I'll be your mirror
Reflect what you are, in case you don't know
I'll be the wind, the rain and the sunset
The light on your door to show that you're home
(Lou Reed, 1967)
Diese Zeile aus einem meiner Lieblingslieder von Velvet Undeground zeigen wie der junge Lou Reed de Beauvoirs "unserer Existenz innewohnende Bedürfnis nach nach Wachstum und Ganzwerdung" in ein 3 Minuten Pop-Song verpacken kann.
Im Nachlauf zur Familiengründung, die zwar wunderbare Kinder hervor brachte aber eben auch eine Reihe Enttäuschungen/Verletzungen fing ich an, wie möglicherweise manche hier auch, das "Versprechen der Paarbeziehung" zu hinterfragen, ohne jedoch das Konzept gänzlich zu verwerfen. In der Reflektion etliche Jahre später habe ich den Eindruck, dass mein "Beziehungs-Scheitern" nicht vorwiegend an schmerzlichen Beziehungserfahrungen liegt, sondern eher an einem Rollenmodell, das anscheinend nicht so kompatibel ist mit meinen Bedürfnissen. Bedürfnisse, die im Spannungsfeld von harmonischer Partnerschaft und dem Wunsch nach Autarkie ausgehandelt werden müssen.
Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die Erfahrung mit (einvernehmliche) Nicht-Monogamie sammeln durften, aus ihrer persönlichen Perspektive berichten würden. Z. B. wie geht man mit Eifersucht / Verlustängste um und zwar die eigenen als auch die seines Gegenübers? Kann man Zuneigung zu den unterschiedlichen Partnern in gleicher Intensität aufbauen und, und und...
Ich würde mich freuen, wenn die, die diesen "geeigneteren Weg" für sich gefunden haben, aus ihrer persönlichen Perspektive berichten. Ich erhoffe mir durch den Austausch in dieser Gruppe Handlungsspielräume kennen zu lernen, um festgefahrene oder schlicht nicht passende Beziehungsstrukturen frühzeitig zu erkennen.
Ich freue mich drauf!