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BA und Kinder

*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
BA und Kinder
Das Thema Kinder kommt immer wieder in solchen "nicht-klassischen" Beziehungskonstellationen vor.

Ich möchte das mit einer eigenen, kleinen Geschichte einleiten:
Vor gut 25 Jahren lebten meine Mone und ich mit unserem ersten Sohn in einer Studenten-Groß-WG mit 6-8 anderen jungen Paaren zusammen. Er war das einzige Kind in dieser WG (seine ersten beiden Lebensjahre) und natürlich der Liebling aller *g*
Geschadet hat es ihm nicht, mehr als nur seine Eltern als Bezugspersonen zu haben.
Mit knapp 2 Jahren kam dazu eine sehr enge Freundschaft mit einem anderen Paar. Ich hatte zu ihr eine Liebesbeziehung - darüber kam dann erst die familiäre Freundschaft, die auch ihren Mann, meine Mone und unsere Kinder umfasste, zustande. Die anderen beiden Jungs waren 5 und 8 Jahre alt. Wir haben sehr viel miteinander unternommen, und Außenstehende hatten es sicher oft nicht leicht festzustellen, wer da zu wem gehört - weder unter uns Erwachsenen noch unter den Kindern. *ggg*
Leider haben wir uns dann nach Abschluss des Studiums durch die räumliche Trennung aus den Augen verloren, Mitte der 80er gab es noch kein Internet, kein FB und kein Whatsapp *zwinker*


Ich bin mir sicher, dass diese Patchwork-Beziehung keinem der Kinder geschadet hat.

Wie seht ihr das?

Brauchen Kinder möglichst genau eine Mutter und genau einen Vater? Oder können sie genau so gut mit mehr als 2 Elternteilen aufwachsen? Und ist es wichtig, dass der soziale Vater auch der biologische Vater ist (bei mehreren Vätern kann es ja max. nur einer von ihnen sein *zwinker* )?
Ich glaube, wenn alles harmonisch zu geht wie in eurem Fall, hört es sich für mich eher nach einer offenen, liebevollen Großfamilie an. Kinder nehmen wohl eher Schaden, wenn sie nicht geliebt werden und ihre Eltern den ganzen Tag streiten. Trennungskinder die ja meistens von den angestachelten Müttern gegen die Väter ausgespielt werden. Kinder brauchen Liebe und Geborgenheit.
*****s42 Mann
11.912 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
****i73:
Ich glaube, wenn alles harmonisch zu geht wie in eurem Fall, hört es sich für mich eher nach einer offenen, liebevollen Großfamilie an.
Genau darum geht es mir auch. Genau das wäre gelebte Beziehungsanarchie *g*
****ne Frau
8.397 Beiträge
Ich denke so lange die Kids klein sind ist das sicher kein Problem.
Nur wenn sie in die Pupertät kommen sollten sie schon feste Bezugspersonen vor sich haben. Und ich gebe es zu, ich würde mir das nicht nehmen lassen wollen, so anstrengend es auch ist. Das sind dann tatsächlich meine Kinder für die ich auch von rechtlicher Seite gerade stehen muß, wo ich und der Vater Entscheidungen treffen muß die das ganze Leben oder auch nur den nächsten Schritt beeinflussen.
Keine Frage, das geht sicher auch mit anderen Menschen die sie als Ansprechpartner haben.
Aber wie oft sind Eltern nicht einer Meinung? Was wäre das für ein Chaos wenn dann mehrere Menschen gleichwertig miterziehen würden?

Etwas anderes ist es was die Offenheit angeht.
Meine Kids (fast 15 und 12) fragen schon nach und erleben wie gut unser Leben funktioniert.
ABER (da ist es *zwinker*) meine Kinder sollen für sich selbst ihren Weg finden.
Ihr Glück ist mir wichtig.
*******na57 Frau
22.245 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Kinder brauchen
liebevolle Bezugspersonen. Einen stabilen Rahmen - bei Euren Kindern sind das die Eltern, die bei allen wechselnden Beziehungen immer für die Kinder da waren, oder ?
Und dann viele andere Menschen, die das Kind lieben und umsorgen - was kann kind sich mehr wünschen ?

Und natürlich muss jemand - in dem Fall die Eltern - die Grundsätze der Erziehung vorgeben und verantworten. Aber wenn sich Leute so eng zusammen tun, dann haben sie sicher auch ähnliche Auffassungen über ... z.B. abends ausgehen, Alkohol, Zigaretten, beim Freund übernachten, Computerspiele ...

Meine Erfahrung ist, dass vielfältige und unterschiedliche Menschen und Lebensstile einem Kind nicht schaden. In der Regel kapiert es schnell, dass es woanders anders zugeht, als bei den Eltern, und kann damit gut leben. Es schadet einem Kind nicht, zu lernen, dass andere Menschen anders leben - das macht flexibel und tolerant.

Das Ganze erinnert mich an Aldous Huxley's Roman "Island" (dt.: Eiland) und seinem Familiensystem, wo ein Kind von einem ganzen Dorf aufgezogen wird. Wo ein Kind einfach in eine andere Familie zieht, wenn es zu Hause unerträglich wird - z.B. bei ständigen Streitereien der Eltern, während sich andere Mitglieder der Gemeinschaft um das unglückliche Paar kümmern.

Was die Väter angeht - ich denke, ein liebevoller Vater ist wichtig, wobei egal ist, ob er biologisch oder sozial der Vater ist. Allerdings hat ein Kind ein Recht auf die Kenntnis seiner Herkunft.

.
********el64 Frau
636 Beiträge
Trennungskinder die ja meistens von den angestachelten Müttern gegen die Väter ausgespielt werden.

Das ist heut zu Tage leider auch anders rum der Fall. Ich finde es sowieso schrecklich das die Kinder immer die leidtragenden sind...jedenfalls wenn sie noch nicht selber entscheiden können wann sie wen sehen wollen.

Ich finde es auch sehr schön, wenn Kinder mehrere Personen haben die sich um sie kümmern. Das erwähnte mit dem wenn Streit zwischen den Partner herscht, dann ist immer noch jemand anderes da , der sich um die Kids kümmert.
********el64 Frau
636 Beiträge
Meine Erfahrung ist, dass vielfältige und unterschiedliche Menschen und Lebensstile einem Kind nicht schaden. In der Regel kapiert es schnell, dass es woanders anders zugeht, als bei den Eltern, und kann damit gut leben. Es schadet einem Kind nicht, zu lernen, dass andere Menschen anders leben - das macht flexibel und tolerant.

Ich finde es gut, wenn die Kinder auch sehen wie es woanders zugeht, egal ob das ist in einer Beziehung der Eltern ist oder wo anders.

So können sie nur lernen und dann später selbst entscheiden welchen weg sie mal gehen möchten, sei es Beziehungstechnisch oder anders.
*******n_hh Mann
79 Beiträge
neue Horizonte für die Kinder
ich finde es gut, wenn die Kinder auch sehen wie es woanders zugeht, egal ob das ist in einer Beziehung der Eltern ist oder wo anders.

JA - das finde ich auch. Das will ich auch unbedingt unterstützen!!!

Aber wenn es um das Aufbrechen der eigenen moralischen Vorstellung und Prinzipien geht, dann kneife ich immer gern und nehme dann das Leben meiner Kinder zur Ausrede. Meine absolute Schwachstelle!! Wenn ich das so schreibe, denke ich, dass es das ja auch nicht sein kann..... hmh....

Eine gelebte BA könnte in erweiterter Form also durchaus auch eine FA (Familienanarchie) hervorbringen. Darüber werde ich mal nachdenken.
Danke fürs mitlesen.... ich gehe jetzt mal nachdenken *nixweiss*
*******na57 Frau
22.245 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich hab neulich mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo eine Frau zwei Männer liebte und alle drei auch mit den Kindern schließlich zusammen lebten. Es war sehr interessant und ein sehr sensibler Filmbericht - und wenn die Kinder damit aufwachsen und eben zwei liebevolle Papas haben, stört sie das auch nicht.

Ich habe ein "liederliches" Single-Leben, weil ich mit keinem meiner Liebsten direkt das Leben teile - das kapiert sowieso keiner, also rede ich nicht darüber. Mein Sohn ist schon 22 und wir mischen uns in unsere persönlichen Angelegenheiten gegenseitig nicht ein.

Aber selbst in einer "konventionellen" Kindheit haben die Kinder ja in der Regel mehr Personen, die sich auch mal zeitweise kümmern (können): Omas und Opas, Onkel und Tanten, die Familien von Freunden, Tagesmutter ... meiner hatte immer das Gefühl, dass er nie alleine da stand, wenn ihm die Mama zu sehr auf die Nerven ging und wir Streit kriegten.

Und er wusste und weiß, dass er der wichtigste Mensch in meinem Leben ist, auch oder vielleicht gerade weil ich ihn immer ziehen ließ, wenn er mal woanders hin wollte. Von ihm und mit ihm habe ich das gelernt: Lieben ohne Klammern.
**********ister Mann
46 Beiträge
Schade, dass der Thread seit einem halben Jahr schon tot ist - oder vielleicht herrscht ohnehin allgemeiner Konsens über mögliche Antworten auf die Eingangsfragen. Ein schwieriges Thema in jedem Falle, da es keine eindeutig wahre Antwort dazu geben kann; dafür sind Persönlichkeiten und Dynamiken des Zusammenlebens zu verschieden.

Unsere Kids jedenfalls kennen wenig Kontaktscheu, da es - je nach Lebens- und Familienphase verschieden - um uns herum immer reichlich soziale Kontakte gab, viel Besuch, wilde Clantreffen (lange her, kennt nur der Älteste noch), Konzerte und Festivals und Zelten ... Das tut den Kindern richtig gut, sie greifen sich immer sofort neue Besucher oder Besuchte als Spielkameraden oder um ihnen Aufregendes zu erzählen und zu zeigen. Vielfältigkeit in den Bezugspersonen finden wir auch wichtig, wobei ein zu beliebiges und schwer abzugrenzendes Durcheinander ohne Struktur voll nach hinten ausschlägt.

Bei den engeren Freundschaften, die auch sexuell in Kontakt mit uns sind, ergibt sich bislang kein Problem, aber es finden dann immer mal Eifersüchteleien statt, die sich umso stärker und impulsiver - bzw. ungefilterter - im Verhalten zeigen, je jünger die Kinder sind. Die haben eben schon ihre primären Bezugspersonen, und im Normalfall ist da die biologische Mutter, insbesondere, wenn länger gestillt wurde, immer in der Priorität ganz oben; und wenn Papa eine Ansage macht, dann wird die nur selten durch eine gegenteilige Ansage eines Dritten unterwandert. Da spielt natürlich zum einen die deutlich höhere Zeitspanne unmittelbaren Zusammenlebens eine Rolle, zum anderen aber auch die gezielte Suche der Kindern nach einem festen Ankerpunkt, der eine Wertlinie vorgibt. Wenn die Kinder älter werden, kann das dann auch durchaus der Vater oder - je nach Familienverhältnissen - ein anderer Verwandter sein; für kleine Kinder ist dies immer erst mal die Mutter und deren emotionale Reaktion auf Fehlverhalten. Zu viel Wischiwaschi und heute so, morgen mal anders tut Kindern absolut nicht gut. Und wie schon erwähnt wurde: Das ist schon schwierig genug, wenn Eltern sich da einig sein müssen, damit das Zusammenleben harmoniert, bei noch mehr dauerhaften Bezugspersonen wird das umso schwieriger, und weil Kinder keinen Bock auf Hü und Hott haben, suchen sie sich irgendwann selbst ihren Primärbezug und orientieren sich an diesem.

Auf jeden Fall leben und erleben unsere Kinder unsere offene Form von Freundschaft und Beziehung mehr oder minder mit (wobei sie sich über die sexuellen Aspekte höchstens unterschwellig im Klaren sind - sie sind 2, 5 und knapp 11), und stören sich absolut nicht daran, bis auf die ganz natürliche Eifersucht, wenn vor allem Mama jemanden umarmt oder küsst - die reagieren da durchaus identisch, wenn ich das tue (in dem Moment bin ich Aufmerksamkeitskonkurrenz, auch im Bett; bei uns vermutlich auch dadurch bedingt, dass es aus dem Konzept fällt, wenn ich mal im Bett meiner Frau schlafe).

Alles (ist) Liebe
Daimon
*******na57 Frau
22.245 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich denke auch,
man muss das Alter der Kinder berücksichtigen - je jünger, desto fester die Ankerpunkte, egal ob das nun die biologische Mutter oder eine Adoptivmutter oder der Vater oder sonstwer ist. Meiner Erfahrung nach kommen sie dann doch erstaunlich schnell auch mit unterschiedlichen Menschen und Erziehungsstilen klar - siehe die Sache mit den Großeltern. Dass Oma verwöhnen darf und Mama das nicht tut, damit können sie leben.

Ich denke, dass Kinder einfach wissen müssen, wer ihre Eltern sind und wer hauptsächlich "zuständig" ist. Wessen Ansagen im Endeffekt gelten - das müssen dann auch andere Erwachsene im Beziehungsgeflecht respektieren, sonst kommen die lieben Kleinen auf die Idee, die Alten gegeneinander auszuspielen... *fiesgrins*

Es kommt ja auch die Zeit der Ablösung, es kommt die Pubertät. Vielleicht ist es da für alle Beteiligten entspannend, wenn es noch andere Erwachsene gibt, die das Kind kennen und lieben, die es nicht von den Eltern entfremden, die aber ein Ort sein können, wo der Pubertierende mal reden, Dampf ablassen und nachdenken kann. In herkömmlichen Familien sind das oft die Großeltern .

Man braucht ein Dorf, um ein Kind groß zu ziehen, heißt es doch ...
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