„"Bi" ist ja nicht gleich "Bi". Menschen können sich völlig zurecht als "Bi" bezeichnen und trotzdem völlig unterschiedliche Sexualpraktiken mögen oder ablehnen. Was macht denn der arme Kerl, der sich zwar gerne anal nehmen lässt aber partout keinen blasen möchte? Ist der jetzt doch nur "hetero" oder "latent schwul" aber dann doch nicht, weil er den Blasetest nicht bestanden hat?
"Bi-Interessiert" ist ja noch schwammiger. Darunter verstehen ja ganz viele Leute noch viel mehr unterschiedliche Dinge und wenn sie dann die eine oder die andere Erwartung nicht erfüllen, dann wachen sie plötzlich in einer völlig anderen Schublade auf?
Ihr merkt schon, ich lehne diese Kategorien ab.
Sexualität ist keine Definitonssache. Nur weil ich angebe, daß ich auf passiven Analsex stehe, heißt das noch lange nicht, daß ich mich gerne von jedem stinkenden Hans ficken lassen möchte, der das dann von mir erwartet. Womöglich mag ich seinen Mundgeruch nicht oder er hat ein abstoßendes Forunkel oder eine nässende Wunde oder einen Bierbauch der mich abturnen lässt? Oder er ist einfach nicht mein Typ, kann auch sein.
Was aber beim Bi-MMF als erste Vorbereitung funktioniert ist definiert reden. Klipp und klar erzählen, was man sich vorstellt, was man sich wünscht, was man erhofft, und natürlich was man nicht mag. Dafür muss man nicht jahrelang hin- und herschreiben, aber ein paar Zeilen muß man schon investieren für einen neuen Kontakt.
Meine Erfahrung aus der Perspektive eines "Bi-Interessierten" ist, daß die allermeisten Kontakte, die in der Lage sind ihre Vorstellungen exakt zu kommunizieren am erfolgversprechendsten sind. Wenn dann noch eine Prise Lockerheit, Unverkrampftheit und Empathie hinzukommt, dann wird es auch was.
Irgendwelche wirren Erwartungshaltungen, die sich irgendwer in seinem stillen Kämmerlein zusammendichtet führen in der Regel zu Enttäuschungen.
Hört sich gut an was Du schreibst