Zitat von *********son73:
„Ist das etwas, was du an deiner eigenen Beziehung magst?
Ja, das mag ich an meinen Polybeziehungen. Wir leben es so. Möchte
@*******dDay zustimmen, dass Compersion / Mitfreude nicht das Gegenteil von Eifersucht ist. Aber sein
kann, denn es gibt diese Formen der Eifersucht:
• Angst, den anderen an jemand "Besseren" zu verlieren
• Gefühl, ausgeschlossen zu sein
• Neid (das Gefühl zu kurz zu kommen)
• Schmerzhaftes Gefühl des Verlustes der Aufmerksamkeit auf die eigene Person
Neid gibt es in zwei Versionen:
•
"Ich möchte das auch haben!"
•
"Ich gönne dem Partner dies nicht!"
Nur diese zweite Version des Neides (Missgunst, nicht Gönnen) in der Eifersucht ist das Gegenteil von Mitfreude. Die anderen Varianten können
neben der Mitfreude, also gemeinsam mit ihr zusammen existieren.
Beispielsweise kann ich mich ausgeschlossen fühlen, mich aber über die schöne Erfahrung des Partners freuen.
Mitfreuen ist eine Form des Mitfühlens. Meist verwendet man "Mitgefühl" für das Mitfühlen von Schmerz, Wut und Trauer, aber genausogut kann ich auch die Begeisterung und Freude von Anderen mitfühlen. Das tue ich ja bei allen Menschen, die mir nahestehen, natürlich besonders bei meinen Partnern.
Zitat von *********son73:
„Wenn ja, hast du Tipps, die du teilen möchtest?
Es hilft bei Verwirrung, sich klarzumachen, welches der oben genannten Gefühle tatsächlich hinter dem Sammelbegriffs-Gefühl "Eifersucht" steckt. Und es hilft, den Partner uneingeschränkt anzunehmen, wie er ist. Und wenn es Seiten an ihm gibt, die ich nicht annehmen kann, zu schauen, was es in meinem Inneren ist, was mich hindert - und vor allem: Was es mit mir selbst zu tun hat? Wann habe ich sowas früher schonmal im Leben erlebt, solche Seiten nicht annehmen zu können? Ist es vielleicht etwas, was ich mir selbst verbiete, dank rigider Erziehung?
Ich kann mich fragen: Wann und in welchen Situationen freue ich mich mit Anderen mit? Wann nicht? Habe ich allgemein ein Problem, mich mitzufreuen, wenn es anderen besser geht als mir? Kann ich dies an mir selbst annehmen? Kann ich das nach außen zeigen?
Insgesamt ist Mitfreude ja kein zu verlangendes
Gebot! Ich
muss nicht trauern um Verstorbene, wenn ich es nicht fühle. Ich
muss mich nicht mit dem Nachbarn freuen, wenn er im Lotto gewonnen hat, wenn ich es nicht fühle. Ich
muss mich nicht mit dem neuen Partner meiner Partnerin freuen, und auch nicht mit meiner Partnerin. Entscheidend ist vielmehr, dazu zu stehen, und es zu kommunizieren. Hilfreich ist es wirklich, nach innen zu schauen, und zu entdecken, wie meine Kindheit mein ganzes Fühlen geprägt hat.