich Machtspielchen.
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Freundschaft Plus, die für mein Gefühl mit solchen Geben-und-Nehmen-Sachen / Machtspielchen angefüllt war. Manifestiert hat sich das darin, dass sie mir dauernd was schenken wollte - ich aber nicht beschenkt werden wollte. Weil ich genau das Aufrechnen im Hintergrund gespürt habe. Ich habe das nicht lange ausgehalten und das dann beendet.
Und auch: Ich denke einfach nicht in Kategorien von Geben und Nehmen. Wie anstrengend wäre das denn, nicht nur auf das Äquivalentenkonto in meiner Geldbörse zu schauen, sondern auch noch x Beziehungskonten zu pflegen
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Gruß
Stefan