Zettelgold :-)

meine "ungeschriebenen Zettel" auf dem Joy hatten immer den Erfolg, den ich wollte.

Interessant fand ich, dass es im Text keine Wertung des Lebensstils des jungen Mannes gibt, der ja zwei Freundinnen hat, die auch jeweils noch andere Partner ... ok, es wird "bürokratisch" genannt, was man so oder so verstehen kann. Skeptisch, aber nicht von vornherein ablehnend.


Das mit dem beziehungsunfähig und dem Prototyp lese ich auch oft. Dabei finde ich, dass Menschen mit vielen liebevollen Beziehungen am wenigsten erkaltet sind ...

Torben ist ein Gewinnmaximierer.
Mag sein , dass er polyamor empfindet, bezüglich seiner zwei Freundinnen...jedoch tickt er doch auch stark hedonistisch.
Da Alles auf diesem Planeten zwei Seiten hat, glaube ich nicht , dass er ewig auf dem "Medallienrand" stehenbleiben wird, sondern irgendwann auch mal umfällt und sich das Knie aufschlägt. Aber auch das ist seine Entscheidung!
Nur hoffentlich reißt er niemanden mit.

...hat er sich Gedanken gemacht, was versucht. ..zeigt wie wichtig es ihm ist.Warum sollte so ein Zettel nicht funktionieren, Joy funktioniert doch auch.
Gewinnmaximierung ist ziemlich abwertend, schließlich profitiert er doch nicht alleine davon,ist ein Geben und Nehmen.Das bei solchen"Beziehungen" der eine immer Gewinner und die andere Verlierer ist steht höchstens in der "Emma".

... wahrscheinlich nicht mal da. Ich würde sagen, es steht in Rosamunde Pilcher Romanen.

Stark hedonistisch ticken doch viele Leute ... und warum auch nicht ? Solange alle offen wissen, worum es geht ... das ist dann auch für mich ein Aspekt von Beziehungsanarchie - es gibt auch "Kurzbeziehungen" , die allerdings mit demselben Respekt behandelt werden, wie alle anderen Menschen in meinem Leben auch.

..ich verstehe gar nicht, warum Torbens Verhalten überhaupt abgewertet wird. Ich finde, er ist wirklich super ehrlich damit umgegangen, hat die Freundinnen gefragt und die habens abgenickt - also alles fein, oder? Im Text verspricht er nicht nur Respekt, sondern auch Gleichberechtigung - dass diese zwei Worte von Typen beim Suchen von Frauen explizit fallen, ist, seien wir ehrlich, nicht gerade der Normalfall.

Ich jedenfalls bin ganz bei und solidarisch mit Torben. Auch wenn ich den Zettel damals leider nicht gesehen habe.
In der hiesigen Studi-Zeitung war ein Interview mit ihm - um mal weiteren Verurteilungen vorzubeugen und stattdessen einfach mal nachzulesen, was er dazu sagt - wens interessiert, es befindet sich auf Seite 14 hier:
https://www.akruetzel.de/wp-content/uploads/ausgabe-3331.pdf

Auf den ersten Blick dachte ich: "Was hat denn dieser Zettel mit Polyamory zu tun? Da geht es um Gelegenheits-Sex."
Aber das ist ja nur die Überschrift - schade, dass das so vermischt wird. Denn der "Torben" lebt ganz offenbar polyamor (wenn dabei auch nicht beziehungsanarchistisch ) und ist nebenbei auch noch ein wenig promisk. Eigentlich eine tolle Mischung, die wohl bei sehr vielen Menschen anzutreffen wäre, wenn da nicht gesellschaftliche Konventionen, überzogene Moralvorstellungen und teilweise auch persönliches Unvermögen auf diesem Gebiet (also dem, die richtigen Menschen zu finden, mit denen zusammen man SEIN Leben erfolgreich zusammen gestalten kann), die so etwas natürlich in die unterste Schublade des (un-)menschlichen Miteinanders stecken müssen.

Um so schöner finde ich, dass sich jemand getraut hat, ganz öffentlich diese Mauern zu durchbrechen - und damit ja ganz offensichtlich auch für sich persönlich Erfolg hatte (von dem Rütteln an einigen scheinheiligen Grundpfeilern mal ganz zu schweigen).

Die Reaktionen waren vorhersehbar, und auch dort ist es für ihn als angehenden Soziologen sicher ein interessantes Studienfeld

Nein, noch nicht probiert - aber ich bin ja hier im JC, da lernt man auch interessante Menschen kennen

..finde ich Torbens letzte Sätze - nachdem er ablehnt, konkret auf die Nachfrage, ob sich welche gemeldet hätten, zu antworten:




Das ist meines Erachtens einer der Knackpunkte, warum sich Leute darüber überhaupt aufregen: Weil 'da draußen' immer noch dieses Bild von weiblicher Sexualität herumgeistert - nicht nur bei Männern! -, das passiv und erduldend daher kommt.
Warum sonst würde Torben mittels wüstester Annahmen über seine Motive die ganze Verantwortung für seine Promiskuität übergebügelt, obwohl sein Zettel eine der am wenigsten übergriffigen Anmachen ist, die ich kenne?!

Ich mag Torben. Und würd ihn ja gern mal kennen lernen.

Ich auch