Ich würde auch zustimmen, dass Sex einen, wenn auch nicht ausschließlichen, Unterschied macht.
Nun, für mich macht Sex keinen Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft.
Guten und erfüllenden Sex kann ich auch ohne Liebe (und sogar ohne Freundschaft) haben, es genügt das momentane Gefühl der Zuneigung, des erotischen Interesses aneinander.
Auf der anderen Seite kann Liebe für mich auch sehr tief und innig ohne Sex existieren.
Vielleicht müßte man eher zwischen Partnerschaft und Freundschaft unterscheiden???
In der Beziehungsanarchie wird diese Unterscheidung (zumindest im Umgang miteinander) weitgehend ausgehoben.
Auch wenn beides unterschiedliche Ursachen und Auslöser (und damit auch Merkmale hat), so wird doch "beziehungstechnisch" kein Unterschied gemacht, ob es nun Liebe oder doch "nur" Freundschaft ist, was einander verbindet. Das macht natürlich auch vieles einfacher: Der andere Mensch ist mir sehr, sehr wichtig, deshalb bin ich für ihn da (und zwar für alle, die mir wichtig sind - ohne Unterschied).
Eben gerade weil die Grenzen sehr fließend sind, ist es schön, in der BA nicht mehr danach entscheiden zu müssen, ob es nun eine Liebesbeziehung ist oder eine Freundschaft. Es ist eine gleichberechtigte Beziehung zu einem weiteren Menschen, der mir sehr wichtig ist.
So wie bei der Beziehung zu den eigenen Kindern: Da kann man auch unterscheiden zwischen "Tochter" und "Sohn" (und manchmal soll es da auch fließende Übergänge geben
) - aber das spielt in der Liebe zu ihnen keine Rolle, weil es beides die eigenen Kinder sind. Selbst Adoptivkinder stehen in der Regel gleichberechtigt auf dieser Stufe.