Meine Erfahrungen ...
Auch ich hatte schon Versuche mit Fernbeziehungen (300 Km und 700 Km Entfernung).
Es blieb bei den Versuchen, da es schwer ist, sich über diese Entfernungen wirklich näher kennen zu lernen und - schon aus Kosten- und Zeitgründen - man sich nur seltener gesehen hat. Daran sind diese bei mir auch gescheitert.
Wochenendbeziehungen hatte ich auch mit Partnern innerhalb von Berlin.
Da hatte in in der ersten ganz stark mit dem "Gast-Status" zu kämpfen, da ich mich nie wirklich wohl und geborgen fühlen konnte. Das führte dazu, dass ich mich am WE nicht erholen konnte und einfach kräftemäßig das nicht stemmen konnte. Hatte zu der Zeit auch noch meinen Sohn in meinem Haushalt zu versorgen und noch meinen, recht anspruchsvollen Job, dazu.
Meine zwei weiteren Versuche scheiterten an den unterschiedlichen Ansprüchen und Erwartungen, die dann der Partner an mich am Wochenende stellte. Wenn dann der andere nicht berufstätig ist und nun am We nur darauf wartet, dass ich da bin und dann so zu 100 Prozent "in Beschlag" genommen werde, ist das für mich auch zu viel. Mir fehlt dann die Zeit auch einmal für mich in Ruhe z. B. ein Buch zu lesen oder mal mit einer Freundin zum quasseln zu treffen.
Einer meiner Ex-Freunde fragte mich einmal - als wir über Zusammenwohnen sprachen - "Wie groß müsste denn die Wohnung sein, damit Du Deinen Freiraum hast?"
Ich antwortete ihm, dass das keine Frage von Quadratmetern sei sondern davon abhängt, wie sehr man den anderen vereinnahmt.
Also ich weiß nicht, ob ich nochmals die totale Wohngemeinschaft suche (habe aber auch schon 21 Ehejahre mit Familie und allem geschafft) - auf jeden Fall finde ich, dass bei Wochenendbeziehungen doch die Spannung, das Knistern länger aufrecht erhalten bleibt.
Der gemeinsame Alltag nimmt einem da doch recht viel von weg.
Bei meinem letzten Versuch war es vorher sehr schön, als wir uns nur von Samstagnachmittag bis Sonntagabend sahen und mal unter der Woche zum Essen oder Spazierengehen verabredet waren. Ansonten abends Telefonate.
Wenn kam auch er zu mir und so hatte ich den "Heimvorteil".
Da fühlte ich mich nicht so stark eingebunden, konnte meine Arbeitswoche gut schaffen und mich dann am Samstag um meinen Haushalt vormittags kümmern und ab dem Nachmittag auf die gemeinsamen Stunden zu zweit ganz entspannt freuen.
Später war er immer öfter bei mir (hing mit seiner veränderten beruflichen Situation zusammen) - zuletzt fast jeden Tag auch unter der Woche und das war mir dann einfach zu viel.
Also eine weite Fernbeziehung ist für mich jetzt ein NoGo - aber eine entspannte Wochenendbeziehung wäre für mich optimal, wenn sie eben darauf begrenzt bleibt. Diese Sehnsucht nach räumlicher Nähe rund um die Uhr habe ich bisher nicht wieder verspürt und ist in meiner jetzigen Lebenssituation auch nicht mehr erforderlich. Meine Familienplanung ist abgeschlossen und schon daher kein Zusammenwohnen mehr zwingend nötig.
Dafür ist mir mehr die mentale Nähe sehr wichtig und das Vertrauen zu einem Partner, der dieses Lebensmodell auch mag.