Vater und Sohn - Teil 16 -
Die beiden Jungs verlebten einen entspannten Tag. Während sie den Nachmittag erneut am See verbrachten genossen sie die Stunden der Zweisamkeit am Abend. Erst gegen 22.00 Uhr fuhr Nick seinen Freund wieder nach Hause. „Kommst du noch mit rein, Ryan freut sich bestimmt“ schlug Cole vor. Beide stiegen aus dem Auto und gingen ins Haus. Ryan saß in seinem Büro und arbeitete sich durch Schadensberichte durch, ehe er durch Cole aus seiner Versicherungswelt gerissen wurde: „Hi Papa, bin wieder da“ meinte er und Ryan drehte sich um. Als er Nick erblickte wurde er leicht nervös, doch dann stand er auf und begrüßte den Jungen. „Schön, dich auch mal wieder hier zu sehen. Kommt ja in letzter Zeit eher seltener vor“ nuschelte er und gab gleichzeitig seinem Sohn einen Kuss auf die Wange. „Na, das ließe sich ja vielleicht auch wieder ändern“ entgegnete Nick. Es war weniger der Satz, den er von sich gegeben hatte, der Ryan aus der Fassung brachte. Nein, es war die Art, wie er es gesagt hatte. Ryan nickte und sah Cole entgeistert an. Dieser griente nur und stiefelte mit Nick in die Küche. „Ey, du hast meinen Vater damit ganz schön verlegen gemacht“ flüsterte er, während er zwei Bierflaschen aus dem Kühlschrank fischte. „Ach was, das war doch ganz lieb gemeint“ erwiderte Nick und gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer. Nick blieb nicht lange, denn er wollte noch vor 24.00 Uhr wieder zu Hause sein. Nachdem er sich von Ryan und Cole verabschiedet hatte fuhr er gutgelaunt gen Heimat. Cole dachte sich dabei überhaupt nichts Böses, als er gegen 1.00 Uhr ins Schlafzimmer von Ryan ging und sich zu ihm ins Bett legte. „Was wird das denn“ knurrte der Vater. „Papa, ich möchte nicht alleine schlafen, du hast doch nichts dagegen, wenn ich bei dir liege, oder“ entgegnete Cole und blickte ihn mit seinen blauen Augen an. „Eigentlich bist du groß genug“ hörte er Ryan nuscheln. „Groß ist auch etwas anderes“ gab der blonde Junge selbstbewusst zurück. Und als sie sich ansahen und Cole sich auch noch mit der Zunge über die Lippen leckte, war es um die Selbstkontrolle von Ryan geschehen. „Cole, wir sollten mal von Mann zu Mann reden“ setzte er an und fuhr gleich fort: „Was wir getan haben muss eine einmalige Aktion bleiben. Eine Wiederholung ist ausgeschlossen“. Cole traute seinen Ohren kaum und sofort setzte er seine Ich-bin-jetzt-richtig-beleidigt-Miene auf. „Ich wollte gar nichts von dir. Habe genug Sex mit Nick gehabt“ gab Cole bockig zurück. Ryan blickte zu seinem Sohn und schwieg. Innerlich fühlte er sich so wohl wie ein Hund in der Pfanne, doch das wollte er Cole nicht zeigen. „Darf ich mich zumindest an dich rankuscheln oder ist das auch schon verboten“ schimpfte er regelrecht. Doch er wartete erst gar keine Antwort ab, sondern robbte sich nah an seinen Stiefvater. „Gute Nacht“ flüsterte Cole und schloss seine Augen. Ryan legte seine Sachen weg und löschte das Licht. „Schlaf gut Cole“ gab er von sich. „Papa, wenn ich nicht mehr kommen soll, musst du es nur sagen“ jammerte in die Dunkelheit hinein. „Hör auf solch einen Mist von dir zu geben, du bist kein kleines Kind mehr“ hörte er von Ryan. Sofort zog Cole die Decke über den Kopf und schlief wenig später tatsächlich ein. Als er wieder wach wurde war sein Vater schon schwer beschäftigt. Er bereitete das Frühstück vor, während Cole mit schlechter Laune ins Badezimmer schlich. Selbst während ihres Frühstücks ließ er seine Muffigkeit raushängen. Ryan kannte das und widmete sich seinen Dingen. „Papa, morgen fliege ich wieder nach San Fransisco. Dann hast du endlich Ruhe vor deinem schwulen Sohn“ brummte er, während er sich die Scheibe Brot zwischen die Zähne schob. „Was willst du damit bezwecken? Willst du Streit vom Zaune brechen oder willst du mich nur verletzen“ zischte Ryan zurück. „Du bist so spießig und schämst dich, weil du einen homosexuellen Sohn hast, gib es doch zumindest zu“ provozierte Cole. Doch sein Vater fühlte sich bärenstark, um sich nicht unterbuttern zu lassen: „Wenn du meinst. Du weißt genau, dass ich dich liebe. Aber es ist eine Vater-Sohnliebe, mehr nicht“. Cole schluckte den letzten Bissen Brot runter und schlürfte an seinem Kaffee. Ryan stellte seine Tasse ab und verließ fluchtartig die Küche. Den Rest des Morgens gingen sich die beiden Männer konsequent aus dem Weg. Erst als Nick zu Besuch kam taten sie so, als sei alles in Butter. „Hi Nick, schön dich wieder zu sehen“ begrüßte Ryan den Jungen und verließ kurz darauf das Haus um einen Kunden zu besuchen. „Was wollen wir an deinem letzten Tag machen“ fragte Nick seinen Freund „Weiß nicht, wollen wir chillen oder wollen wir irgendwo hinfahren“ gab Cole zurück. „Was du möchtest“ erwiderte Nick und sie entschieden sich in die nächstbeste Stadt zu fahren. Die 60 Meilen spulten sie schnell ab und gingen erst einmal zu Burger King. Mit vollem Magen machten sie sich auf durch das große Kaufhaus zu schlendern. Irgendwann stieß Nick seinen Freund an: „Ey, guck mal, der blonde Boy da guckt dich die ganze Zeit an. Er zieht dich ja quasi schon aus, so scharf findet der dich“. Cole schaute zu dem Jungen, der tatsächlich nicht schlecht aussah. Doch außer einem kurzen Lächeln hatte er keine Augen für ihn. „Nick, ist nicht so mein Fall“ entgegnete Cole. Nick gaffte seinen Freund an und raunzte: „Ey, hat dir der Burger nicht geschmeckt oder wieso zickst du auf einmal rum“. Stück für Stück erzählte Cole von der vergangenen Nacht und redete sich so den Kummer von der Seele. „Hey Cole, du schätzt deinen Vater falsch ein. Bisher hat er doch nur Frauen gehabt, also erwarte nicht zuviel von ihm“ antwortete Nick. „Ach und wieso hat er dann mit mir....... Meinst du, dass er im Delirium war oder wie würdest du Oberkluger das deuten“ keifte Cole geradezu „Oho, da hat aber jemand richtig gute Laune“ nölte Nick und flüsterte gleich hinterher: „Anscheinend muss ich dich wieder hart rannehmen damit du wieder normal wirst“. Während Nick über seine Anmache lachte verzog Cole das Gesicht und knatterte: „Nee, vergiss es, ich habe ab Morgen genug, die das machen“.
Nick drehte Cole zu sich und sah ihm in die Augen: „Sag mir sofort, dass ich hässlich bin und ich suche mir sofort eine Frau“. Erst jetzt fing Cole an zu lachen und er entschuldigte sich für seine unhöfliche Art. „Lass uns weitergehen“ schlug Cole vor. Sie gingen an dem Typen vorbei, der den blonden Jüngling die ganze Zeit beobachtet hatte. „Warte, muss noch kurz was klären“ meinte Nick und drehte wieder um. Er ging direkt auf den blonden Boy zu und flüsterte: „Nur damit du es weißt, mein Freund hat `nen 22 cm Gewehr in der Hose und glaub mir, der weiß wie man damit schießt“. Ohne eine Antwort abzuwarten ging Nick wieder zu Cole und sie trotteten weiter durch die Einkaufspassage. Aus der Ferne sah Nick noch immer den Jungen mit offenem Mund dastehen, als wäre aus ihm eine eiserne Skulptur geworden. Die beiden Freunde verbrachten einen schönen Restnachmittag und trudelten erst gegen 21.00 Uhr wieder Cole Zuhause ein. Ryan war erneut in irgendwelchen Unterlagen vertieft und hob erst den Kopf, als er Nick und Cole ins Zimmer kommen hörte. „Und, hattet ihr einen schönen Tag“ fragte er und Nick grinste. Ryans Hirn schien Amok zu laufen, denn zum ersten Mal stellte er sich bewusst vor, dass Cole mit dem schönen dunkelhaarigen Jungen Sex gehabt haben könnte. Der Versicherungskaufmann ließ sich natürlich nichts anmerken. Als Nick sich mit einer langen Umarmung von Cole verabschiedet hatte waren Vater und Sohn allein im Haus. „Papa, ich gehe schlafen, denn mein Flug geht schon um 11.00 Uhr“ nuschelte Cole und verschwand aus dem Zimmer. Ryan flatterte das Herz und er beendete seine Arbeiten. Er schloss das Haus ab und machte sich auch bettfertig. Doch an Schlaf war nicht zu denken, denn er drehte sich permanent um, als würde ihn irgendetwas quälen. Er holte einmal tief Luft und stand dann auf. Fast ängstlich klopfte er an Coles Zimmertür an und als dieser „Herein“ rief, öffnete der Vater sie. „Cole, ich möchte, dass du bei mir schläfst, ich kann sonst nicht einschlafen“ sagte Ryan und hatte Angst vor Coles Reaktion. „Okay“ antwortete dieser und sprang nackt aus dem Bett. Da war es wieder dieses Gefühl der Hilflosigkeit von Ryan. Obwohl er sich versuchte dagegen zu wehren musste er doch auf diesen unglaublich erotischen Körper seines Sohnes schauen. Als sie im Bett lagen legte Cole seinen Kopf auf Ryans Brust und schlief so sanft ein, als hätte er eine Flasche Baldrian getrunken. Ryan hingegen lag noch lange wach. Er ließ sein Leben an sich vorbeilaufen und versuchte zu ergründen, wieso ihm Jungs auf einmal so wichtig waren. Gab es irgendein Erlebnis, dass diese Kehrtwendung in ihm ausgelöst hatte. Er marterte sein Hirn, aber außer dass er immer schläfriger wurde, kam er auf keinen grünen Zweig.