Ab wann bin ich überhaupt in einer Beziehung und in welcher?
Ein Post einer Freundin hat mich die Tage ins grübeln gebracht, weil ich mir bewusst eigentlich nie Gedanken darum gemacht habe.@******oye
Wenn man im Forum liest über Beziehungen und wie es richtig läuft und wie es falsch läuft und ob man sich schnell trennt oder eher repariert ... und einem dann auffällt, dass man überhaupt keine Ahnung hat, wie eine "gesunde" Beziehung eigentlich aussieht.... Irgendwie macht das ein wenig traurig. Auch wenn das rasch wieder vergehen wird. Dazu liebe ich es viel zu sehr, mich zu verlieben.
Obwohl ich nicht nur kurze Partnerschaften hatte (die zwei Längsten waren 4 und 10 Jahre) .
Ab wann ist es eine? Wenn ich mit jemandem mehr oder weniger regelmäßig ausgehe über mehrere Wochen, ist das schon eine? Oder ist das eher Freundschaft + oder was ist das? Lebt man zusammen in einer Wohnung oder kann man getrennt wohnen? Lebt man zu zweit monogam oder offen oder poly? Muss man dem anderen über die Finanzen bescheid geben oder gibt es Sachen, die man nicht miteinander teilt? Was unternimmt man zusammen, was nicht? In allen Beziehungen, bei denen man gemeinsam im gleichen Haushalt wohnte, war ich voll verantwortlich für Finanzen, Haushalt, Einrichtung, auch Umzüge, Planung von Aktivitäten, Renovieren, selbst arbeiten und später zusätzlich Kinder und Haussanierung.
Wochenendbeziehungen waren OK, hielten aber auch nur max. 4 Monate. Wenn ich dann von 20 Jahren höre oder es im persönlichen Umkreis erlebe, dann ist das für mich total beeindruckend. Man kann sagen: "Weißt du noch?" Und der Andere kann sagen:" Ja!"
"Was macht man denn so mit einem Partner und was frisst der so?" könnte also von mir kommen. Eine Zeitlang wollte ich gar keine Beziehung. Wer mir damit kam, den konnte ich ein paar Minuten lang weniger gut leiden. Aber ich habe festgestellt, dass es nicht aus Angst war, wieder in etwas hineinzurutschen. Sondern, weil ich überhaupt nicht weiß - wie geht das?
Wahrscheinlich sagt irgendwann jemand: "Herzlichen Glückwunsch zum Einjährigen!" während mir noch nicht einmal bewusst war, dass es etwas Festes ist für den Anderen
Nach dem lesen ging mein Blick direkt in den inneren Spiegel und in Millisekunden ploppten die Fragen auf:
Ab wann bin ich denn überhaupt in einer Beziehung?
An was mache ich das denn überhaupt fest?
Muss das Kind direkt einen Namen haben und wenn welchen?
Bekommt die Beziehung von außen einen Stempel oder ist es an mir die Form zu definieren?
.....
Wenn ich mir so die Fragen stelle und mir zwischen durch die Worte von Suncemoye vor Augen führe, dann klappen bei mir eher mehr Fragen auf denn dass sie weniger werden.
An was macht ihr was fest?
Gibt es bei euch innere Fixpunkte an welchen eine Art Festlegung erfolgt?
Oder lasst ihr es einfach immer weiter laufen und wacht plötzlich mit einem großen Upsss auf?
Fragen über Fragen.
Bei mir selber kann ich nicht einmal genau sagen in welchem Konstrukt ich lebe.
Gefühlt lebe ich als Eintopf, alles ist drin und schmeckt nichts für sich alleine richtig gut.