Grundlegende Aspekte der BA
Ausgehend von einer aktuellen Diskussion in der BA-Gruppe bei Facebook möchte ich hier ein paar Gedanken über grundlegende Beziehungsbegriffe aus Sichet der Beziehungsanarchie zur Diskussion stellen. Die Reihenfolge stellt dabei keine generelle Rangfolge dar.1. Liebe
Wir sehen Liebe und Freundschaft als unbegrenzte Ressourcen an.
Beide generieren sich aus sich selbst heraus, wenn wir uns auf entsprechende liebevolle Beziehungen einlassen. Sie wachsen also mit der Zahl der Beziehungen, die wir eingehen und gestalten.
Sie sind nicht auf einen Freund / einen Liebespartner beschränkt.
2. Ehrlichkeit und Kommunikation
Wir kommunizieren ehrlich, wohlwollend und aufrichtig miteinander.
Lügen, Täuschungen und Heimlichkeiten untergraben das Vertrauen und wirken damit zerstörend auf Freundschaft und Liebe.
Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zueinander sind eine wichtige Grundlage, um Eifersucht zu vermeiden.
3. Unabhängigkeit
Jeder Mensch hat das Recht, unabhängig von anderen zu leben.
Wir verstehen, dass jeder in erster Linie selbst für ein Glück und seine Gefühle verantwortlich ist. Wir machen unser Lebensglück also nicht von der Beziehung zu bestimmten anderen Menschen abhängig.
4. Respekt
Wir respektieren die oben genannte Unabhängigkeit jedes Einzelnen.
Wir respektieren jeden Menschen so wie er ist, versuchen nicht ihn zu verbiegen oder nach unseren Wünschen zu verändern.
Wir nötigen niemanden gegen seinen Willen, seine Gefühle oder seine Überzeugungen zu handeln.
5. Dynamik
Menschen und damit auch Beziehungen zwischen ihnen unterliegen Veränderungen.
Wir lassen diese Veränderungen zu und betrachten eine Beziehung auch nicht als "gescheitert", wenn diese Veränderungen zu einer Trennung führen.
Wir bewerten Beziehungen danach, ob und wie sie uns in der Gegenwart gut tun.
Beziehungen, die uns unglücklich machen oder verletzen, können wir jederzeit beenden, ohne dass dies den früheren Wert für unser eigenes Leben schmälert (Vgl. mit 3.)
6. Erwartungen
Wir leiten aus unseren Gefühlen oder einer (gemeinsamen) Vergangenheit heraus keine Erwartungen, Ansprüche oder gar Forderungen an unsere Freunde und/oder Partner ab.
7. Konsens und Kompromiss
Wir teilen in unseren Beziehungen die Bereiche des Lebens miteinander, in denen wir ähnliche Vorstellungen und Wünsche haben (Konsens-Beziehungen). In Bereichen, in denen wir nicht übereinstimmen, müssen wir keine Kompromisse aushandeln, sondern können in diesen Bereichen unabhängig vom Anderen unsere eigenen Wege gehen, ohne dass es den Wert der Beziehung schmälert.
8. Regeln und Vorschriften
Menschliches Miteinander erfordert Regeln des Umgangs miteinander.
Diese gemeinsam vereinbarten Regeln ergeben sich aus einer offenen und ehrlichen Kommunikation und dem Respekt gegenüber der Individualität jedes Einzelnen.
Vorschriften und Dogmen im Umgang miteinander lehnen wir ab.