Joyclub und kein Ende...
Dann will ich mal unsere und meine Geschichte beisteuern. Wir waren vor 4-5 Jahren schon einmal als Paar hier unterwegs. Wir haben das ganze Probierpaket mitgenommen. Haben die Clubs der Republik getestet (nichts für uns), hatten eine Affäre mit einem Mann (das endete tragisch), hatten die üblichen Kosakenzipfel-Abende mit anderen Pärchen, bei denen meist die Frauen unmotiviert als Deko herumsaßen.(Es war leider wirklich so!) Wir hatten eine Freundschaft zu einem anderen Paar und wir hatten irgendwann zusätzliche Einzelprofile, weil wir merkten,dass wir keine Swinger sind. Wir können Sex weder als Sport noch als Hobby betrachten. Wir mögen keine geselligen Fickabende und werden wohl wahrscheinlich nie mehr in einen Club gehen.
Wir mussten feststellen, dass das, was wir suchten, mit Gefühlen und mit so genannten Außenbeziehungen zu tun hatte. Was wir wirklich suchten, waren Affären und Liebesgeschichten, Freundschaften und Kontakte OHNE einander. Das war schmerzlich. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir waren einfach nicht reif genug, unsere Beziehung zu jung. Das Experiment "Mulitemotionalität" ging fürchterlich in die Hose und beinahe hätten wir uns verloren dabei.
Heute gehen wir ehrlicher miteinander um. Und haben viel Übung darin, uns unsere Bedürfnisse und Gefühle auch offen mitzuteilen. Das tut gut und ist dennoch oft schmerzhaft. Beziehungsanarchie leben wir im Augenblich noch nicht- Wir arbeiten viel, wohnen in einer spießigen, frommen Stadt, haben Kinder und berufsbedingt wenige enge Freunde. So suchen wir also hier nach Menschen, die in igrndeiner Weise an unserem Leben teilhaben wollen. Ich suche Männer, die an unserem Leben teilhaben wollen und an deren Leben ich teilhaben will und mein Partner sucht kreuz und quer. Es ist wahnsinnig schwierig, das mit Ansprüchen an Emotionalität und (ja! auch! Intellektualität) zu vereinbaren.
Dazu kommt, dass das Konzept mit Leuten schwieriger zu leben ist, die in festen und zumeist unglücklichen Beziehungen stecken. So fühle ich mich im Moment ein bisschen frustriert. Eine nach innen und außen offene Beziehung erfordert viel Kraft und das Hinzusuchen anderer Leute ebenfalls. Aber ich bleibe dran. Denn ich habe etwas zu geben und Lust, mir etwas zu nehmen. Außerdem liebe ich Dinge, die aussichtlos erscheinen!