die Frage der Threadstarter
Was mich an diesen Thread interessiert, ist die Fragestellung, warum manche Männer es scheuen, sich zu einer möglichen bi-Neigung zu bekennen. Ich habe versucht, eine Antwort auf diese Frage zu formulieren, die für mich persönlich stimmig ist. Vielleicht denken andere Männer ähnlich.
Die Quelle ist für mich die intime Vertrautheit mit meiner Partnerin. Nur mit ihr zusammen, und wenn wir uns aneinander ein bisschen erotisch erregt haben, kann ich mir auch Intimität mit Männern vorstellen; Intimität meiner Partnerin mit einem anderen Mann und auch Intimität zwischen dem anderen Mann und mir. Dabei dominiert die Erotik an sich, nicht aber die haarscharfe Trennung Mann - Frau.
Erotik unter Männern allein - vorzüglich unter der Abwesenheit von Frauen - stelle ich mir -wie geschrieben- als mechanistisch-technisch vor. Weil der Andere auch Mann ist, wie ich, weiß er genau, wo er wie zu rubbeln hat, um bald einen Beweis seiner fachkundigen Bemühung hervorsprudeln zu sehen. Das ganze atmet viel sportlichen Ehrgeiz und Leistungsdruck.
Erotik der Art wie sie hier gesehen wird (?wurde?) entwickelt sich an der Lust der Frauen, die sich 'mal aus dem Zentrum des Geschehens zurückziehen, um sich an der Lust zu ergötzen, die Männer aneinander erwecken können. Die Lust steht im Vordergrund, weniger der vollzogene Sex.
Meine eigene Zurückhaltung, das offen vor mir her zu tragen, kommt daher, dass bisher alle Männer, welche mich auf mein per Profil deklariertes "bi Interesse" angeschrieben haben, auf jene oben beschriebene Erotik unter Männern allein abfuhren. Es ist gerade so, wie wenn eine Frau sich zu Blowjobs bekennt und anschließend nur Schwanzbilder mit entsprechenden Einladungen bekommt, und Männer, welche sich's durch ein Gloryhole hindurch besorgen lassen wollen.
Zum Schluss will ich
JoNa02 zustimmen:
es gibt einen Unterschied zwischen Homophilie (*) und Bisexualität. In der Homophilie
liebt ein Mann einen anderen Mann, gerade so wie sich ein romantisches Liebespaar liebt. Die Sehnsucht nach dem geliebten Partner, die Wonne der Gemeinsamkeit, Vertraulichkeit, Zärtlichkeiten, streicheln, Küsse, auch gemeinsame Planung, gemeinsame Reisen Exklusivität und die sie bewahrende Eifersucht etc.
Bei Bisexualität steht hingegen das rein erotisch-sexuelle Interesse im Vordergrund.
BFlat
(*)ich bin altmodisch und empfinde "schwul" als Beschimpfung, gerade so wie sie in Männerrunden heute noch gebraucht wird