Liebe(r)
@********s_11 ,
vielen Dank für Deinen Nachtrag zu meinem Bericht.
In meinem ursprünglichen Kommentar stand auch:
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Aus der homosexuellen - etwas Klischee behafteten - Ecke:
Daher habe ich mir eben auch in den darauffolgenden Beiträgen weitere Verallgemeinerungen herausgenommen. Manches lässt sich nun mal einfacher durch die plakative Sprache erklären.
Ich habe zu den Frauen in meinem ersten Beitrag auch geschrieben:
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Dennoch können wir Homosexuellen viel besser unsere rein animalische Seite ausleben. Wir finden es auch nicht schlimm, wenn uns das Gegenüber fragt: "Willst du ficken." Frauen finden das, so habe ich es mir sagen lassen, nicht so schön. Dadurch müssen sich Heteromänner auch deutlich mehr zurücknehmen. Der Paarungstanz sieht da dementsprechend anders aus, als bei den Schwulen. Nicht zuletzt auch, weil Männer eine Welt geschaffen haben, in der Frauen nach wie vor oft genug als Schlampen gelten, wenn sie gut, gerne und viel Sex haben. Also spielt der Ruf auch eine nicht erhebliche Rolle.
[...]
Dass Frauen etwas anders ticken, sieht man dann bei lesbischen Beziehungen. Da gibt es keine Lesbiansauna, in die man hingeht, um seinen sexuellen Freuden zu frönen. Es gibt deutlich weniger Lesbenbars oder Cafés als es die Schwulen haben. Daraus lässt sich schließen, die lesbische Welt, bleibt lieber daheim; unter sich.
Damit habe ich auch hier schon erklärt, dass es nicht nur der "von Natur" aus andere Zugang der Frauen zur Sexualität ist, sondern auch die Gesellschaft, die sie dazu bringt, "sich zu benehmen", um nicht als Schlampen zu gelten.
Wobei ich das auch in dem Beitrag schon geschrieben habe, den Du kommentierst:
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und zweitens, weil diejenigen, die es vielleicht doch so ausleben, immer noch in unserer Gesellschaft schräg angeguckt werden. Da werden es dann viele lieber gleich sein lassen.
Zu den Cockringen: ich bin froh, dass es Gaybeaches gibt, wo man einen Cockring genauso wie Intimschmuck eben auch nur als Schmuck betrachtet und sich gegenseitig daran erfreut.
Wenn eine Frau ihre Brüste gepierct hat und auch noch ihre Schamlippen, dann sind nun mal die Blicke aller (auch die der Kinder) an so einem Strand, genau an diese Stellen gerichtet. Sorry, aber das ist genauso sexuell wie ein Cockring, den ich persönlich wiederum nicht immer nur als sexuelle Unterstützung sondern eben auch als Schmuck betrachte. An einem Gaybeach (wo sicherlich auch nur FKK stattfindet - der Rest erledigt sich entweder in den angrenzenden Dünen oder im Busch) wird das dann aber nicht so negativ bewertet.
Das Niveau mancher schwanzgesteuerter Männer finde ich ebenfalls wie Du erschreckend. Vor allem wenn es in einem totalen Anbiedern ihres besten Stückes oder einem partout nicht Akzeptierenwollen eines Neins, endet. Dieses Verhalten sehe ich leider auch oft bei heterosexuellen Männern (an z.B. einem Mixed Day in einer Gaysauna, wo dann auch Frauen sind).
Leider ist der Zynismus in meinem letzten Abschnitt doch etwas untergegangen:
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Und HIV scheint sich auch bald erledigt zu haben, wenn jetzt der Trend dazu ist, dass sich die PreP (die Pille für HIV-negative um kein HIV zu kriegen) in der schwulen Gesellschaft breit macht.
Bleiben "nur" noch die Geschlechtskrankheiten, die wir dann wohl oder übel in Kauf nehmen. Aber wenn wir schwanzfixiert sind, blenden wir sie eben in diesem Moment aus.
Ich persönlich finde den Trend der homosexuellen Welt, sich nur noch auf die PreP einzulassen, schlimm. Daher stehe ich oft erschrocken da, wenn ich sehe, wie selten das Kondom mittlerweile für sexuelle Ausflüge in der z.B. Gaysauna genutzt wird.
Ich habe versucht meinem Satz etwas Ironie zu geben indem ich das "nur" in Anführungszeichen gesetzt habe. Denn wir - damit meinte ich die homosexuelle Welt, in die ich mich nunmal auch einschließe, auch wenn ich es doch immer noch anders betreibe - nehmen dann, durch das fehlende Kondom tatsächlich somit die Gefahr einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten in Kauf.
Ich habe den letzten Absatz sehr unglücklich kurz gehalten und daraus geht irgendwie hervor, ich würde diesen Weg genauso unterstützen und ihn gehen. Dennoch möchte ich mitteilen, dass ich mich davon deutlich distanziert habe (ich bin ihn eine Weile auch mitgelaufen).
Gerade dadurch, dass ich gerne auch mit heteroflexiblen und bisexuellen Männern sexuelle Begegnungen teile, möchte ich ihnen nun mal nichts Anschleppen, dass sie dann evtl. ihrer Freundin als Mitbringsel "schenken". Also GV nur noch mit Gummi.
Auch liest sich mein Beitrag zuweilen so, als wäre es besonders toll, ein schwanzfixierter homosexueller Mann zu sein. Dies ist nicht so. Ich wollte nur erklären, wieso wir Männer (und damit sind auch nicht homosexuelle Männer gemeint), oft so schwanzfixiert sind. Dazu bedarf es nunmal zuweilen einer etwas plakativen Sprache.
Und ob diese Schwanzfixierung für uns (die Männer) immer so gut ist, bleibt auch noch im Raum offen stehen.