Nu ma‘ langsam
Ich halte aus urheberrechtlichen Gründen die Zweitveröffentlichung für fragwürdig.
Es ist immer noch so, dass lesbischer Sex tolerierter ist als schwuler, was auch an der Nachfrage liegt. Es gibt mehr Männer, die gern Frauen zusehen (und so lange nörgeln, bis es dazu kommt) als Frauen, die gern Männern zusehen. Auch bei Pornografie überwiegen die männlichen Konsumenten.
„Schwul“ ist immer noch (und wieder zunehmend!) negativ besetzt, auf Schulhöfen gleichermaßen ein Synonym für „negativ“/„schlecht“ wie auch eine Beleidigung. Schwule gelten außerdem als schwächlich und unmännlich, weshalb viele hier lt. Profil hetero sind und im Gespräch dann bi-neugierig.
Übrigens auch beim vielen Frauen. Gerade dominante Bi-Männer gelten nur DANN als dominant, wenn sie AV aktiv sind oder OV passiv. Hab ich selbst oft genug von Frauen erfahren.
Lesben dagegen sind lt. gesellschaftlichem Konsens lustbetont und sinnlich.
Zu den vielen angeblichen Bi-Frauen ist zu sagen: Mein Toy würde gern mal eine kennenlernen. Das ist aber nicht so einfach, weil viele lt. Profil bi sind, weil ihr Partner das vorgibt oder sie sich nicht klar sind, was das heißt. „Sich gern lecken lassen“ ist nicht dasselbe wie „bi sein“.
Mein Toy hatte eine tolle Nacht mit einer gemeinsamen Freundin mit viel Quatschen, Zärtlichkeiten, Steicheln, Küssen und Lecken. Sie besuchte uns und weil ich auf Geschäftsreise war, schlief sie bei Toy im Bett statt im Gästebett, der Rest ergab sich. Alles ganz zwanglos, deshalb war es so gut.
Sowas hat sie leider nie wieder gehabt. Weil die Frauen sich nur bedienen lassen wollten statt gegenseitiger (!) Zärtlichkeiten, etc. Und nach einigen Versuchen würde SIE sich gern mal verführen lassen statt immer selbst zu verführen. Aber Zwanglosigkeit ist das Wichtigste. Außerdem Intellekt und Humor, weil sie sich auch gern unterhalten möchte. Witzig: Mit griffigen Frauen haben mehr Frauen Probleme als Männer. Toy findet griffige Frauen toll, sie hat einen ähnlichen Frauengeschmack wie ich: Eine Frau braucht Arsch und Titten! Die meisten Frauen wollen nur Models.
Zurück zu Männern: Ich habe noch ein weiteres „Problem“: Ich stehe nicht auf den üblichen „Männersex“. Der ist zumeist hart und direkt. Ich flirte und küsse gern. Im Darkroom Sex mit Männern zu haben oder im Club auf dem Gang zu blasen, wobei der Mann seinen Slip nur bis zu den Knien runtergezogen hat, ist nicht meins.
Ich mache Sex mit Männern nicht anders als mit Frauen. Aber Männer
machen Sex anders als Frauen.
Und da schließt sich der Kreis: Wir haben keine Homo-Scheu. Wir umarmen gute (!) Freunde herzlich, egal welcher Neigung sie frönen oder welches Geschlecht sie haben. Und der Moment, als schwule Freunde den weinenden Ralf tröstend in den Arm genommen haben, habe ich ihnen nie vergessen.
Aber die Beobachtung, dass Scheu bei anderen vorhanden ist, machen wir durchaus. Unsere Kinder sind geprägt von unserem Umgang mit Menschen, insbesondere mit Homosexuellen. Und das ist auch gut so!
Ralf